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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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sie die Sorge nicht unterdrücken, dass Hanif womöglich enttäuscht sein könnte, wenn auch dieses Baby nicht der Sohn war, den er sich schon damals gewünscht hatte.
    „Haben wir einen Jamal oder eine Elyssa?“, fragte sie.
    Er sah sie voller Liebe an, nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Dann legte er seiner Frau das Neugeborene behutsam in den Arm. „Wir haben ein Baby, Lucy. Ein wunderschönes, gesundes Baby.“
    – ENDE –



Nur eine zärtliche Nacht?

1. KAPITEL
    Zu ihrer großen Überraschung war Ross Harlow erst Mitte dreißig. Dazu sah er auch noch umwerfend aus. Weil er mindestens eins neunzig groß war, musste Gina das Kinn heben, um in seine grauen Augen zu sehen. Sein sonnengebräuntes Gesicht mit den klassischen Zügen wirkte männlich streng, das dunkle Haar dagegen geradezu jungenhaft widerspenstig. Vermutlich war sein Körperbau ähnlich perfekt wie der Schnitt des maßgeschneiderten Anzugs.
    Dass er sie jedoch von oben bis unten musterte, verunsicherte Gina ein wenig. Um ihre Nervosität zu überspielen, reichte sie ihm mit einem höflichen Lächeln die Hand. So kurz und konventionell sein fester Händedruck auch war, löste er doch ein angenehmes Kribbeln in ihr aus.
    „Wie geht es meinem Großvater?“, fragte sie rasch.
    „Den Umständen entsprechend, denke ich.“ Fragend deutete er auf den Lederkoffer im Gepäckwagen. „Ist das alles, was Sie dabeihaben?“
    „Ich werde nicht lange bleiben“, erwiderte sie. „Wahrscheinlich wäre ich gar nicht gekommen, wenn meine Eltern mir nicht gut zugeredet hätten.“
    „Sie haben vernünftige Eltern.“
    Ihre grünen Augen funkelten angriffslustig. „Vor allem mitfühlende.“
    Ohne ein weiteres Wort griff er nach ihrem Koffer, ließ den Gepäckwagen einfach stehen und ging mit großen Schritten zum Ausgang, sodass Gina Mühe hatte, ihm zu folgen. Auch wenn sein Verhalten sie befremdete, hatte sie Verständnis für Ross. Wahrscheinlich quälte es ihn, dass sie eine echte Harlow war, während er nur so hieß.
    Vor der Ankunftshalle des Flughafens stand seine Limousine – direkt im Parkverbot. Als Gina sich auf dem cremefarbenen Rücksitz niederließ und ihre Füße in dem prächtigen dicken Teppich fast versanken, fühlte sie sich wie eine Königin. Doch zu Ross Harlows männlicher Ausstrahlung passte dieses Auto überhaupt nicht. Aber wahrscheinlich war das ein vorschnelles Urteil. Schließlich hatte sie keinerlei Erfahrungen mit der Welt, in der er lebte.
    Nachdem Ross sich neben sie gesetzt hatte, verstaute der Chauffeur ihr Gepäck im Kofferraum. Bevor er losfuhr, drückte er auf den Knopf für die gläserne Trennwand, damit Gina und Ross sich im Fond ungestört unterhalten konnten.
    Sie ergriff als Erste das Wort. „Sie sind doch sicher auch adoptiert worden, oder?“
    „Ich war vierzehn, als meine Mutter Oliver geheiratet hat, und meine Schwester neun. Wir haben beide seinen Namen angenommen“, erklärte er.
    „Hatte Ihr leiblicher Vater nichts dagegen?“
    „Meine Mutter war vor ihrer Heirat mit Oliver verwitwet.“
    „Das tut mir leid.“
    „Dazu gibt es keinen Grund. Oliver war und ist ein wunderbarer Ehemann, und für Roxanne und mich ist er ein guter Vater.“
    „Offenbar ein besserer Ehemann als für meine Mutter“, entfuhr es Gina. Als er Anstalten machte, darauf zu antworten, schüttelte sie jedoch den Kopf. „Schon gut. Ich weiß ja, dass meine Mutter lange tot ist und meine Großmutter, also seine erste Frau, nur ein Jahr nach Jennys tragischem Autounfall ebenfalls gestorben ist. Zwei Jahre später hat er dann Ihre Mutter geheiratet. Es steht alles in seinem Brief.“
    Neugierig sah Ross sie an. „Sie scheinen das Ganze ziemlich gelassen hinzunehmen.“
    „Soll ich über etwas weinen, was mehr als fünfundzwanzig Jahre zurückliegt? Außerdem sind meine Eltern großartige Menschen. Ich hatte es sehr gut bei ihnen.“
    „Aber wenn Sie gewusst haben, dass Sie adoptiert worden sind, müssen Sie sich doch gefragt haben, wer ihre leiblichen Eltern sind“, hakte er nach.
    „Manchmal schon“, gab sie zu. „Aber ich habe nie mit dem Gedanken gespielt, sie ausfindig zu machen. Wir sind nach England gezogen, als ich noch ein Baby war. Daher gab es weder Anknüpfungspunkte noch Erinnerungen an das Land, in dem ich geboren bin.“ Sie schwieg eine Weile. „In dem Brief stand nichts über meinen leiblichen Vater.“
    Bedauernd hob Ross die Schultern. „Sieht so aus, als hätte Jenny seinen Namen nie

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