Julia Exklusiv Band 0194
dass Sie durch niemanden dort gestört werden, auch von keinem Geist.“
Luc Brissac sah sie prüfend an, während er ihr sanft über die Lippen strich.
Portia geriet in helle Aufregung durch seine Berührung.
„Wenn ich mich zum Kauf entscheiden soll, dann erzählen Sie mir doch zunächst, was Sie heute dort so nervös gemacht hat.“
„Gehört das zu Ihren Bedingungen?“
„Nein, das nicht gerade, aber ich fände es interessant zu wissen. Zumindest fühlte ich mich durch Ihr angespanntes Verhalten irritiert.“
„Nun gut, falls Sie sich zum Kauf entscheiden, werde ich es Ihnen erzählen.“
Luc Brissac reichte ihr die Hand. „Das ist ein Angebot, Miss Portia.“
„Falls das alles für heute ist, dann würde ich mich jetzt gern zurückziehen. Heute wollte ich nämlich zeitig schlafen gehen.“
Er begleitete sie durch die nun fast leere Bar. „Gute Nacht.“
„Übrigens, vielen Dank, dass Sie mir das herrliche Zimmer überlassen haben, aber auch für das köstliche Abendessen. Ich habe es sehr genossen.“
Luc Brissac sah sie verwundert an. „Aber ich sagte Ihnen doch, dass ich ein Zimmer für Sie reservieren ließ, Portia. Normalerweise gehören auch das Abendessen und ein Frühstück dazu.“
„Nun, wir wollen ja das Geschäft abschließen. Es wäre also meine Aufgabe gewesen, Sie einzuladen.“
„Wenn ich in London bin, um den Kaufvertrag zu unterschreiben, dann können Sie es ja nachholen, oder?“
„Natürlich. Das Unternehmen wird erfreut sein, Sie willkommen zu heißen.“
„Aber ich meinte Sie persönlich, Portia“, sagte er schmunzelnd. „Oder ist der Kauf der Preis dafür, dass ich mich noch länger Ihrer Gegenwart erfreuen darf?“
„Also, momentan fällt mir dazu keine Antwort ein, die Sie nicht verletzen würde.“ Sie lächelte, um ihren Worten die Härte zu nehmen. „Und ich hasse es, wenn ich meine Kunden beleidige. Deshalb lassen wir es besser bei dem Gute Nacht .“
Er beugte sich lächelnd zu ihr vor. „Seien Sie pünktlich um acht fertig, Portia. Das Frühstück kommt bereits um halb acht.“
Am nächsten Morgen wachte Portia rechtzeitig auf. So konnte sie noch vor dem Frühstück duschen, sich anziehen und ihre Sachen packen. Laut Ben Parrish waren die Käufer nach einer Nacht im Ravenswood am nächsten Tag meist kauffreudig. Doch irgendetwas an diesem Luc Brissac sagte Portia, dass sie sich noch auf einen Kampf mit ihm würde einlassen müssen. Es war also vorteilhaft, wenn sie äußerst konzentriert auf den Vertragsabschluss bedacht blieb.
Für die zweite Führung zog sie sich einen weißen Pullover an, dazu eine braune Hose und schwarze, flache Schuhe. Die rotbraune Baumwolljacke passte viel besser zu den Sachen als der helle Wintermantel. Danach war noch Zeit für den frisch gepressten Orangensaft und die herrlichen Croissants.
Pünktlich kam Portia in die Hotellobby hinunter. Die Reisetasche trug sie schon bei sich, und den Mantel hatte sie über den Arm gelegt. Als sie Luc Brissac bemerkte, begann ihr Puls wie immer zu rasen.
„Das nenne ich britische Pünktlichkeit“, sagte er und ging auf sie zu. „Bonjour , Portia. Haben Sie gut geschlafen?“
„Guten Morgen. Ja danke, ganz ausgezeichnet“, sagte sie, was auch der Wahrheit entsprach. Als sie bemerkte, dass die Rezeptionistin aufmerksam zuhörte, übergab sie Luc rasch ihre Reisetasche, und beide begaben sich zum Ausgang. An diesem Morgen war Luc ganz leger gekleidet. Er trug einen Rollkragenpullover und eine Kordhose.
Draußen empfing sie Kälte zusammen mit Sonnenschein, und Portia wusste, dass Turret House nun in einem besseren Licht erscheinen würde.
Luc packte die Tasche in ihr Auto und bot ihr an, sie in seinem gemieteten Renault zum Anwesen zu fahren. „Gestern Abend sind Sie mir auf der engen Straße einfach zu schnell gefahren, Portia. Kennen Sie denn die Wege so gut?“
„Ja, das kann man sagen“, sagte sie aufgebracht und stieg in sein Auto.
Als sie vor Turret House ankamen, war der Eindruck ein ganz anderer als am Vorabend. Luc nahm sein Jackett vom Rücksitz und begann mit Portia die zweite Führung. „Heute wirkt es viel einladender als gestern“, bemerkte er zustimmend.
Portia nickte und öffnete die Haustür. Herrliches Sonnenlicht, das die Eingangshalle durchflutete, begrüßte sie.
„Einfach schön“, sagte Luc Brissac, doch dann räusperte er sich. „Es ist wohl besser, wenn ich mich über einige Dinge beschwere. Dann gehen Sie hoffentlich etwas mit dem Preis
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