Julia Collection Band 62
bisschen glücklicher darüber als sie.
Den Rest des Tages verbrachte sie ruhig mit Sam im Haus. Sie las ihm gerade eine Geschichte vor, als sie Gray die Treppe hinaufkommen hörte. Sam hatte es immer geliebt, wenn sie ihm noch eine Geschichte erzählte, und auch sie selbst genoss es, wie sich sein kleiner Körper dabei an sie kuschelte und sein dunkles Haar sie am Kinn kitzelte. Sie liebte den süßen Klang seiner Stimme, wenn er ihr die unmöglichsten Fragen stellte.
„Himmel, diese Dusche wartet wirklich auf mich!“, hörte sie Gray im Vorbeigehen stöhnen. Sie hoffte, dass sie bei Sams letztem Haferflocken-Bad nicht zu viel heißes Wasser verbraucht hatte.
Etwa zehn Minuten später rief Louise hinauf: „Das Essen ist fertig!“ Deshalb eilte Jill zum Bad, um sich noch schnell zu waschen, während sie darüber nachdachte, was Sam würde essen wollen. Er hatte nicht viel Appetit, und sie wusste nicht, ob …
Der Gedanke wurde von ihrem erschreckten Aufkeuchen unterbrochen. Sie war gerade mit einem warmen und halb nackten männlichen Torso zusammengestoßen.
„Vorsicht!“, rief Gray aus und umfasste dabei automatisch Jills Hüften.
Er war genauso erschrocken wie sie.
„Gray, ich wusste nicht, dass du noch im Bad bist!“
„Oh, nun, das bin ich auch eigentlich nicht mehr. Ich meine, ich war auf dem Weg nach draußen.“
Irgendjemand sollte dem Mann einen Preis dafür geben, ständig das Offensichtliche zu bemerken, dachte er verächtlich.
Dann fragte er sich besorgt, wie weit er seine Jeans eben zugeknöpft hatte. Weit genug, dass sie auf seinen Hüften hängen blieben, bis er in seinem Zimmer nach einem sauberen T-Shirt greifen konnte. Zumindest unter normalen Umständen. Eine überraschte Jill Brown in den Armen zu halten, während er halb nackt war, zählte aber nicht zu normalen Umständen.
Tatsächlich war das Ganze so außergewöhnlich, dass sein Körper die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen ließ. Er … Teile seines Körpers … reagierten sofort. Seine Hände bewegten sich zu ihrem Gesäß weiter, anstatt sie ganz loszulassen. Seine Füße machten noch einen Schritt vor, anstatt zurückzutreten. Dann realisierte er, dass seine Jeans definitiv nicht sitzen bleiben würden und ein Herunterrutschen die intensivste Reaktion seines Körpers sichtbar machen würde.
„Deine Mutter sagte, dass das Essen fertig ist. Hast du das gehört?“, flüsterte sie schließlich, als er sie losließ, um seine Wrangler gerade noch rechtzeitig hochzuziehen und zuzuknöpfen.
Dabei hätte er viel lieber Knöpfe aufgemacht.
Ihre Knöpfe.
„Ja, ich habe es gehört“, sagte er, während er es schaffte, sich an ihr vorbeizudrücken und sich in die Sicherheit und Einsamkeit seines Zimmers zu retten.
Zehn Tage, dachte er, während er sich ein T-Shirt überstreifte. Gott, er zitterte immer noch! Er stöhnte. Sie wird noch zehn Tage hier sein!
Zehn weitere Tage, in denen er das Wasser im Badezimmer laufen hörte, in dem Wissen, dass sie es war, die unter der Dusche stand und Seife über ihre samtweiche Haut verteilte. Zehn weitere Tage, in denen sie im Türrahmen aufeinanderstoßen würden, in denen er zusehen würde, wie sie aß und lachte und ihren Sohn so zärtlich küsste und umarmte.
Zehn Tage, in denen er wusste, dass ihr Schlafzimmer eine Wand mit seinem teilte, dass ihre Unterwäsche mit seiner im Trockner lag. Zehn Tage, in denen er sie sehen würde, wenn sie durch die Küchentür kam, nur Minuten, nach denen er sich morgens seine Stiefel angezogen hatte.
„Das alles wäre viel einfacher, wenn wir nicht verheiratet wären“, murmelte er.
Dann lachte er und schüttelte den Kopf. Verrückt! Wenn sie nicht verheiratet wären, wäre sie gar nicht hier, also machte das gar keinen Sinn.
Als Tatsache blieb das Ganze aber bestehen.
Verheiratet zu sein hatte etwas an sich. Er dachte die ganze Zeit darüber nach, was die Ehe wirklich bedeutete. Teilen. Den Raum zu teilen, wie er es mit Jill tat. Ihre Geschichten zu teilen. Damit hatten sie in dieser Nacht in Las Vegas angefangen, als sie sich das erste Mal getroffen hatten. Ihre Leben zu teilen …
Und die Ehe bedeutete noch eine andere Sache. Ein Bett zu teilen.
An diesem Punkt machte sich sein Körper ganz andere Gedanken als sein Verstand. Letzterer mochte sagen: „Jetzt nicht. Noch nicht. Es mag eine Zeit kommen, in der du nach der richtigen Frau suchen kannst, um dein Leben mit ihr zu teilen. Eine Frau, die kein Kind hat, weil du an dieser
Weitere Kostenlose Bücher