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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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wartet meine Arbeit auf mich, während ich weg bin, kümmert sich niemand um mein Haus, und außerdem möchte ich meine Freunde wiedersehen.“
    Natania nickte zu jedem Punkt. „Lieben Sie ihn?“, fragte sie unvermittelt.
    Gabriella blinzelte. Natania war heute schon die Zweite, die ihr diese Frage stellte. War es so offensichtlich? Sie seufzte. Bei Natania hatte es keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden. „Ich glaube, ich habe ihn schon immer geliebt – als einen guten Freund. Aber in der letzten Zeit hat sich diese Liebe verändert …“
    Die andere Frau nickte, als wäre sie mit der Antwort zufrieden. „Ihn zu lieben ist nicht einfach. Seine düstere Vergangenheit vergiftet sein Leben.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte Natania sich ab und betrachtete eingehend einen Kerzenleuchter.
    Gabriella folgte ihr. „Wie lange arbeiten Sie schon für Raoul?“
    Die Italienerin zuckte mit den Schultern. „Zehn Jahre, vielleicht elf. Ich bin nicht so gut mit Zahlen.“
    „Haben Sie jemals seine Frau kennengelernt?“
    Natania ging weiter, dann warf sie Gabriella einen kurzen Blick über ihre Schulter zu. „Das war keine gute Zeit für ihn.“
    „Also haben Sie sie gesehen?“
    „Nein. Aber ich habe gesehen, was diese Verbindung mit ihm gemacht hat. Ich habe gesehen, was es ihn gekostet hat. Es war eine schlimme Zeit.“
    Warum? wollte Gabriella fragen. Was erzählte Natania ihr nicht? Doch in diesem Augenblick sah sie, wonach sie die ganze Zeit unbewusst gesucht hatte: ein Geschenk für Raoul.
    Es thronte mitten in einem Meer hübscher Figürchen. Aber dieses eine Kunstwerk war anders als die anderen. Ihr war, als würde es zu ihr sprechen. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich um einen gläsernen Briefbeschwerer handelte.
    Unten am Boden der Glaskugel gab es nur Dunkelheit, schwarz-violette Wolken wie das dunkle, nasse Meer. Zur Mitte der Kugel hin veränderten die dichten Wolken ihre Farbe, wurden heller und heller. Ganz oben dann trübte nichts mehr die reine, kristallene Helligkeit, die den Blick freiließ auf das blutrote Herz in der Mitte.
    Das ist Raoul, erkannte Gabriella, als sie die Kugel aufhob und in ihrer Hand hielt. Raoul mit all seinen Abgründen und düsteren Stimmungen. Irgendwo in diesen Untiefen war sein Herz gefangen. In den vergangenen Tagen hatte er ihr hin und wieder einen winzigen Blick auf dieses Herz erlaubt – und fast hätte er es ihr in der letzten Nacht geschenkt.
    Vielleicht würde sie abreisen, und er würde ihr nicht folgen. Vielleicht konnte er ohne sie leben. Aber sie würde ihm dies zurücklassen, und vielleicht würde er eines Tages verstehen.

7. KAPITEL
    Bei ihrer Rückkehr war Raoul bereits aus Paris zurückgekehrt. Gabriella fand ihn in seinem Arbeitszimmer.
    „Raoul?“ Beim Klang ihrer Stimme drehte er sich um. „Störe ich dich? Wenn du gerade beschäftigt bist, kann ich später noch mal wiederkommen.“
    „Natürlich störst du nicht.“ Er klappte seinen Laptop zu. „Komm rein.“ Er stand auf und küsste sie auf die Wangen.
    Sein vertrauter Duft brachte mit einem Schlag die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Ihre Wangen röteten sich, während sie versuchte, das wilde Verlangen zurückzudrängen.
    „Du bist eine Augenweide, Bella! Es tut mir so leid, dass ich heute nicht bei dir sein konnte.“
    „Das macht nichts“, log sie. Aber seine Abwesenheit hatte ihr auch geholfen, eine Entscheidung zu treffen. Sie brauchte Abstand, auch wenn ihr Körper eine andere Sprache sprach. „War deine Reise erfolgreich?“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Vor allem lästig. Leider konnte ich es nicht verschieben.“ Er nahm ihre Hand. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ungern ich ausgerechnet heute gefahren bin. Ich hätte mich so gern wenigstens mit einem Kuss von dir verabschiedet, aber ich wollte dich nicht wecken.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Ich wusste ja, wie wenig du geschlafen hast. Kannst du mir verzeihen?“
    Gabriella bemühte sich, das Kribbeln zu ignorieren, das seine Hand auf ihrem Arm auslöste. Aber sie konnte nichts gegen die aufsteigende Röte in ihren Wangen tun. Sie wussten beide nur zu gut, warum sie so wenig geschlafen hatte.
    „Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“, versuchte sie das Thema zu wechseln, bevor sie noch länger darüber nachdachte, wie er sich ihre Vergebung verdienen konnte. „Von der Insel Murano.“
    Raoul erstarrte. Irgendetwas stimmte nicht, spürte er. Gabriella

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