Julia Collection Band 28
anderen Frau unterhielt.
Lieber Himmel, war sie schön! Sam hielt den Atem an.
Erins langer schwarzer Rock bewegte sich leicht im Wind. Dazu trug sie ein dunkelgrünes Top, das den schmalen Rücken und die gut geformten Schultern betonte. Am anziehendsten fand er allerdings, dass sie Jessica so natürlich und selbstverständlich hielt, als wäre sie ihre eigene Tochter.
Jessica wiederum fühlte sich eindeutig wohl. Abwechselnd legte sie das Köpfchen an Erins Hals und quietschte vor Freude über einen Jack-Russell-Terrier, der immer wieder einen Meter hohe Luftsprünge machte. Der Hund war von Jessica offenbar so begeistert wie sie von ihm.
Erin verstummte plötzlich, als hätte sie Sams Nähe gefühlt, und drehte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich, und Sam hätte in diesem Moment schwören können, dass alle Anwesenden verstummten. Erin lächelte ihm zu, er lächelte zurück. Scheinbar eine Ewigkeit genoss er die Wärme in ihrem Blick, ohne seine Umgebung wahrzunehmen.
„Daddy!“, rief Jessica und brach damit den Bann.
Er winkte ihr zu und streckte die Arme nach ihr aus. Jessica strampelte und lief auf ihn zu, als Erin sie auf den Boden stellte. Er hob sie hoch und küsste sie auf die Wangen, bis sie herzlich lachte.
„Wie geht es denn meinem Mädchen?“, fragte er sanft.
„Hundchen!“, rief sie und deutete nach unten.
„Ja, ich habe den Hund gesehen. Magst du ihn?“
Sie nickte eifrig.
„Für einen so kleinen Kerl springt er mächtig hoch.“
„Und ob“, bestätigte Erin und kam näher. „Ja, sie mag Olaf.“
Sam drückte Jessica an sich und lächelte Erin zu. „Hi.“
„Hi“, erwiderte sie etwas schüchtern. „Schön, dass Sie hier sind. Hoffentlich stört es Sie nicht, dass ich Jessica hergebracht habe.“
Er dachte daran, wie sehr er sich geärgert hatte. „Das ist schon in Ordnung“, erwiderte er.
„Wie war es auf der Baustelle?“
„Schmutzig und viel zu tun, aber wir haben endlich alles erledigt.“
In der Nähe räusperte sich jemand. Sam sah sich um und entdeckte Erins Brüder, die Schrecklichen Fünf. Sie standen neben einem Grill und betrachteten ihn mit versteinerten Mienen. Offenbar hatten sie gemerkt, was sich soeben zwischen ihm und Erin abgespielt hatte. Diese knisternde Spannung und Anziehung musste wirklich jeder Mann erkennen, der sich jemals nach einer Frau gesehnt hatte.
Na toll! Er war zum ersten Mal bei den O’Gradys und hatte es jetzt schon verpatzt, indem er ihre kleine Schwester voll Verlangen betrachtete! Er hob grüßend die Hand, und die Männer nickten ihm zu.
Jessica streckte die Ärmchen nach Erin aus, die sie wieder auf die Arme nahm. „Kommen Sie, ich stelle Ihnen Eamon vor, meinen ältesten Bruder. Er ist der einzige, den Sie noch nicht kennen. Aber ich warne Sie gleich“, fügte sie leise hinzu. „Er ist der schlimmste.“
„Wie tröstlich“, antwortete er trocken. „Danke für die Warnung.“
„Außerdem sollten sie auch noch meinen Dad und meine Schwägerinnen kennenlernen, die bestimmt irgendwann heiliggesprochen werden, weil sie es mit meinen fürchterlichen Brüdern aushalten.“
„Das habe ich gehört!“, rief einer von ihnen vom Grill herüber, warf Erin einen finsteren Blick zu und zeigte mit einer Fleischzange auf Sam. „Hey, Lowery, wie läuft es?“
„Gut, danke, und bei Ihnen?“
„Nicht schlecht. Haben Sie Hunger? Wir haben Burger, Bratwürste, Hähnchen und Steaks.“
„Bratwurst klingt gut.“
Der Bruder nickte und kümmerte sich wieder um den Grill.
„Welcher war das noch mal?“, raunte Sam Erin zu.
„Mick.“
„Ich werde sie nie auseinanderhalten können.“
Erin lachte hell auf und hielt einen anderen O’Grady-Doppelgänger am Arm fest. Der Mann war schätzungsweise Anfang dreißig. „Eamon, mach einen Diener. Das ist Jessicas Vater Sam. Sam, das ist mein ältester Bruder Eamon.“
„Freut mich.“ Sam reichte ihm die Hand. „Ich habe schon von Ihnen gehört.“
„Ich auch von Ihnen. Sie haben ein ganz tolles Töchterchen“, sagte Eamon und kitzelte Jessica unterm Kinn, dass sie lachte.
„Ja, ich werde sie wahrscheinlich behalten“, erwiderte Sam trocken.
Eamon legte ihm die Hand auf die Schulter. „Tut mir leid, was passiert ist, Mann. Wir haben vor einigen Jahren unseren Sohn Bryce verloren. Erin hat Ihnen das bestimmt erzählt. Ich weiß, was Sie durchmachen.“
Sam wusste nicht, was er antworten sollte. Er war es einfach nicht gewohnt, so offen über alles zu sprechen. Doch
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