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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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an. „Danke. Es war … schwer. Jessica ist jedenfalls ein wunderbares Mädchen.“
    „Ganz sicher.“ Das völlig indiskutable Kindermädchen wurde sehr ernst. „Wenn ein Kind mit ungefähr anderthalb Jahren ein Trauma erleidet, liegt das Problem vor allem darin, dass es bereits Erinnerungsvermögen besitzt, aber nicht die Sprache, um sich auszudrücken. Es gibt allerdings Möglichkeiten, um sie aus ihrem Schneckenhaus zu holen.“
    „Und Sie sind mit diesen Möglichkeiten vertraut?“
    „Sehr gut sogar.“
    Sam betrachtete Erin nachdenklich. Sie wäre wirklich perfekt, wäre sie nicht so jung und attraktiv. Für Jessica mochte sie ja gut sein, aber er konnte nicht ständig mit einer solchen Frau zusammenleben. Aus voller Überzeugung hatte er der Liebe abgeschworen, was nicht hieß, dass er keine Wünsche und körperlichen Bedürfnisse hatte. Darum war es besser, sich erst gar nicht der ständigen Nähe einer hübschen Rothaarigen auszusetzen.
    „Setzen Sie sich“, bot er ihr an. „Dann lernen Sie Jessica kennen.“
    „Ich kann es kaum erwarten.“
    Sobald sie auf dem Sofa Platz genommen hatte, holte er sein kleines Mädchen aus dem Kinderzimmer. Sam hatte keine genaue Vorstellung, wie eine Kinderfrau mit seiner Tochter umgehen würde. Er rechnete mit lobenden Bemerkungen oder mit dieser süßlichen Art, in der viele Erwachsene mit Kindern sprechen. Jedenfalls überraschte es ihn völlig, als Erin ihre Tasche fallen ließ, sich zu Jessica auf den Fußboden setzte und mit der Kleinen nicht wie mit einem Baby, sondern wie mit einem selbstständigen Menschen redete. Doch vor allem hatte er nicht erwartet, dass Jessica sich einer Fremden öffnen würde – auch keiner, die ein dermaßen gewinnendes Wesen wie Erin O’Grady besaß.
    „Ja, hallo, meine Hübsche“, sagte Erin und breitete die Arme aus.
    Jessica kam mit einem strahlenden Lächeln zu ihr und hielt ihr den Plüsch-Bernhardiner hin. „Hundchen.“
    „Das ist ein schöner Hund. Wie heißt er denn, Jessica?“
    Jessica sah ihren Vater fragend an.
    „Er heißt Hundchen“, erklärte Sam und setzte sich in einen Sessel.
    „Hundchen ist ein schöner Name“, entschied Erin, bemerkte Jessicas verbundene Hand und berührte vorsichtig die Bandage. „Was ist denn da passiert?“
    „Aua gemacht“, sagte Jessica und drückte die verletzte Hand an die Brust.
    „Sie hat sich die Hand in einer Schreibtischschublade auf der Baustelle eingeklemmt“, erklärte Sam beschämt. „Zwölf Stiche.“
    „Oh, das ist aber nicht gut, nicht wahr, Jessica?“
    „Nicht gut.“ Jessie schüttelte heftig den Kopf, drehte sich um und lief hinaus. „Bin gleich da!“
    Sam wandte rasch den Blick ab, als Erin ihn anlächelte, und kämpfte gegen das aufkommende Verlangen an.
    „Sie ist wundervoll“, stellte Erin fest. „Und sie sieht Ihnen sehr ähnlich.“
    „Danke“, entgegnete er und betrachtete Erin verstohlen. Bevor einer von ihnen noch etwas sagen konnte, kam Jessica mit ihren Schätzen zurück – einem Puzzlespiel, einem Plüschfrosch und zu Sams Überraschung mit einem Bild von Jenny. Er hatte es für Jessica eingerahmt und hier im neuen Haus in ihr Zimmer gestellt, doch bisher hatte Jessica nicht darauf reagiert.
    „Spielen“, verlangte die Kleine und ließ alles vor Erin zu Boden fallen.
    „Ich spiele gern mit dir.“ Erin griff jedoch zuerst nach dem Bild. „Ist das deine Mommy, Schatz?“
    Sam hielt den Atem an. Bisher hatten sie nie über Jenny gesprochen.
    „Puzzle machen“, verlangte Jessica.
    Erin stellte das Bild beiseite und griff nach dem Frosch. „Und das ist Kermit?“
    Jessica schüttelte den Kopf, setzte sich hin und warf die Teile des Spiels auf den Teppich.
    Erin wandte sich an Sam.
    „Fröschchen“, sagte er. „So macht sie das bei allem. Hundchen, Fröschchen, Kätzchen. Sie verstehen schon.“
    Erin lachte unbekümmert und setzte Fröschchen neben das Foto von Jenny. Es beeindruckte Sam, wie sie sich um Jessicas Schätze kümmerte und auch das Foto einbezog, ohne das Kind zu bedrängen.
    „Also, machen wir das Puzzle.“
    Sam beobachtete Jessica und Erin. Seine Tochter verhielt sich, als würde sie diese Frau schon lange kennen. Trotzdem, nein! Erin kam nicht infrage, und je früher er dieses Treffen beendete, desto früher konnte er bei der Agentur anrufen und eine großmütterliche Frau verlangen. „Also, Erin“, sagte er, „erzählen Sie mir etwas über Ihre Erfahrungen.“
    Erin setzte sich in den nächsten Sessel.

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