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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Gesicht. „Noch mehr Schande über mich.“ Aber sie lächelte, als sie das sagte.
    Markos fehlten die Worte.
    „Es braucht eine Menge, um meinen Cousin zum Schweigen zu bringen, aber es sieht so aus, als hätte ich es endlich geschafft“, sagte Leo zu Anna und wandte sich anschließend wieder Markos zu. „Du darfst die Braut jetzt küssen – aber nur auf die Wange. Der Rest gehört mir. Sie ist zu großartig, um sie mit jemandem zu teilen.“
    Spöttisch hob Anna eine Augenbraue. „Er kann nicht anders“, erklärte sie Markos.
    „Ihr seid verheiratet“, wiederholte Markos, als müsste er die Worte aussprechen, um sie zu glauben.
    Ohne etwas darauf zu erwidern, schlenderte Leo zu dem Schrank, in dem die Alkoholika aufbewahrt wurden, und holte eine Flasche Champagner aus dem eingebauten Kühlschrank. Er öffnete die Flasche, schenkte drei Gläser ein und reichte sie den anderen. Dann setzte er sich in einen der großen Sessel und zog seine Frau auf seinen Schoss.
    „Auf die Ehe“, sagte Leo, hob sein Glas und trank. „Bleib da nicht so stehen mit einem Gesicht, als hättest du in eine Zitrone gebissen –, trink mit uns!“ Nach einem weiteren Schluck sah er Markos wohlwollend an.
    „Ich habe eine Botschaft für dich, kleiner Cousin. Erinnerst du dich an die Juwelenpräsentation? An meine Warnung, weil Vanessa dich liebt? Nun, ich bin klüger geworden. Eine verliebte Frau ist das Beste, was einem Mann passieren kann. Ich sollte es wissen – ich habe selbst eine, und sie denkt, die Sonne scheintaus meinem … autsch!“ Als Anna ihm warnend in die Schulter knuffte, krümmte er sich übertrieben.
    Wie betäubt beobachtete Markos das stumme Spiel. „Vanessa hat mich verlassen.“
    Die Worte waren draußen, bevor er sie stoppen konnte.
    „Sie hat dich verlassen?“ Jetzt war es an Leo, die Worte seines Cousins zu wiederholen.
    Anna stand auf. „Vanessa hat dich verlassen? Aber sie war bis über beide Ohren in dich verliebt!“
    „Sie ist vor drei Tagen gegangen.“
    „Was ist passiert?“, fragte Leo.
    Markos wandte den Blick ab. „Ich habe keine Ahnung.“ Ohne einen Schluck zu trinken, stellte er das Champagnerglas auf seinen Schreibtisch. „Sie hatte keinen Grund“, fuhr er fort. Selbst in seinen Ohren klang seine Stimme fremd und distanziert. „Sie hatte alles, was sie wollte. Alles. Sie war die beste Geliebte, die ich je hatte.“
    „ Geliebte?“ Plötzlich war Annas Stimme schneidend wie die Klinge eines Messers.
    „Ohoh“, sagte Leo.
    „Du hast Vanessa als deine Geliebte betrachtet?“, fragte sie und holte tief Luft.
    Schon setzte Leo zu einem „Ich sollte vielleicht erklären“ auf Griechisch an, doch seine Frau kam ihm zuvor.
    „Wage es nicht, für ihn Partei zu ergreifen!“ Damit drehte sie sich wieder zu Markos um. „Weißt du, ich habe Vanessa immer für eine Närrin gehalten, weil sie so verrückt nach dir war –, denn es war offensichtlich, dass du ihre Träume nicht wahr werden lassen würdest! Ich wusste, dass es böse für sie enden wird. Aber ich hatte keine Ahnung, wie fies du in Wirklichkeit bist! Du besitzt tatsächlich die Unverfrorenheit, hier zu stehen und sie zu beleidigen, indem du sie deine Geliebte nennst! Wenn Vanessa also endlich zur Vernunft gekommen ist und dich verlassen hat, dann danke ich Gott dafür. Sie hat etwas Besseres als einen ignoranten Trottel wie dich verdient. Leo, ich möchte gehen. Jetzt.“
    Und ohne abzuwarten, ob Leo ihr folgte, stürmte sie aus dem Zimmer.
    „Was zur Hölle …?“, fragte Markos langsam.
    Sein Cousin zuckte mit den Schultern und wechselte ins Griechische.„Schlechte Wortwahl … Geliebte.“
    „Warum nicht? Was ist das Problem?“
    Doch Leo sah ihn einfach nur an.
    „Vielleicht, kleiner Cousin, wirst auch du eines Tages klug werden und es herausfinden.“ In seiner Stimme schwang ein Ton mit, den Markos noch nie zuvor bei Leo gehört hatte.
    Mitleid.
    Markos versteifte sich. Er brauchte kein Mitleid. Erst recht nicht von seinem Cousin, der ganz offensichtlich den Verstand verloren hatte.
    „Warum in aller Welt hast du geheiratet?“, fragte er.
    „Die Ehe kann funktionieren, Markos. Es gibt gute Ehen auf der Welt. Ich bin der beste Beweis.“
    „Die Flitterwochen sind der leichte Teil“, protestierte Markos. „Was danach kommt, ist das Problem.“
    Wieder trat der mitleidige Ausdruck in Leos Augen.
    „Du hattest eine schwere Kindheit, ich weiß“, sagte er leise. „Aber du musst deswegen nicht die ganze

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