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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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war. Ich habe es ganz deutlich gesehen. Rauch stieg auf, und mit lautem Krach stürzte das Dach ein. Das Glas zersplitterte.“
    „Bitte“, Anita wandte sich an einen Polizisten. „Ich habe Freunde im Theater, kann ich durchgehen?“
    Der Mann betrachtete ihr blasses Gesicht, die großen ängstlichen Augen. Mitleidig schüttelte er den Kopf.
    „Tut mir leid, Miss. Es besteht noch immer Einsturzgefahr, keiner darf hinein. Es ist zu gefährlich.“
    „Wer wurde verletzt?“
    „Kann ich nicht sagen, Miss.“
    Der Polizist wandte ihr wieder den Rücken zu. Andere Leute drängten und stießen aufgeregt von hinten.
    Männer des Rettungswagens kamen jetzt mit einer Trage aus dem Gebäude. Eine rote Decke war über den Verletzten gelegt. Der Mensch lag ganz still. Sorgsam hob man ihn in den Ambulanzwagen.
    Anita hielt den Atem an. Leute kamen jetzt aus dem zerstörten Theater. Einer war Buckley. Er stützte die Valentinova, die nur mühsam gehen konnte. Er führte sie zum Krankenwagen.
    Dahinter kam Ann Destry. Sie wirkte wie betäubt, erstaunt musterte sie die Menge. Als sie Anita entdeckte, zögerte sie zunächst ängstlich, doch dann kam sie auf sie zugelaufen. Sie war kreideweiß und wirkte merkwürdig verrückt im Kostüm der „Ophelia“. Sie nahm Anita an die Hand, blickte den Polizisten bittend an.
    „Meine Freundin muss unbedingt mit mir kommen“, sagte sie. „Ihr Verlobter ist schwer verletzt worden.“
    Anita hatte es geahnt, nein gewusst, gleich, als der Blitzschlag erfolgt war und sie hörte, das Theater sei getroffen. Sie hatte gespürt, dass ein Unglück geschehen war. Als der Polizist sie durchließ und sie mit Ann zu ihrem Wagen am Bühneneingang lief, glaubte sie, der Boden unter ihren Füßen gäbe nach.
    Warum, warum musste es gerade Tarquin passieren, warum er, der keinem Wesen ein Leid antun konnte?
    „Ann?“ Ihre Augen sagten mehr, als der Mund formulieren konnte,
    „Es geschah alles so schnell“, erklärte Ann.
    Die beiden jungen Frauen standen an den Wagen gelehnt und sahen der Ambulanz nach, die mit lauter Sirene davonfuhr.
    „Quin und Val standen im Mittelgang, direkt unter dem Glasdom mit den Kronleuchtern. Sie betrachteten die Bühnendekoration für die Nonnenszene. Plötzlich kam dieser entsetzliche Blitz, das Donnern und die Explosion. Wir warfen uns auf die Erde und schützen unsere Köpfe mit Armen und Händen. Das Glas splitterte, und Teile des Daches krachten in das Parkett.“ Ann holte tief Atem, Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
    „Quin reagierte wie immer unheimlich schnell. Als der Blitz aufzuckte, zog er die Valentinova auf die Erde und schützte sie mit seinem Körper. Dann prasselten Glas und Steine, und einer der Kronleuchter löste sich aus der Verankerung und fiel. Quin muss am Kopf und am Rücken schwer getroffen worden sein. Val hat Schnittwunden, Prellungen und einen bösen Schock.“
    Sie stiegen in das Auto und fuhren los. Ann steuerte in Richtung Krankenhaus. Anita war stumm vor Schreck.
    „Nicht so ängstlich, Anita“, versuchte Ann, sie zu trösten. Sie hielten vor dem Krankenhaus.
    „Quin ist kräftig. Er hat erstaunliche Reserven und ist vital. Ich habe gesehen, wie er den ‚Petrucchio‘ mit hohem Fieber spielte, und er war großartig. Kommen Sie, gehen wir hinein. Wir werden Buck suchen. Inzwischen wird er mit dem Arzt gesprochen haben und kann uns sagen, wie es um Quin steht.“
    Anita zitterte am ganzen Körper. Es war, als erwachte sie aus einem Albtraum.
    Buckley erwartete sie im Besucher-Raum des Krankenhauses. Er sah blass und sehr besorgt aus, nahm sich jedoch zusammen, als er Ann mit Anita kommen sah.
    Die Valentinova war verarztet und verbunden worden. Man hatte ihr eine Beruhigungsspritze gegeben. Bis zum nächsten Tag sollte sie im Krankenhaus bleiben.
    Tarquin hatte es am schlimmsten getroffen.
    „Sie werden ihn so bald wie möglich operieren“, berichtete Buckley leise. „Professor Strathern aus London wird geholt. Es ist der beste Gehirn-Chirurg, den wir zurzeit haben.“
    Buckley legte Anita die Hände auf die Schultern, als er merkte, wie sie zitterte.
    „Seien Sie tapfer, Kleines. Der gute alte Quin kann jetzt gar nichts für sich selbst tun. Wir müssen an sein Leben glauben.“
    „Ich weiß.“
    Anita senkte den Kopf. Ihre Stimme klang spröde.
    „Da unten ist eine kleine Kapelle. Vor fünf Jahren lag meine Mutter in diesem Krankenhaus, daher kenne ich sie. Ich werde mich da ein Weilchen hinsetzen. Ich nehme an,

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