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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Kelly. So lange, wie du mich brauchst …”
    “Ich brauche dich nicht!” Sie war so erregt, dass sie sein verwundertes Stirnrunzeln gar nicht bemerkte. Unwirsch fegte sie seine Hand fort. “Ich brauche keinen Mann!” Sie atmete so schnell, dass ihre Brust sich rasch hob und senkte. “Ich kann meine Tochter allein großziehen, das mache ich schon seit ihrer Geburt. Ich bin die einzige Konstante im Leben dieses Kindes, und ich habe alles dafür getan, damit sie weiß, was bedingungslose Liebe ist. Und dann bildest du dir ein, ich würde zulassen, dass ein Mann daherkommt und alles zerstört, was wir uns zusammen aufgebaut haben?”

9. KAPITEL
    Eigentlich hätte er wütend sein müssen. Zumindest hatte sie damit gerechnet – nein, darauf gehofft. Damit er aufgebracht aus ihrem Haus stapfen würde. Aus ihrem Leben. Endgültig.
    Aber diese völlige Ruhe hatte sie nun nicht erwartet. Und noch viel weniger dieses fast zärtliche Verständnis in seinen Augen.
    “Setz dich wieder, Julia. Bitte.”
    Er sagte es so warm, so leise, mit so samtener Stimme, dass sie verblüfft tat, wie ihr geheißen. Er streckte die Hand aus und strich ihr sanft über den Arm. Und die Berührung jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken, entspannte ihre verkrampften Muskeln, ging ihr bis ins Mark, löste Gefühle in ihr aus, die sie zwar registrierte, aber nicht haben wollte.
    “Es kommt mir so vor, als seist du gar nicht verärgert über mich”, begann er. “Du bist wütend auf jemand anders. Auf jemanden, der dich sehr verletzt hat.”
    Warum verschwindet er nicht einfach? Er hat überhaupt nichts in meiner Vergangenheit verloren. Lass ihn da bloß nicht dran! “Ich wüsste nicht, was dich das berühren sollte”, sagte sie laut.
    Er ignorierte die Warnung. “Du sagtest, du brauchst meine Hilfe mit Kelly nicht. Aber warum hast du dich dann auf diese Abmachung mit mir eingelassen?”
    Sie presste stumm die Lippen zusammen. Sie war ihm keine Erklärung schuldig, und sie hatte auch nicht vor, ihm eine zu liefern.
    “Ich habe mich die ganze Zeit an die Regeln gehalten, Julia. Deine Regeln, übrigens”, erinnerte er sie sanft. “Kein Händchenhalten, keine Berührungen, kein Küssen.” Er holte tief Luft. “Ich habe mich daran gehalten, weil ich … nun, ich spürte, dass du irgendein Problem hast.”
    Sie schnaubte verächtlich, aber innerlich war sie erschreckt und aufgewühlt, dass er sie so leicht durchschaut hatte.
    “Da gibt es kein Problem”, meinte sie abfällig, aber sie brachte es nicht fertig, ihn bei diesen Worten anzusehen.
    Er musterte sie nur stumm. Dann hob er an: “Wahrscheinlich willst du es vor mir nicht zugeben, aber du weißt, dass ich recht habe, Julia. Es ist die Wahrheit.”
    Er zog seine Hand von ihrem Arm zurück, und diese Stelle auf ihrer Haut fühlte sich plötzlich kalt und verlassen an.
    “Und genau wegen deines Problems habe ich bewusst darauf geachtet, bei unserer Abmachung die Distanz zu wahren, obwohl es mir manchmal sehr schwer fiel.”
    Sah er in ihr etwa nur so etwas wie ein kleines, verwundetes Tier, das Mitleid verdiente? Ärger brodelte in ihr auf und verdeckte den Gedanken, dass er gerade irgendetwas Wichtiges gesagt hatte. “Ich habe kein Problem!”, wiederholte sie wütend. Sie würde ihn nicht in ihren Kopf lassen, würde ihm keinen Einblick in ihr Leben gewähren, in die Vergangenheit. Dort gab es einfach zu viele schmerzhafte Erinnerungen.
    Auch dieses Mal ging er über ihre Bemerkung hinweg. “Ich hatte gehofft, dass du, nach allem, was wir miteinander erlebt haben, einen Freund in mir siehst. Jemanden, der dich mag und sich Gedanken um dich macht. Ich weiß nicht, wer dich verletzt hat, und ich weiß auch nicht, ob es vor einem Monat oder vor zehn Jahren war, aber ich bin bereit, dir zuzuhören, wann immer du bereit bist, darüber zu reden.”
    Alle möglichen Gedanken und Gefühle wirbelten in ihr in einem großen Durcheinander. Ja, Ryan hatte sich an die Regeln gehalten, er hatte alles getan, was sie von ihm verlangt hatte. Und er hatte nichts verlangt, was sie nicht zu geben bereit gewesen war.
    Er mag dich. Diese drei kleinen Worte hallten in ihrem Kopf wider. Er hat es gesagt. Und er meint es ernst.
    “Ich kann nicht.” Ihre Lippen zitterten. “Ich kann nicht darüber reden.”
    Vertraue ihm, öffne dich ihm.
    Nein, sie konnte es nicht. Sie konnte keinem Menschen mehr vertrauen, eine solche Hoffnung hatte sie vor vielen Jahren aufgegeben. Daraus entstand nur

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