Julia Extra 0353
Königin.
Aber sein verstorbener Vater hatte sich die Hochzeit so sehr gewünscht. In seinen Augen war Prinzessin Emmeline die perfekte Wahl für den Sohn gewesen, und obwohl er schon seit fünf Jahren tot war, nahm Zale den Wunsch seines Vaters ernst. Vielleicht würde Emmeline die ideale Frau für ihn werden, sobald sie sich in Raguva etwas eingelebt hatte.
Sie waren bei der Suite angekommen. „Der Tag war lang“, sagte er langsam. Insgeheim fragte er sich, ob er sie wirklich heiraten konnte, wenn er so starke Zweifel hegte.
Aber immerhin war sie nach Raguva gekommen. Und sie hatte sich den ganzen Abend über sehr gut benommen.
„In der Tat“, sagte sie.
„Morgen Abend wird es nicht ganz so förmlich zugehen. Nur ein kleines Abendessen zu zweit.“
Sie nickte und sah ihn an. In ihren blauen Augen lag ein Ausdruck, den er nicht deuten konnte. „Das wird sicher nett.“
Ihre Antwort verblüffte ihn. „Heißt das, es gefällt dir hier?“
Um ihre vollen Lippen spielte ein Lächeln. „Natürlich.“
Zale wusste nicht, wieso, aber mit einem Mal wirkte die schönste Prinzessin Europas so einsam und verletzlich, dass er die Hand auf ihre Schulter legte. Langsam ließ er seine Hand weiter nach unten wandern.
Als er sie an sich zog, kam sie ihm sofort entgegen. Er spürte ihre vollen, weichen Brüste. Langsam senkte er den Kopf und küsste sie.
Eigentlich hatte er ihr nur einen kurzen Gutenachtkuss geben wollen, aber als er spürte, wie ihre Lippen bebten, stieg Verlangen in ihm auf.
Er wollte sie besitzen, und so küsste er sie so intensiv, als gehörte sie ihm bereits.
Unter dem beharrlichen Druck seiner Lippen öffnete sie den Mund, und seine Zungenspitze berührte die weiche Innenseite ihrer Unterlippe. Instinktiv presste sie das Becken an ihn, bis er das Rauschen seines Blutes spürte und ihr zart in die Unterlippe biss. Vor Wonne erzitterte sie.
Gütiger Himmel, wie stark sie auf ihn ansprach. Ihr Körper bebte, als seine Hand die kecke Rundung ihres unteren Rückens streichelte. Ihre Brustwarzen richteten sich auf, das konnte er durch die dünne Seide ihres Kleides spüren.
Sie war so herrlich weich, ihre Rundungen waren so herrlich weiblich, und er wollte alles von ihr in Besitz nehmen. Sein Körper pochte vor Lust.
Gott, wie warm sie war und wie süß sie schmeckte! Am liebsten hätte er ihr das Kleid vom Leib gerissen, hätte ihren üppigen Körper vom Stoff befreit, um ihn ganz zu erforschen …
Plötzlich wurde ihm bewusst, was sie taten. Überall im Schloss waren Kameras versteckt, mit denen seine Leute alles überwachten.
Langsam zog er die Hand weg. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen.
„Ich fürchte, wir haben meinem Wachpersonal eine schöne Show geliefert“, sagte er leise.
Röte schoss ihr in die Wangen. „Das tut mir leid.“
Mit einer Hand strich er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Mir tut es nicht leid. Gute Nacht, Hoheit.“
Sie sah ihn lange an. „Auf Wiedersehen.“ Damit drehte sie sich um und öffnete die Tür.
3. KAPITEL
Hannah trat ins Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Ihr Herz raste, ihr Körper zitterte.
Einen kurzen Moment musste sie sich an die Tür lehnen.
Sie hatte ihn geküsst. Wild, leidenschaftlich, als würde ihr Leben davon abhängen.
Wie sollte sie morgen bloß von hier fortgehen und ihn niemals wiedersehen?
Aber sie konnte nicht bleiben. Er wollte Prinzessin Emmeline, nicht Hannah Smith.
Der Gedanke gab ihr einen Stich. Wie konnte er Emmeline wollen, obwohl sich die Prinzessin nichts aus ihm machte? Sie hingegen machte sich schon jetzt viel zu viel aus ihm.
Wie hatte es bloß so weit kommen können? Sie hatte Zale erst heute kennengelernt und nur ein paar Stunden mit ihm verbracht. Viel zu wenig Zeit, um sich in jemanden zu verlieben.
Wie kam sie nur auf die Idee, ihn niemals vergessen zu können?
Ihre Augen brannten, ihr Hals schmerzte, und sie hasste sich selbst dafür, jemanden zu wollen, den sie nicht haben konnte.
„Euer Hoheit.“ Die Kammerzofe Celine kam atemlos aus dem Ankleidezimmer gelaufen. In der einen Hand hielt sie ein Nachthemd, in der anderen einen Morgenmantel. „Ich habe gar nicht gehört, dass Sie zurück sind. Habe ich Sie warten lassen?“
„Ich bin gerade erst gekommen“, sagte Hannah und zwang sich zu einem Lächeln. „Aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir aus dem Kleid helfen würden.“
Als Emmeline gegangen war, versuchte Zale, sie sich aus dem Kopf zu schlagen und stattdessen
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