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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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du hast recht, Lincoln. Keine Schmetterlinge mehr. Jetzt sind es die Flammen des Hades.“
    „Aber Sie mögen die Bowle. Sie ist nicht einmal gefährlich, solange sie sich nicht durch das Kristall frisst.“ Schmunzelnd gesellte sich Cullen zu ihnen. „Und Sie haben auch in anderer Hinsicht recht.“
    Ausnahmsweise einmal brach Cullen seine eigenen Regeln, schenkte sich ein Glas Bowle ein und trank es aus, als wäre es Wasser. „Ja, Adams und Mistress Eden bewegen sich wie eine Person. Ja, sie gehören zusammen. Ja, wenn die Umstände andere gewesen wären, dann hätten sie all die Jahre zusammen sein sollen. Aber dann wäre ich nicht hier. Und wir würden heute Abend nicht dieses Porträt enthüllen.“ Er sah auf seine Uhr. „Nämlich jetzt.“
    „Sie sind so weit?“ Jefferson merkte, dass er sich getäuscht hatte – die Schmetterlinge hatten das Teufelsgebräu überlebt.
    „Geben Sie mir fünf Minuten“, sagte Cullen. „Dann kommen Sie bitte mit Ihrem Bruder und der Mistress nach.“
    Als Cullen außer Hörweite war, meinte Jackson: „Er muss beim Ansetzen der Bowle etwas zu oft probiert haben. Er ist heute Abend ja eine richtige Plaudertasche. Ich habe ihn noch nie so viele Sätze in einem Stück sagen hören, seit er mit Eden nach Belle Terre gekommen ist.“
    Lincoln verdrehte die Augen und zwinkerte Jefferson zu. „Offenbar wirkt die Bowle nicht nur bei Cullen. Hat unser Bruder eben ‚Plaudertasche‘ gesagt?“
    „Ach kommt schon, Jungs. Das ist doch ein schönes Wort.“
    „Und ein langes.“ Jefferson lachte wieder, genau wie seine Brüder es beabsichtigt hatten.
    Wie durch Zauberei – jedenfalls kam es Adams so vor – begaben sich die Gäste auf einmal in einen versteckten Winkel des Gartens. Dort stand unter einer mächtigen, mit Spanischem Moos behangenen Eiche und von Taschenlampen beleuchtet eine Staffelei. Flankiert von einer Gruppe Stechpalmen und üppigen Hortensien in Töpfen gab das über die Staffelei gebreitete, angestrahlte schwarze Samttuch der Szenerie etwas Geheimnisvolles.
    Eden war hingerissen. Fragend sah sie Adams an, doch der zog nur kopfschüttelnd die Brauen hoch, als wisse er von nichts. Selbst Jefferson schien genauso ahnungslos zu sein, als Cullen vortrat und eine Hand auf die Staffelei legte.
    „Bisweilen kommen eine schöne Frau und ein großes Talent am selben Ort und zur selben Zeit zusammen.“ Cullen sah erst Jefferson an, dann Eden. „Wenn diese einmalige Begegnung stattfindet, wird uns eine große Freude zuteil. Ladys und Gentlemen, Eden Roberts Claibourne, gemalt von Thomas Jefferson Cade.“
    Damit zog er das Tuch von der Staffelei und enthüllte ein vom Zauber eines nebeligen Gartens umgebenes Mädchen. Ein junges Mädchen in einem weißen, fließenden Kleid, fast schon eine Frau, aber noch nicht ganz. Ein Mädchen mit ungebändigten goldenen Locken und dem Erstaunen über das Wunder der Liebe in ihren sanften grauen Augen. Eden, wie sie in der Nacht ihres ersten Balls ausgesehen hatte. Ehe ihr Adams genommen worden war.
    Plötzlich wurde es ganz still im Garten. Dann wurde geflüstert und schließlich applaudiert.
    Eden stand wie angewurzelt da, umklammerte Adams’ Hand, suchte Jeffersons Blick. Dann ging sie zu Jefferson, ergriff seine Hände und küsste ihn sanft auf die Wange.
    „Danke“, sagte sie leise. „Es ist wunderschön. Ich habe allerdings nie so schön ausgesehen.“
    „Doch. Du würdest auch jetzt so aussehen, wenn die Vergangenheit anders verlaufen wäre.“ Jefferson schaute ihr in die Augen. „Und du wirst wieder so aussehen, wenn du es zulässt.“
    „Du weißt es, nicht wahr?“
    „Dass du meinen Bruder liebst?“ Jefferson lächelte wehmütig. „Ich habe es immer gewusst.“
    „Du hast mich gemalt, wie ich deiner Meinung nach aussehen würde, wenn all meine Träume wahr werden könnten.“
    „Ich habe das Mädchen gemalt, das eine Frau wurde, die ihr Leben lebt und doch auf ihren Geliebten wartet, um sie ganz glücklich zu machen.“ Er drückte ihr fest die Hände. „Genauso kann es sein, Eden. Alles könnte sich aufklären, wenn Adams bloß …“
    „Jefferson!“ Lady Mary tippte ihm mit ihrem Krückstock auf die Schulter. „Also habe ich dir nicht seit Jahren gepredigt, dass du dein Talent vergeudest, indem du dich in den Sümpfen verkriechst?“
    Das weitere Gespräch entging Eden, weil sie von Freunden umringt wurde. „Nein, ich habe nicht Modell gestanden“, beantwortete sie deren neugierige Fragen. „Und

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