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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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zitterte.
    Lisette, die seit ein paar Tagen wieder arbeitete, stand in der Backstube. Als das Telefon läutete, wischte sie sich die Hände ab und langte nach dem Hörer. Im ersten Moment war sie irritiert, als sie Macs Stimme vernahm, doch er ließ ihr nicht lange Zeit zum Nachdenken. „Wir benötigen für heute Abend dringend eine Torte“, hörte sie ihn sagen. „Ich weiß ja, dass das sehr kurzfristig ist, aber es muss unbedingt heute sein.“
    „Oh nein, Mac, tu mir das nicht an.“ Sie durfte die Bestellung keinesfalls annehmen. Sie musste Mac zurückweisen.
    „Calder ist nicht hier. Einer unserer Farmjungen heiratet, und ich will wie üblich für ihn die Party schmeißen.“
    „Mac, du sprichst doch nicht etwa vom Big Cake?“
    Er lachte. „Nein, ich spreche von einer ganz normalen feinen Torte. Dekorier sie so, dass sie nach einer Ranch aussieht. Dir wird schon was einfallen.“
    „Also gut“, sagte sie. Wenn Calder nicht da war, konnte sie dem liebenswerten Mac den Gefallen ja tun. „Für wie viele Personen?“
    „Äh … ungefähr zwanzig.“ Auf die Frage war er nicht vorbereitet gewesen. „Bring die Torte so gegen halb fünf, wenn du dein Geschäft schließt. Vergiss auch nicht, die Mädchen mitzubringen. Die Ponys vermissen sie schon sehr. Übrigens, geht es dir wieder besser, Lisette?“
    „Ja, danke, es geht mir wieder gut.“
    „Uns allen tut leid, was passiert ist.“ Mac räusperte sich geräuschvoll. „Und du gibst wirklich gut acht auf dich?“
    „Ganz bestimmt.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, die sie kaum noch zurückhalten konnte.
    „Also, Lisette, dann sehe ich dich heute Abend hier auf der Ranch, abgemacht?“
    „Ich kann nicht“, antwortete sie. Dabei hätte sie so gern gewusst, wie es Calder ging. Ob er genauso litt wie sie?
    „Klar kannst du kommen, Lisette. Mein verrückter Enkel ist doch gar nicht hier.“
    Einige Stunden später sollte sie feststellen, dass Mac ihr eine faustdicke Lüge aufgetischt hatte.
    Denn Calder öffnete ihr die Küchentür. Er sah müde und erschöpft aus, so, als hätte er vierundzwanzig Stunden ohne Pause durchgearbeitet. „Was bringst du denn da Schönes mit?“
    „Mac hat die Torte bestellt und gesagt, dass hier heute Abend eine Party stattfindet.“
    „Hier auf keinen Fall. Es tut mir leid, dass Mac dich belogen hat. Ich habe nichts davon gewusst.“
    „Das glaube ich dir.“ Lisette schaute verlegen auf ihre Torte, die sie mit gelben, grünen und blauen Pferden sowie kleinen Cowboys geschmückt hatte. Wie war sie nur auf diese verrückten Farben gekommen?
    „Wie geht es dir, Lisette?“ Calder wich nicht von der Tür.
    „Danke, gut“, log sie.
    „Ich habe dich vermisst“, sagte er und trat jetzt zur Seite.
    „Wirklich?“ Lisette ging an ihm vorbei in die Küche, stellte die Torte auf dem Tisch ab und wusch sich am Wasserhahn die Creme von den Fingern. „Davon habe ich nichts gemerkt. Ich dachte, du feierst.“
    „Was?“ Sie hörte Calders Schritte hinter sich, und schon spürte sie seine Hände auf ihren Schultern. Er drehte sie zu sich herum. „Was sollte ich deiner Meinung nach feiern?“
    „Deine Freiheit.“ Lisette bemühte sich, so ruhig wie möglich zu sprechen, obwohl in ihr ein Gefühlssturm tobte. „Cal, wir wissen doch beide, dass es uns besser geht, weil wir nicht heiraten müssen bloß … bloß wegen eines undichten …“
    „Sprich nicht weiter, Lisette.“ Er hielt sie ganz fest. „Bitte, hör mir jetzt genau zu. Ich wollte dich besuchen und war auch sogar in Bliss. Aber ich wusste einfach nicht, was ich dir sagen sollte, um nicht alles noch schlimmer zu machen. Ich hatte Angst davor, dass ich was falsch machen könnte und du dich noch schlechter fühlen würdest. Und dann dachte ich noch, dass du vielleicht sogar glücklich darüber bist, mich endlich los zu sein. Dieser Gedanke hat mich fast um den Verstand gebracht.“
    „Ich hatte ganz ähnliche Gedanken wie du. Ich dachte, du wärest jetzt überglücklich, dass du endlich wieder frei bist.“
    „Nein, niemals, Lisette.“
    „Dann ist ja gut, dass wir das jetzt geklärt haben“, sagte sie und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    „Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Ist das wirklich alles?“ Ungläubig sah er sie an.
    Lisette schaute ihm unerschrocken in die Augen. „Wie du weißt, war ich einmal verheiratet. Der Mann war ein Heiratsschwindler. Er hatte zwei weitere Frauen, drei Kinder und dazu noch einige Verlobte. Als seine

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