Julia Collection Band 55 (German Edition)
Dekoration zu wechseln.
„Wir müssen weg“, bemerkte Jennifer schweren Herzens. „Hoffentlich sind sie noch da, wenn wir wiederkommen.“
Charles schaute verärgert aus. „Meinst du etwa, die beiden nutzen die Zeit unserer Abwesenheit, um zu verschwinden?“
„Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Peter hat sich mit mir um 22 Uhr verabredet, und Delphine will dich sehen. Ich habe nur ein mulmiges Gefühl, sie allein zu lassen, weil sie dann unbeobachtet sind.“
Charles erhob sich von der Couch und betrachtete Delphine und Peter, die in ihr Gespräch vertieft waren „Was findet sie nur an ihm? Ich sage ihnen lieber, dass wir gleich im nächsten Fenster sind, sonst bemerken sie es gar nicht.“
Er musste allerdings vier Mal ans Fenster klopfen, bis er Delphines und Peters Aufmerksamkeit erringen konnte. „Wir sind in einer Viertelstunde zurück!“, rief er, um sich verständlich zu machen. „Im nächsten Fenster.“
„Okay“, antwortete Delphine und warf ihm noch eine Kusshand zu.
Peter gab Jennifer zu verstehen, dass auch er begriffen hatte, was sie wiederum beruhigte. Vielleicht hatten die beiden sich auch nur gelangweilt. Sie erzählte Charles beim Weggehen von ihrer Vermutung. „Vielleicht reden sie nur so viel miteinander, weil sie sich so schlecht mit uns verständigen können. Es ist bestimmt nicht aufregend, draußen in der Kälte zu stehen und uns zu beobachten.“
„Den anderen Leuten da draußen wird auch nicht langweilig“, antwortete er. „Ein paar von denen halten gut eine Stunde aus.“
„Stimmt auch wieder“, gab Jennifer zu. „Aber Peter ist so intelligent, dass er bestimmt mehr braucht, als sich einfach nur ein Schaufenster anzusehen, auch wenn ich darin bin. Er braucht einfach jemanden zum Reden.“
„Ich denke, ich weiß, was für eine Art Ablenkung er im Moment braucht“, knurrte Charles spöttisch.
Im Umkleideraum erwartete Jennifer ein schwarzes Spitzennachthemd. Es sah aus, als würde es aus einem dieser Kataloge stammen, die sie immer wegzuwerfen pflegte. Missmutig zog sie es sich über und musste feststellen, dass es kaum ihre Brustspitzen bedeckte. Sie wagte schon gar nicht mehr zu fragen, ob sie etwas darunter anziehen sollte, da sie die Antwort schon kannte. Schnell zog sie den dazu passenden Morgenmantel darüber, aber der dünne Stoff verbarg ebenfalls nicht viel. Er bedeckte zwar ihre Arme, ließ ihre Brüste aber fast unbedeckt.
Etwas verunsichert kehrte sie in die Schlafzimmerdekoration zurück. Charles erwartete sie in einem schwarzen Seidenpyjama und einem Morgenmantel in derselben Farbe. Er sieht einfach toll aus, dachte Jennifer und musste schlucken. „So gefällst du Delphine bestimmt.“
Charles ließ seinen Blick an ihr heruntergleiten und zwang sich dann, wegzusehen. „Wenn Peter ein echter Mann ist, müsste er jetzt durch die Scheibe springen, um dich zu holen.“
Jennifer ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie es mochte, von Charles so angeschaut zu werden. Und Charles blickte sie erneut an. „Du solltest nicht so sexy aussehen. Das ist nicht fair. Ich meine, so wollte ich Derring’s eigentlich nicht repräsentieren. Wir bieten doch keine Las Vegas Show an.“
Das verschlug ihr den Atem. „Sehe ich denn so unanständig aus?“ Instinktiv zog sie den Gürtel ihres Morgenmantels enger zusammen. „Soll ich es lieber ausziehen und mir etwas anderes geben lassen?“
Charles betrachtete sie angespannt. „Nein, ich habe übertrieben. Es ist nicht anstößig. Wenn Delphine so etwas vor der Kamera trägt, mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Es ist nur, dass ich das von dir nicht gewohnt bin. Du bist einfach nicht der Typ, der so etwas trägt, darum finde ich es wohl unpassend.“
„Na, dann muss ich wohl mein Benehmen ändern, solange ich das hier trage. Dann stimmt das Bild wieder.“
„Wie meinst du das?“, fragte Charles beunruhigt.
„Ich schaue mir einfach etwas vom Verhalten der guten Delphine ab“, verkündete Jennifer mit unnatürlich hoher Stimme und betonte dramatisch jede einzelne Silbe. „Passt das kleine Schwarze jetzt zu mir?“ Sie warf ihm eine Kusshand zu.
Charles Miene verdüsterte sich. „Hör auf damit!“
„Das war doch nur ein Scherz.“
„Heb dir das für Peter auf. Vielleicht hat das ja bei ihm Erfolg.“
„Delphine redet auch so, und bei ihr gefällt es dir.“
„Du bist nicht Delphine.“ Er fasste ihre Schultern und schüttelte sie. „Sei du selbst!“ Erst jetzt schien er zu
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