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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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hätte es doch verstanden!“
    Ja, warum hatte er ihr nichts davon erzählt? Die Frage war wirklich berechtigt. Zum einen sprach er nicht gern über seine schmerzhafte Vergangenheit. Es hatte zu lange gedauert, bis er über Beckys Verlust hinweggekommen war. Zum anderen plagte ihn noch immer das Gefühl, dass sie mit ihren Anschuldigungen vielleicht doch recht gehabt haben könnte.
    Als ein Jahr später die Scheidungspapiere ins Haus kamen, war er bereit einzuwilligen. Nüchtern hatte er feststellen müssen, dass seine Frau nichts mehr für ihn empfand … und er war derjenige, der verantwortlich dafür war.
    Lange scheute er anschließend vor neuen Beziehungen zurück, bis er Jennie begegnete, die Sonne in sein Leben brachte. Vielleicht war es irgendwie naiv von ihm gewesen, ihr nicht mehr erzählt zu haben, doch er wollte sie mit all diesem Schmerz und den negativen Gefühlen nicht belasten. Wollte sein Glück mit ihr einfach nur genießen.
    Alex suchte nach der richtigen Antwort auf Jennies Frage. „Ich habe mich geschämt“, räumte er schließlich ein. „Glaube mir, ich bin ganz und gar nicht stolz darauf, wie ich mich in der Situation mit Becky verhalten habe. Und ich glaubte, dass das alles nichts mit uns beiden zu tun hätte.“
    Jennie erhob sich und begann ebenfalls, auf und ab zu gehen, während sie ihn nicht aus den Augen ließ: „Nun, da es fast unsere Zukunft zerstört hätte, warst du in diesem Punkt wahrscheinlich ein bisschen zu kurzsichtig.“
    Touché.
    „Wenn ich mehr über die Situation und Becky gewusst hätte, wäre meine Reaktion sicher nicht so … melodramatisch ausgefallen“, erklärte sie atemlos. „Eine gute Beziehung erfordert Kommunikation, Alex. Keine Telepathie! Wenn wir nicht endlich anfangen, miteinander zu reden, hat unsere Ehe keine Zukunft.“
    Alex musste ihr Recht geben. In diesem Punkt war er blind gewesen, das ließ sich nicht leugnen. So lange hatte er Becky wie ein rohes Ei behandelt und versucht, alles von ihr fernzuhalten, was ihre fragile Balance erschüttern könnte, dass er sich daran gewöhnt hatte, alles mit sich allein auszumachen. Aber Jennie war anders, sie brauchte diese Form von Behandlung nicht. Plötzlich schöpfte er wieder Hoffnung.
    „Heißt das, du möchtest, dass unsere Ehe eine Zukunft hat?“
    Jennie biss sich auf die Lippe. „Vielleicht“, erwiderte sie leise.
    Bei seiner Ankunft im Hotel war Alex sich nicht sicher gewesen, ob er solche Worte überhaupt hören wollte. Er war viel zu wütend gewesen, um klar denken zu können. Aber hinter der Wut hatte sich auch der schmerzliche Wunsch verborgen, Jennie zu sehen und mit ihr zusammen zu sein, um festzustellen, dass alles nur ein schrecklicher Albtraum gewesen war.
    Langsam ging er auf sie zu, nahm ihr Gesicht behutsam in beide Hände und küsste sie zärtlich. Jennie schloss die Augen, und erneut liefen ihr Tränen über die Wangen. Verwirrt löste sie sich von ihm.
    „Alex, es geht alles so schnell. Du tauchst plötzlich wie aus dem Nichts auf, erzählst mir innerhalb weniger Stunden so viele Dinge. Ich fühle mich erschöpft …“
    Sie zitterte am ganzen Leib. So hatte er Jennie noch nie erlebt. Er musste jetzt behutsam sein.
    „Warum legst du dich nicht ein bisschen hin?“, fragte er zärtlich und zeigte mit dem Kopf auf das riesige Schlafzimmer.
    „Was ist mir dir?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin viel zu aufgewühlt, um zu schlafen. Wir können morgen früh weiterreden, wenn du möchtest.“
    Sie nickte müde und drehte sich an der Tür zum Schlafzimmer noch einmal um. „Gute Nacht, Alex“, sagte sie und schloss leise die Tür hinter sich.
    Alex blieb noch lange wach und zerbrach sich den Kopf, wie er Jennie alles Weitere beibringen sollte. Er seufzte tief. Es gab eine Spur Hoffnung, dass er diese Ehe würde retten können. Doch ein falscher Schritt, und alles wäre wieder verloren.
    Nach einer unruhigen Nacht allein in dem großen Bett wachte Jennie am nächsten Morgen auf und fühlte sich wie gerädert. Sie streckte die steifen Glieder von sich und schwang die Beine aus dem Bett. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass sie alles andere als erholt aussah.
    Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und ging unter die Dusche. Danach fühlte sie sich zwar frischer, aber keineswegs entspannter. Glücklicherweise hatte jemand daran gedacht, ihr ihre Kleider zu bringen. Sie entschied sich für eine beige Chinohose und einen hellen Kaschmirpullover und band das Haar zum

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