Julia Collection Band 63
ihm eine Abfuhr erteilen konnte.
„Was denn?“, fragte Ella brummig. Louisa trat ihr auf den Fuß. Ach ja, ich wollte mich ja bessern, dachte sie und fragte etwas freundlicher: „Was können wir denn für dich tun, Mac?“
Prüfend schaute Mac sie an, ehe er sich einen Stuhl heranzog und an das Kopfende des Tisches setzte. „Ich habe ein Problem“, begann er.
Missy aß ungestört weiter. Grace winkte der Kellnerin und zeigte auf ihre leere Tasse.
„Ja, ich habe ein Problem“, wiederholte er. „Es betrifft Cal und eine junge Frau.“ Wieder sah er Ella prüfend an, so, als fürchtete er ihre Reaktion.
„Also, Mac, sag uns schon, was los ist. Schließlich haben wir nicht den ganzen Tag Zeit.“ Das war eine glatte Lüge. Zumindest hatten sie bis fünf Uhr Zeit, dann musste Ella im Gemeindehaus sein und die Festrede zu dem feierlichen Anlass halten.
„Wie ich hörte, war mein Enkel bei euch.“
„Ja“, antwortete Louisa voreilig. „Er steht nämlich ganz oben auf unserer Liste. Bist du nicht auch der Meinung, Mac, dass er allmählich daran denken sollte, eine eigene Familie zu gründen?“
„Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu“, antwortete Mac mit einem charmanten Lächeln, das Ella nur noch allzu gut in Erinnerung hatte. „Und? Hast du schon jemanden für ihn gefunden?“
„Noch nicht. Für eine gute Entscheidung brauchen wir Zeit“, antwortete sie geschickt.
„Demnach hast du also noch niemanden in die engere Wahl gezogen. Ich gebe zu, dass es sehr schwierig ist, da mein Enkel … Na ja, ihr alle kennt ja seinen Ruf. Ich hätte da allerdings einen Vorschlag.“
„Ist das wahr?“ Ella war so überrascht, dass sie ihr Frühstück nicht mehr beachtete. „Und wen hast du ins Auge gefasst, Mac? Wer ist die Glückliche unter den Töchtern dieses Landes?“
Mac entging Ellas Ironie nicht, und prompt fuhr er hoch. „Wenn du in diesem Ton mit mir sprichst, gehe ich, Ella.“ Er schob schon seinen Stuhl zurück, doch in diesem Moment kam die Kellnerin an den Tisch, schenkte ihm Kaffee ein und legte ihm die Frühstückskarte hin. „Nehmen Sie sich Zeit, Mr Brown, ich sehe, dass sie sich hier gut unterhalten.“
Jetzt ärgerte Ella sich. Dies war eine rein geschäftliche Angelegenheit. „Also, Mac, spann uns nicht auf die Folter. Oder machst du wieder einen deiner berühmten Witze?“
„Nein, Ella, bestimmt nicht.“ Mac schüttete erst ein halbes Kännchen Sahne in seine Kaffeetasse, bevor er weiterredete. „Ich spreche von Lisette Hart. Das ist sie.“
„Wer ist das denn?“, fragte Ella überrascht.
„Du bist anscheinend nicht mehr auf dem Laufenden, Ella. Du hast doch immer gesagt, du kennst jeden in unserer kleinen Stadt.“ Den kleinen Stich musste er ihr verpassen.
„In der letzten Zeit sind sehr viele Neue hierhergezogen“, antwortete sie aufgebracht. „Die kann ich noch nicht alle kennen. Also, sag schon, Mac, wer ist sie?“
„Es ist die junge Frau, die Dudleys Bäckerei übernommen hat“, antwortete Missy für ihn und betupfte sich die Lippen mit einer Serviette.
„Ah, ihr sprecht von der kleinen Französin. Die habe ich allerdings schon gesehen. Sie hat langes schwarzes Haar. Sie ist wirklich sehr apart.“
„Ja, genau. Und sie wird die Mutter meines Großenkels werden.“ Mac nahm einen Schluck Kaffee und wartete geduldig die Reaktionen der Damen ab.
Seine Ankündigung schien allen die Sprache verschlagen zu haben. Louisa fasste sich als Erste. Sie schob ihren Teller zur Seite und lehnte sich weit über den Tisch zu Mac vor. „Wie willst du das denn wissen? Hast du etwas gesehen?“
„Ich glaub schon“, antwortete er und räusperte sich. Ella kam es so vor, als wäre er rot geworden. Aber sicher irrte sie sich. Wahrscheinlich lag das an dem überheizten Raum. „Gestern Abend war Mrs Hart bei uns auf der Ranch. Sie hat nämlich die Party ausgerichtet.“
„Oh, interessant. Was hat es denn gegeben?“, fragte Missy neugierig.
„Ein ganz besonderes Chili“, gab Mac bereitwillig Auskunft. „Es war im Nu weg. Und dann gab es noch kalte Platten. Ach ja, und einen Hochzeitskuchen hat sie gebacken, der war einsame Spitze. Heute Morgen habe ich noch den Rest davon gegessen. Die Frau kann vielleicht kochen.“
„Dem kann ich nur zustimmen.“ Missy nickte bestätigend.
„Ihr müsst unbedingt mal ihre Apfeltörtchen probieren. Man glaubt, man sitzt in einem Pariser Café.“ Grace war vor ihrer Pensionierung Hauswirtschaftslehrerin gewesen, auf ihr
Weitere Kostenlose Bücher