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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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mir alles zu erzählen. Wie geht es ihm jetzt?“
    „Oh, er kommt schon wieder in Ordnung. Sein Asthma ist eher psychischer denn physischer Natur. Besonders stark ist es, wenn er etwas ausgefressen hat. Er erzählte etwas von einem lecken Dingi, und dass bereits eine Frau dort unten sei und sich um alles kümmern würde. Wir dachten uns, wir sollten trotzdem besser nachsehen.“
    „Ich bin froh, dass Sie gekommen sind.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Das war es wert“, meinte er bedeutungsvoll.
    Unter seinem Blick fühlte Cass eine ungewollte Wärme in sich aufsteigen. Sie wandte den Blick ab. Bei diesem Mann wusste sie einfach nicht, woran sie war.
    Als sie beim Haus ankamen, teilte man ihnen mit, dass Simon einen Notarztwagen gerufen hatte und der Junge mit seinen Eltern bereits auf dem Weg zum Krankenhaus war, nur zur Beobachtung, denn er hatte sich relativ schnell wieder erholt. Drayton trug Cass an den Augen der aufgeregten Hochzeitsgesellschaft vorbei hinauf in den ersten Stock zu einem großen Badezimmer, wo er sie auf einem bequemen Korbstuhl absetzte. Er ließ warmes Wasser über ein Handtuch laufen und machte sich daran, die Wunde an ihrem Fuß zu säubern.
    „Es blutet nicht mehr so stark“, bemerkte er, „aber mir scheint, Sie haben sich etwas eingetreten.“ Er war vorsichtig und behutsam, und Cass war sich seiner Berührungen viel zu stark bewusst. „Darum sollte sich wohl besser ein Experte kümmern. Aber ein wenig Jod kann wohl nicht schaden.“
    Cass sah zu, wie er die kleine Flasche aus dem Medizinschränkchen holte, und bereitete sich in Gedanken auf den Schmerz vor.
    Ihm entging es nicht, dass sie die Zähne schon zusammengebissen hatte. „Fluchen Sie ruhig, wenn es Sie erleichtert“, meinte er verständnisvoll.
    „Führen Sie mich nicht in Versuchung.“ Sie saß da mit geschlossenen Augen und hielt die Luft an, als er die Wunde vorsichtig mit Jod betupfte.
    „Ich wünschte, ich könnte es“, hörte sie ihn murmeln. Dann setzte er sich auf den Badewannenrand und betrachtete sie forschend. „Also, wie kann einem das gelingen?“
    Was? Sie in Versuchung führen? Flirtete er etwa mit ihr? Nein, unmöglich. Sie musste grässlich aussehen, wie ein nasser, schmutziger Pudel. Und doch …
    Sie beschloss, seine Frage mit Nichtachtung zu strafen. Was ihr schwerfiel. Denn es war nicht zu leugnen, dass er attraktiv war. Sehr sogar.
    Als sie nichts sagte, riet er: „Ist es wegen des Geldes oder des gesellschaftlichen Status? Also, ich habe kein Problem damit, dass Sie Kassiererin sind.“
    „Oh, das ist ja so großherzig von Ihnen.“ Ihre Stimme troff vor Ironie. Dieser Mensch gehörte gehörig zusammengestutzt. „Wie wäre es denn mit der Möglichkeit, dass Sie mich einfach nicht interessieren?“
    Die Unhöflichkeit perlte an ihm ab, ohne Spuren zu hinterlassen. „Wäre möglich, ja“, meinte er nachdenklich. „Vielleicht sollten wir das überprüfen.“ Mit einem Lächeln erhob er sich und kam auf sie zu. Legte die Arme um sie, hob sie hoch und küsste sie. Einfach so.
    Diesen ersten Kuss würde sie nie vergessen. Seine Lippen waren fest und warm, und er roch nach einer Mischung aus Aftershave und brackigem Flusswasser – auf jeden Fall ungeheuer männlich. Sie protestierte und legte die Hände an seine Brust, um ihn von sich zu schieben, doch eigentlich nur der Form halber. Als er ihren Mund mit seiner Zunge erforschte, entfuhr ihrer Kehle ein leiser Laut; ob nun ein erstickter Protest oder ein wohliger Seufzer, konnte sie nicht sagen. Dray auf jeden Fall nahm es als Einwilligung und vertiefte den Kuss. Und ihre Reaktion gab ihm recht: Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss mit aller Leidenschaft.
    Dray war schließlich derjenige, der, wenn auch nur unwillig, den Kuss beendete. Schon deshalb, weil Cass sich in seinen Armen so sehr entspannte und so schwer wurde, dass sie beide fast das Gleichgewicht verloren hätten. Er fing sie gerade noch rechtzeitig ab, doch dabei schlug ihr verwundeter Fuß gegen den Wannenrand.
    Cass schnappte vor Schmerz laut hörbar nach Luft. Auf jeden Fall hatte sie das wieder zur Vernunft gebracht.
    „Es tut mir leid.“ Seine Stimme klang reumütig, aber er sah keineswegs schuldbewusst aus. „Es ist nur … Nun, wer hätte das gedacht …“
    Sie wusste genau, worauf er anspielte. Wer hätte gedacht, dass sie so leidenschaftlich war? Sie selbst am allerwenigsten. „Das beweist überhaupt nichts“, hielt sie ihm kühl

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