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Julia Exklusiv 0180

Julia Exklusiv 0180

Titel: Julia Exklusiv 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele , Mary Lyons , Liz Fielding
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Berufs wegen hätte Lois eine solche Situation besser meistern müssen, aber leider versagte ihr schauspielerisches Talent in diesem Moment völlig. Statt höfliches Desinteresse vorzutäuschen, stand sie wie vom Donner gerührt da.
    Hatte sie jetzt etwa schon Halluzinationen? Dieser Mann konnte unmöglich … oder vielleicht doch? Als ihr dämmerte, dass wirklich Rob vor ihr stand, wurde ihr plötzlich ganz flau im Magen. Du meine Güte, was mache ich jetzt nur? fragte sie sich verzweifelt und bemerkte, dass er sie ebenfalls ansah, als wäre sie ein Gespenst.
    Die jähe Erkenntnis, dass der Mann, mit dem sie auf einer philippinischen Insel eine heiße Liebesnacht verbracht hatte, nicht irgendein britischer Anwalt war, sondern ihr künftiger Gastgeber, traf sie wie ein Schlag ins Gesicht und half ihr, die Fassung wiederzuerlangen.
    Obwohl es ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war, hatte ihr stummes Entsetzen offenbar nur wenige Sekunden gedauert. Dave jedenfalls schien von alledem nichts bemerkt zu haben und redete die ganze Zeit über wie ein Wasserfall, während die markanten Gesichtszüge des Mannes, den sie als Rob kannte, offene Bestürzung und Verwirrung ausdrückten.
    Lord Ratcliffe, wie sie ihn jetzt wohl nennen musste, schien einem Herzanfall nahe zu sein. Sie erbarmte sich seiner, machte einen Schritt auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    „Nett, Sie kennenzulernen, Lord Ratcliffe“, sagte sie leise, vermied es jedoch, ihm in die Augen zu sehen.
    Gerade noch hatte er ihr leidgetan, nun musste sie feststellen, dass er sich von dem Schock nur allzu rasch erholt hatte. „Ich glaube nicht, dass ‚nett‘ dem gerecht wird, was ich empfinde, Miss … Shelton“, entgegnete er spöttisch und küsste ihr galant die Hand.
    „Vielmehr darf ich Ihnen aufrichtig versichern“, fuhr er fort, und seine grauen Augen funkelten nun eindeutig belustigt, „dass ich außerordentlich entzückt bin, Sie hier zu sehen.“

3. KAPITEL
    „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber allmählich komme ich mir hier ziemlich verloren vor!“
    „Da sind Sie nicht die Einzige“, bestätigte Lois, als sie und Peggy hinter Daves Assistenten eine weitere Treppe hinaufstiegen, gefolgt von zwei stämmigen Männern, die ihre Koffer trugen.
    Vorhin, in der großen Halle, hatte sie nur schnell weggewollt, um Robs ironischem Blick zu entgehen. Nachdem sie nun aber eine geraume Weile treppauf und treppab und durch endlos lange, düstere Gänge gegangen war, in denen Porträts von finster dreinschauenden Ahnen hingen, reichte es ihr langsam.
    „Wir sind da“, verkündete der Assistent und blieb vor einer hohen, breiten Flügeltür stehen. „Tut mir leid, dass wir wegen der bereits aufgebauten Dekoration einen Umweg machen mussten, aber Dave Green wollte, dass Sie so luxuriös wie möglich untergebracht werden.“
    Er trat beiseite, um dem Mann, der Lois’ Gepäck trug, Platz zu machen. „Das hier ist das sogenannte Staatszimmer. Es wurde im achtzehnten Jahrhundert extra für königliche Gäste geschaffen.“
    „Ach du Schande!“, platzte Peggy unfreiwillig heraus, als sie mit Lois das Zimmer betrat. „Haben hier wirklich schon Könige und Königinnen übernachtet?“
    „Nein, ich glaube, man wollte nur für alle Eventualitäten gerüstet sein.“ Der Assistent blickte zu Peggy. „Und jetzt zeige ich Ihnen Ihr Zimmer, Miss Fraser. Wir sind schon spät dran und sollten uns beeilen.“
    „Nun, ich … wir sehen uns dann später“, murmelte Peggy leicht verlegen und warf Lois, die seit Betreten des Zimmers kein Wort mehr gesagt hatte, schuldbewusst einen Blick zu, ehe sie dem Assistenten folgte, der sich mit ungewöhnlicher Hast davongemacht hatte.
    Sobald Lois allein war, kniff sie sich mehrmals in den Arm. Leider tat es weh, was ihre Befürchtungen bestätigte, dass sie nicht einfach nur schlecht träumte, sondern sich mitten in einem Horrorszenario befand.
    In schierem Entsetzen sah sie sich um, und ihr Blick fiel auf das riesige Himmelbett, das in der Mitte des Zimmers auf einem erhöhten Sockel stand. Es hatte schwere dunkelrote Seidenvorhänge mit goldenen Fransen, und aus jedem der vier Bettpfosten ragte ein Büschel rotgoldener Straußenfedern.
    „Oh nein!“, stöhnte Lois. Schaudernd wandte sie sich ab und bemerkte, dass die Wände mit Seidentapeten in demselben düsteren Rot verkleidet waren. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hingen dort auch noch Porträts grimmig aussehender und in der Mode längst

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