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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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Anita.“
    Genau daran dachte Anita auch, nur nicht mit solcher Begeisterung. Das Einzige, womit sie nie gerechnet hatte, war, gezwungen zu sein, vielleicht mehrere Tage in der Gesellschaft des Schlossherrn von St. Avrell zu verbringen. Doch bis das Haus von Dr. Strathern wieder hergerichtet war, musste sie sich mit der Situation abfinden.
    Sicher hätten sie auch in einem der Gasthöfe logieren können, doch Kim wäre nicht damit einverstanden gewesen. In ihren Augen war St. Avrell der ungewöhnlichste und romantischste Ort, den sie sich denken konnte.
    Der Himmel über dem Moor war jetzt grünblau, ein wenig dunstig.
    Anita spürte, wie eine kalte Hand ihre Finger ergriff. Sie blickte Kim besorgt an.
    „Du wirst sofort ein heißes Bad nehmen“, sagte sie, „ich möchte nicht, dass du dich erkältest.“
    „Ach, mir geht es gut.“ Und schon begann sie zu niesen.
    Medevil drehte sich zu seinen Gästen um.
    „Sie brauchen beide einen heißen Rum-Grog mit Zimt, Zitrone und braunem Zucker.“
    Er trieb die Ponys zu schnellerem Trab an. Die Schellen und Glöckchen läuteten, der Wind sang in den Zweigen der Bäume. Von der See kam würziger Duft.
    „Wir sind bald da, meine jungen Ladys. Da hinten sehe ich schon die Türme vom Schloss.“

8. KAPITEL
    Da stand das Schloss, seltsam bizarr wirkend gegen den bleigrauen Himmel. Es hatte mehrere spitze Türmchen, teils runde Wände und bis auf den Boden reichende Fenster. Alle Laternen waren an der Auffahrt angezündet.
    St. Avrell, das berüchtigte Schloss am Meer mit seiner Legende vom französischen Prinzen, der aus der Tyrannei geflohen war, um hier einen fragwürdigen Frieden mit seiner Geliebten zu finden!
    Anita war fasziniert. Dann sah sie den großgewachsenen Mann aus einer der Türen treten. Alle ihre Nerven waren plötzlich angespannt. Eduard Talgarth trat zu ihnen an den Wagen.
    „Du bist lange unterwegs gewesen mit meinen Gästen“, fuhr er Medevil an, dann sah er den aufgelösten Zustand der beiden Mädchen.
    „Mon dieu!“ Der französische Ausspruch kam ganz impulsiv und passte irgendwie zu der Umgebung.
    „Sie sehen beide wie aus dem Wasser gezogene Katzen aus. Ist Medevil mit Ihnen durch einen Moorsee gefahren?“
    „Ein Erdrutsch hat unser Haus halb verschüttet“, berichtete Kim und musste niesen. „Es ist in einem grässlichen Zustand, und wir hoffen, dass wir ein paar Tage hierbleiben können.“
    „Waren Sie im Haus, als es passierte?“ Talgarths besorgter Blick ging zu Anita. Es sah ihr zerzaustes, nasses Haar, die großen entsetzten Augen, den zitternden Mund.
    „Nein, zum Glück nicht. Wir haben einen Ausflug nach Mawgan-in-Vale gemacht. Während des Unwetters konnten wir uns in einer verlassenen Mühle unterstellen. Dann fanden wir das Haus von Erdmassen begraben. Medevil kam und brachte uns gleich hierher. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?“
    „Meine Güte, wie sollte ich?“, rief Eduard. „Wofür halten Sie mich eigentlich, Miss Perry, für einen Mann aus Stein? Ich bin sehr froh, Ihnen beiden Gastfreundschaft gewähren zu können.“
    „Vielen Dank“, erwiderte Anita höflich.
    Eduard betrachtete Kim und musste lachen.
    „Sie wirken wie Strandgut! Also, heraus aus dem Wagen und hinein ins Haus. Im Kamin brennt ein Feuer. Medevil wird uns seinen berühmten Rum-Trank bereiten und Jancey heiße Bäder. Bald werden Sie es warm und gemütlich haben.“
    Er hob Kim aus dem Gefährt. Sie lief schnell ins Haus. Talgarth reichte Anita eine Hand hinauf, doch sie ignorierte die Geste und stieg schnell allein die Stufe hinab. Der Boden war glitschig. Sie wäre gefallen, hätte Eduard sie nicht aufgefangen.
    Einen Augenblick lehnte sie an seinem kräftigen Körper, der so männlich war, dass sie beinahe die Selbstkontrolle verlor. Nie hatte sie so etwas erlebt. Ihr Instinkt warnte sie, sich nicht zu bewegen, als er sie weiter festhielt. Sie hätte vielleicht gewisse primitive Regungen in ihm herausgefordert.
    Er lachte leise. „Angst? Ich tue Ihnen nichts. Aber Sie müssen schon bitten, dass ich Sie freilasse.“
    „Sie wollen, dass ich Sie bitte?“
    Anita spürte, wir ihr das Herz bis zum Hals hinauf klopfte.
    „Ja, ich möchte hören, wie es klingt, wenn Sie den bösen Menschen um Gnade bitten.“
    „Mister Talgarth, ich bin besorgt um Kim. Sie muss heiß baden und sofort ins Bett. Gerade eben hat sie eine böse Erkältung überstanden und ist nicht sehr kräftig.“
    „Na gut, schließen wir einen Kompromiss. Wenn Sie mich

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