Julia Exklusiv 0227
eine Hochzeit oder überhaupt irgendeine große Party auszurichten. Ich plane und organisiere alles und muss mich dann auch nachher darum kümmern, dass ordentlich aufgeräumt und gereinigt wird. Das gehört zu meiner Arbeit, ich habe gar keine andere Wahl.“
Er zuckte die Schultern. „Es könnte aber auch damit zusammenhängen, welche Prioritäten man setzt. Und heute habe ich mich eben entschieden, zu meinen Eltern zu fahren.“
Dann schob er den Toast, den er nicht angerührt hatte, beiseite und ging zur Tür. Neben Kate blieb er stehen, packte sie an den Handgelenken und presste sie an die Wand.
Empört und erregt zugleich rang Kate nach Luft, während sie vergeblich versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen.
Mit seinen braunen Augen sah Ryan sie aufmerksam an und bemerkte, wie erregt sie war. Er beugte sich vor und küsste sie aufreizend langsam, wobei er ihre Lippen mit den Zähnen leicht berührte und ihre Zunge mit seiner so sanft streichelte, dass sie sich wie warme Seide anfühlte.
Kate konnte sich nicht mehr beherrschen. Ungestüm erwiderte sie seinen Kuss. Dann nahm sie seine Hände, mit denen er sie immer noch festhielt, und legte sie auf ihre Brüste. Jetzt gehört er mir, dachte sie triumphierend.
Mit dem Knie schob er ihre Oberschenkel auseinander und bewegte sich so verführerisch, dass sie spürte, wie sich die Seide ihres Nachthemds an ihrer erhitzten Haut rieb. Kate stöhnte auf.
Sie begehrte ihn so sehr, dass es beinah körperlich wehtat. Sie wollte ihn in sich spüren, von ihm geliebt werden, im Stehen oder auf dem Boden. Sehnlichst wünschte sie sich, er würde seine kühle, beinah ironisch anmutende Selbstbeherrschung verlieren. Kate wollte ihn besitzen und spüren, dass er sich genauso verzweifelt nach ihr sehnte wie sie sich nach ihm.
Auch als er sich etwas zurückzog, atmete er noch so heftig, dass sie glaubte, sie habe gewonnen. Sie streifte sich die dünnen Träger ihres Nachthemds über die Schultern und ließ das exklusive Stück auf den Boden gleiten, wo es sich um ihre bloßen Füße legte. Dann wartete sie. Ihr nackter, erhitzter Körper war eine einzige Herausforderung. Sie war bereit, Ryan in sich aufzunehmen.
Er lächelte sie an.
„Auf Wiedersehen, mein Liebling“, sagte er sanft. „Und denk bitte nicht, ich sei nicht in Versuchung geraten.“ Dann drehte er sich um und eilte den Flur entlang.
Sekundenlang war Kate so schockiert, dass sie reglos und sprachlos dastand. Doch plötzlich gewann ihre Empörung die Oberhand.
„Du gemeiner Kerl!“, rief sie hinter ihm her. „Wag es ja nicht, mich im Stich zu lassen!“
Aber Ryan warf ihr von der Tür aus nur eine Kusshand zu und verschwand.
Kate stellte den Computer ab und blickte noch eine Zeit lang auf den schwarzen Bildschirm. Hoffentlich habe ich nicht alles falsch eingegeben, ich garantiere für nichts, sagte sie sich.
Zum ersten Mal hatte sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren können. Stattdessen hatte sie immer wieder über die Ereignisse der vergangenen vierundzwanzig Stunden nachgedacht.
Unabhängig davon, ob Ryan wirklich eine Affäre mit einer anderen hatte oder nicht, musste Kate zugeben, dass ihre Beziehung auf einem Tiefpunkt angelangt war. Ihre Ehe steckte in einer Krise.
Sogar jetzt noch konnte sie es kaum fassen, wie kühl er sie zurückgewiesen hatte. Er hatte einfach zugesehen, wie sie sich ihm anbot. Dann war er gegangen und hatte sie nackt stehen lassen. Sie hatte sich lächerlich gemacht, ob es ihr gefiel oder nicht.
Er hatte davon geredet, in Versuchung geraten zu sein. Aber offenbar fällt es ihm sehr leicht, mir zu widerstehen, überlegte sie verbittert. Ihr war jetzt klar, dass er nie die Absicht gehabt hatte, sie mit nach Whitmead zu nehmen. Daran hätte sich auch nichts geändert, wenn sie nicht vorgehabt hätte zu arbeiten.
Natürlich habe ich gesagt, dass ich nie wieder einen Fuß über die Schwelle des Hauses seiner Eltern setzen würde, erinnerte Kate sich unbehaglich. Doch diese Worte waren in der Hitze des Gefechts gefallen. Du liebe Zeit, wir haben uns gestritten! Er muss doch wissen, dass ich es nicht so gemeint habe, dachte sie.
Ihre Schwiegermutter hatte sich freundlich erkundigt, wann sie anfangen würden, eine Familie zu gründen. Damit hatte sie bei Kate offenbar einen wunden Punkt getroffen, denn sie hatte ziemlich heftig reagiert. Sie wolle kein Säuglingsheim eröffnen und ein Kind nach dem anderen bekommen wie Sally, hatte sie erklärt. Dabei mochte Kate
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