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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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Kunstwerk interessiert betrachtete.
    „Es ist sehr schön.“
    „Du darfst es behalten.“
    „Dann danke ich dir herzlich. Und ich darf das Bild auch wirklich mitnehmen?“ Als Amie heftig nickte, steckte er das Bild sorgfältig in seine Brusttasche. Die Art und Weise, wie er mit ihren Kindern umging, fand Lisette rührend. Aber sie wollte ihn nicht sympathisch finden, überhaupt nicht.
    Ihr fiel auf, dass viele Menschen ihn persönlich kannten. Die einen fragten nach seiner Mutter, die anderen erkundigten sich nach Mac und wollten wissen, ob er auch noch kommen würde.
    „Ich vertrete ihn heute Abend“, antwortete er stets lächelnd. „Mac hat heute etwas Wichtiges zu erledigen. – Stimmt nicht“, flüsterte er Lisette zu. „Er genießt heute einen ruhigen Abend vor dem Fernseher und stopft sich mit dem Rest des Chilis voll.“
    „Da war doch gar nichts mehr übrig.“ Lisette reichte der freundlichen älteren Frau hinter dem Büfett ihren Teller.
    „Der Schlauberger hat sich frühzeitig einen Topf davon beiseitegeschafft. Heute Mittag hat er auch schon davon gegessen, nachdem er vier Zimtschnecken verdrückt hat. Anschließend tat ihm der Magen weh.“
    „Ich freue mich, dass ihm mein Essen schmeckt.“ Danach schwiegen beide eine Zeit lang. Lisette wusste auf einmal nicht mehr, worüber sie sonst noch mit Calder Brown sprechen sollte. Die ganze Situation war ihr äußerst peinlich. Durch ihn wurde sie immer wieder an den gestrigen Abend erinnert. Deshalb konzentrierte sie sich jetzt ganz auf ihre Töchter und half ihnen bei der Auswahl des Essens. Als die Mädchen zufrieden waren, sah sie sich nach einem Platz um, wo sie zusammensitzen konnten. Sie entdeckte sogar einen freien Tisch und steuerte ihn an. Sie hatte angenommen, Calder würde sich zu seinen Bekannten setzen, aber er kam wie selbstverständlich hinter ihr her.
    „Was tun Sie?“
    „Ich möchte auch essen.“ Höflich hielt er ihr einen Stuhl hin und wartete darauf, dass sie sich setzte.
    Lisette, die immer nervöser wurde, stellte fahrig ihren Teller ab und kümmerte sich zuerst um ihre Kinder. Sie legte ihnen die Servietten und das Besteck hin und half ihnen beim Hinsetzen. Calder Brown stand immer noch mit dem Stuhl in der Hand wartend da.
    „Calder …“
    „Oh, welch ein Fortschritt. Jetzt bin ich wenigstens nicht mehr Mr Brown für Sie.
    „Was soll das Ganze überhaupt?“, fuhr sie ihn an.
    „Ich versuche nur, mich von meiner besten Seite zu zeigen, damit Sie mich ein wenig mögen.“ Mac wäre stolz auf mich, dachte er bei sich.
    „Aber ich mag Sie doch schon.“ Diese Worte waren ihr so herausgerutscht. „Mir ist es nur so peinlich, wenn ich an gestern Abend denke“, fügte sie kaum hörbar hinzu.
    „Mir auch. Hm, eigentlich nicht wirklich.“
    „Bitte, gehen Sie.“
    „Nein.“
    „Die Leute starren uns bereits an.“
    „Das ist hier so üblich. Besonders während des Festivals werden alle Männer und Frauen im heiratsfähigen Alter mit großem Interesse beobachtet. Jeder will schließlich wissen, was sich hier in der kleinen Stadt so tut und …“ Plötzlich unterbrach er sich. „Oje“, stöhnte er, und sein Gesicht schien einen Ton blasser geworden zu sein, während er über ihren Kopf hinweg auf etwas starrte.
    Lisette wandte sich neugierig um. Zwei ältere Damen, die eine schlank und groß, die andere klein und rundlich, kamen zielstrebig auf ihren Tisch zu. „Wer sind die?“
    „Kennen Sie die etwa nicht?“
    „Nein, nie gesehen.“
    Aber bevor Calder Lisette aufklären konnte, ließ sich die rundlichere der beiden schon Lisette gegenüber auf einen Stuhl fallen und fächelte sich Luft zu. „Mein Gott, sind heute hier viele Menschen“, keuchte sie.
    „Guten Abend“, sagte die Schlanke und setzte sich auch. Sie blickte Calder vorwurfsvoll an. „Möchtest du uns nicht vorstellen?“
    „Selbstverständlich, Miss Ella.“ Er machte eine elegante Handbewegung. „Dies ist Lisette Hart mit ihren zwei Töchtern, und diese zwei Damen, Lisette, werden in unserer kleinen Stadt nur die Bliss-Schwestern genannt. Man sollte es nicht meinen, aber Ella und Louisa sind Zwillinge.“ Damit setzte er sich hin.
    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen“, sagte Lisette höflich. „Ich habe schon von Ihnen in der Zeitung gelesen. Sie als Gründerinnen des Hearts Clubs sind für die Single-Festwochen verantwortlich, nicht wahr?“
    „Ja, das stimmt. Und Sie sind also die Französin, die die Bäckerei übernommen hat.“

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