Julia Collection Band 57
es, dass Adams sie mit Blicken regelrecht verschlang.
Als er die Spange löste, fielen ihr ihre goldschimmernden dunkelblonden Locken auf die Schultern, den Rücken, die Brüste. Er vergrub die Finger in ihrer seidigen Lockenpracht, bog ihren Kopf zurück und eroberte ihren Mund mit einem tiefen Kuss. Dann begann er, sie überall zu streicheln. An ihrer Taille zögerte er kurz, doch im nächsten Augenblick landete das letzte Stückchen Stoff, das seinen Liebkosungen noch im Weg war, auf dem Boden.
„Eden.“ Aufstöhnend küsste er sie erneut wie von Sinnen.
Ehe sie ganz den Verstand verlor, flüsterte Eden glücklich: „Du reist nicht ab. Du wärst nicht hier, würdest mich nicht lieben, wenn du abreisen wolltest.“
„Nein, Liebste.“ Adams hob sie auf die Arme. „Ich gehe nirgendwohin, außer ins Schlafzimmer, mit dir.“
„Das ist dein Geschenk für mich?“
„Ja. Und für mich selbst auch.“
In einem spärlich beleuchteten Schlafzimmer, weit weg von den fröhlichen Partygästen, erfuhr ein Ausgestoßener, dass er gar kein Ausgestoßener war und es auch nie sein würde, solange die Augen und das Herz der einzigen Frau, die ihm je etwas bedeutet hatte, so voller Liebe waren. In ihren Armen entdeckte ein ehemals sanfter Mann, der lernen musste, hart und egoistisch zu sein, um zu überleben, dass seine Sanftheit eigentlich gar nicht erloschen war.
Als sie ihn zu sich hinunterzog, glaubte er endlich, dass der Mann, der er einmal war, nur auf ihre zarten Berührungen, ihre süßen Küsse und ihr bedingungsloses Vertrauen gewartet hatte, um ins Leben zurückzufinden.
In ihren Zärtlichkeiten fand er seinen inneren Frieden.
In ihrem geflüsterten „Ich liebe dich, Adams“ fand er seine Seele wieder.
Eden war seine Zukunft und die Erfüllung all seiner Wünsche.
„Ich weiß, Eden“, erwiderte er aus tiefstem Herzen, „meine einzige Liebe.“
10. KAPITEL
„Was zum Teufel ist das?“ Adams trat so abrupt auf die Bremse, dass Jacksons Wagen fast ins Schleudern geriet. Jackson, Jefferson und Lincoln starrten genauso gebannt auf den rot glühenden Nachthimmel wie er selbst.
Edens Party war um Mitternacht zu Ende gewesen, und Adams war als Fahrer und Zielscheibe endloser Neckereien auserkoren worden. Doch jetzt waren alle Brüder mit einem Schlag ernüchtert.
„Es brennt“, flüsterte Lincoln.
„River Trace oder der Stall.“ Jackson wirkte geschockt. „Womöglich beides.“
„Die Pferde!“, stieß Jefferson hervor.
„Vielleicht ist es noch nicht zu spät.“ Adams raste die Straße hinunter, und als River Trace in Sicht kam, sahen sie meterhohe Flammen in den Nachthimmel schlagen.
Noch ehe er in der Nähe des Infernos hielt, hörten sie das panische Wiehern der Pferde. Der Stall brannte lichterloh, das Wohnhaus war wie durch ein Wunder nicht betroffen.
Kaum waren sie aus dem Wagen gesprungen, da war klar, dass das Wiehern nicht aus dem Stall kam. Jackson zeigte auf eine Weide, auf der seine Tiere voller Panik hin und her rannten.
„Jemand hat sie gerettet. Die ganze Herde.“
„Dieser Jemand dort!“, schrie Adams über das Getöse herabstürzender Balken hinweg und deutete zum Haus hinüber.
„Merrie.“ Jefferson war als Erster bei ihr. Er nahm ihr den Wasserschlauch aus der Hand, um selbst das Haus weiter zu berieseln. „Bist du verletzt?“
Sichtlich erschöpft versicherte ihm Edens jüngste Mitarbeiterin, dass sie okay sei. Dann war keine Zeit mehr zum Reden. Die Pferde waren gerettet. Der Stall war verloren. Und das Wohnhaus war in höchster Gefahr. Den Cades war klar, als sie sich an die Feuerbekämpfung machten, dass die Schlacht trotz Merries heldenhafter Bemühungen noch lange nicht geschlagen war.
„Warum warst du hier?“ Der Stall war nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. Jackson und Lincoln kümmerten sich um die Pferde, und Adams war am Küchentisch dabei, eine kleine Brandwunde an Merrie Alexandres Hand zu versorgen. „Jackson kann froh sein, dass du es warst. Aber warum?“
„Ich mag Pferde lieber als Partys.“ Obwohl sie voller Ruß war, zuckte Merrie lächelnd mit den Schultern. „Als ich alle Arbeiten im Hotel erledigt hatte, kam ich her, um mit den Pferden zu reden. Ich hoffe, Mr Jackson ist mir nicht böse.“
Jefferson brachte ihr ein Glas Wasser. „Böse? Ich glaube, er ist eher in der Stimmung, dich zu küssen.“
„Nein danke. Ich mache mir nichts aus Küssen.“
„Es sei denn, es betrifft ein Pferd“, meinte Adams
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