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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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war sogar noch jünger als du. Bin ich dir zu nahe getreten?“
    „Nein, keine Sorge.“
    „Oftmals dachte ich, es wäre meine Schuld, dass sie uns verlassen hat“, gestand Poppy. „George ging es genauso.“
    „George?“
    „Ja, mein Halbbruder. Sein Vater war der Filmregisseur, also bekam George eine Therapie, und ich bekam Millie. Danach sind wir beide einigermaßen normal aufgewachsen.“
    „Du bist viel ausgeglichener, als man für möglich halten könnte.“
    Verlegen hob sie die Schultern. „Geht so. Immerhin war ich mit fünfundzwanzig noch Jungfrau.“
    „Das habe ich nicht vergessen. Aber du hattest doch bestimmt schon einen festen Freund oder so?“ Die Theorie, dass ihr jemand übel mitgespielt hatte, spukte noch immer in seinem Kopf herum.
    „Ich hatte mehrere feste Freunde, aber keinen von ihnen habe ich …“ Sie brachte es nicht über sich, diesen Satz zu beenden. „Der letzte war sogar eine einzige Katastrophe.“
    „Was meinst du damit?“
    „Du wirst lachen, aber es hat sich echt herausgestellt, dass er nur aufgrund einer Wette mit mir ausgegangen ist. Man hat sich öffentlich gefragt, ob ich noch unschuldig bin und wenn ja, wer dann mein Erster werden würde. Du verstehst schon.“
    Das fand Luca überhaupt nicht zum Lachen. Er stand so blitzschnell vom Bett auf, dass die kleine Katze am Kamin heftig zusammenzuckte und Schutz unter einer Kommode suchte. Aus seinem Mund sprudelte ein ganzer Schwall fremdartiger Flüche.
    „Du brauchst nichts zu sagen“, seufzte Poppy. „Ich weiß selbst, wie dumm ich war.“
    Sein trockenes Lachen klang hohl, und er fuhr sich ärgerlich mit einer Hand durch die Haare. „ Du warst dumm?“ Auf der Suche nach etwas, womit er seinem inneren Aufruhr Luft machen konnte, hätte Luca am liebsten mit der bloßen Faust ein Loch in die Wand geschlagen. Es dauerte mehrere Minuten, bis er wieder einigermaßen normal reden konnte. „Wie hast du von dieser Wette erfahren?“
    Sie konnte ihren Blick nicht von der pulsierenden Ader an seinem Hals abwenden. Sein ganzer Körper schien vor Wut unter Strom zu stehen. „Rupert hat eine E-Mail verschickt, die im Grunde für ein paar seiner Kollegen gedacht war. Leider ist sie durch ein Versehen im gesamten Gebäude verbreitet worden und so auch auf meinem Rechner gelandet.“ Ihr Hals wurde enger. „Darin stand sinngemäß, er wäre drauf und dran, die Wette zu gewinnen und der Erste zu sein, der …“ Um nichts in der Welt bekam sie diesen erniedrigenden Satz zu Ende.
    Aber Luca hatte ohnehin schon genug gehört. Wäre dieser lächerliche Loser Rupert in seiner unmittelbaren Reichweite gewesen, hätte Luca ihm in diesem Moment, ohne mit der Wimper zu zucken, den Hals umgedreht.
    „Es wurde ja wohl hoffentlich ein Disziplinarverfahren gegen diesen Typen eingeleitet?“, erkundigte er sich mit gepresster Stimme.
    „Rupert erhielt eine Abmahnung. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Kündigung schon eingereicht.“ Man hatte ihr den Abgang aus der Firma sogar erleichtert und ihr eine gesonderte Abfindung angeboten, die sie jedoch aus Stolz ablehnte. „Wahrscheinlich hältst du das für eine Überreaktion. Ich hätte wohl einfach den Kopf in den Sand stecken und abwarten sollen, bis der Staub sich gelegt hat. Andererseits habe ich mich in dem Unternehmen nie besonders wohlgefühlt.“
    „Du wirst Opfer sexueller Belästigung und Demütigung am Arbeitsplatz und sitzt am Ende ohne Job da! Das ist kaum zu fassen!“, ereiferte er sich.
    „Na und? Ruperts Onkel ist Geschäftsführer, daher hatte er keine ernsten Repressalien zu erwarten. Aber ich wäre dort immer die doofe kleine Jungfrau geblieben. Es ist wie damals mit dem Schwarzen Brett, und das halte ich nicht noch mal aus!“
    „Welches Schwarze Brett?“
    „Ach, egal“, wiegelte sie ab. „Nur so ein Thema in der Schule. So etwas soll mir eben nicht wieder passieren.“
    „Meinst du, auf diese Weise ändert sich die Haltung der Leute in deiner Firma?“
    Ihr war bewusst, dass sie sich für andere Frauen hätte einsetzen sollen, aber Poppy wollte nicht. Für sie war und blieb es eine ganz persönliche Angelegenheit.
    „Jetzt ist doch alles anders. Ich bin nicht länger eine …“
    Seine Miene fror sichtlich ein. „Darum ging es dir? Das war dein Plan?“ Mit ausgestrecktem Zeigefinger wies er auf das zerwühlte Bett. „Deshalb hast du mit mir geschlafen?“

9. KAPITEL
    „Wie bitte?“ Hastig schüttelte Poppy den Kopf.
    „Du hast mich schon richtig

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