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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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schloss, so als wolle er ihr Halt geben. Sie hoffte, dass er ihr Zittern nicht bemerkte.
    Und dann senkte er langsam den Kopf. „Frohe Weihnachten, Jo.“
    In Erwartung eines flüchtigen Kusses schürzte sie die Lippen und beugte sich ihm entgegen. Doch es kam anders.
    Hugh presste seine warmen Lippen auf ihre und küsste sie. Richtig. Oder küsste sie ihn? Es spielte keine Rolle. Es zählte einzig und allein, dass es ein richtiger, ein intensiver Kuss war.
    Sie konnte es auf den Champagner schieben. Oder die Hitze. Nein, sie würde ganz einfach Hugh die Schuld geben, weil er viel zu umwerfend war und viel zu viel vom Küssen verstand.
    Ja, sie würde ganz sicher ihm die Schuld geben, denn irgendwann legte er seine Hände um ihre Taille, zog sie an seinen harten, muskulösen Körper und eroberte ihre Lippen. Leidenschaftlich.
    Unerwartet stieg eine Welle der Sehnsucht in ihr auf. Innerlich schmolz sie dahin. Oh mein Gott, sie hatte noch nie einen derart atemberaubenden Kuss erlebt.
    Nur der Klang von Schritten brachte sie auf den Erdboden zurück. Mit einem enttäuschten Seufzer riss sie sich von Hugh los. Sie holte tief Luft und warf einen grimmigen Blick über die Schulter, um den Störenfried auszumachen.
    Es waren Bill und Eric, und ihre Münder standen weit offen.
    „Was ist los mit euch beiden?“, rief sie verärgert. „Habt ihr noch nie gesehen, wie jemand unter dem Mistelzweig geküsst wurde?
    Eric grinste unverschämt. „Nicht so.“
    „Verschwindet“, fauchte sie und merkte, wie sie rot wurde. „Kümmert euch lieber um den Abwasch.“
    Die Jungs taten ihr den Gefallen, woraufhin sie allein mit Hugh zurückblieb. Er wirkte so peinlich berührt, dass sie sich unwillkürlich fragte, ob er den Kuss bereute. Der Teufel sollte ihn holen! Wahrscheinlich hatte er sie nur geküsst, damit sie auch ja mit ihm nach Agate Downs kam.
    Aber er war so leidenschaftlich gewesen, so als habe auch er in diesem Moment alles andere vergessen.
    Großer Gott! Sie interpretierte viel zu viel in diesen Kuss hinein. Hugh hatte lediglich eine Weihnachtstradition aufgegriffen. Und sie ließ sich das Ganze zu Kopf steigen. Man musste sich doch bloß ansehen, wie ruhig er jetzt war.
    Nichtsdestotrotz gelang es ihnen nicht mehr, ihr leichtes Gespräch wieder aufzunehmen. Sie brachten die Kaffeetassen in die Küche, und kurz darauf verabschiedete sich Hugh und kehrte ohne ein weiteres Wort in den Pub zurück.
    Hugh war nervös.
    Er hasste dieses Gefühl. Es war seiner Natur so fremd. Normalerweise hatte er alles unter Kontrolle, und so konnte er sich nicht erinnern, sich jemals in seinem Leben derart hilflos gefühlt zu haben.
    Während er mit Jo nach Agate Downs fuhr, musste er immer wieder tief Luft holen, um ruhig zu bleiben. Dennoch schnürten ihm die Emotionen beinahe die Kehle zu.
    Auch Jo wirkte in sich gekehrt, und er fragte sich, ob sie an den Kuss dachte. Die Anziehung zwischen ihnen hatte ihn vollkommen überrascht. Es sollte nicht mehr als ein harmloser kleiner Kuss unter dem Mistelzweig sein, und stattdessen wurde es zu einem wahren Feuerwerk an Hitze und Leidenschaft.
    Wenn ihre beiden Brüder nicht aufgetaucht wären, hätte er die Dinge vermutlich bis weit über die Grenzen der Vernunft hinausgetrieben …
    Kurz nachdem sie ein verrostetes, altes Tor passiert hatten,parkte Hugh den Wagen. Er spürte, wie Adrenalin in ihm aufstieg. In ein paar Minuten würde er Ivy gegenüberstehen, seiner unbekannten Tochter, die er mit sich nehmen würde und der er sein ganzes Leben anpassen musste.
    Er bezweifelte nicht länger, dass er das Kind wollte. Seit er von ihrer Existenz erfahren hatte, wuchs die Sehnsucht, sie zu sehen, täglich, und tief in seinem Inneren wusste er bereits, dass er sie liebte.
    Aber wer war sie? Und wie würde sie auf ihn reagieren?
    Jo berührte ihn an der Schulter, und als er sich daraufhin zu ihr drehte, reichte sie ihm das Einhorn, das mittlerweile in buntes Geschenkpapier verpackt war.
    „Mach dir keine Sorgen, Hugh“, beruhigte sie ihn. „Sei einfach du selbst. Glaub mir, Ivy hat großes Glück, einen Vater wie dich zu haben. Sie wird dich lieben.“
    Mehr als ein gequältes Lächeln brachte er nicht zu Stande. An der Eingangstür wurden sie von einem düster dreinblickenden Mann empfangen. „Sie müssen Stratland sein.“
    „Ja.“ Hugh streckte die Hand aus. „Wie geht es Ihnen?“
    „Hm“, war alles, was Noel Marten darauf antwortete, und er schüttelte Hugh auch nur widerwillig die

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