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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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erst gar nicht. Leo schloss sie noch fester in seine Arme.
    „Meine Verbände werden nass“, beschwerte er sich.
    Doch Anna ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Plötzlich klopfte es, der Arzt öffnete die Zimmertür und blieb auf der Schwelle stehen. Verlegen richtete Anna sich auf, ihr Gesicht war verquollen, die Augen gerötet, die Nase verschnupft.
    „Na so was“, sagte der Arzt tadelnd und blickte zu Leo hinüber. „Dabei habe ich ihr gesagt, dass Sie es verdienen, als Erstes in ein wunderschönes Gesicht zu schauen, wenn Sie aufwachen.“
    „Sie sieht furchtbar aus, nicht wahr?“, stimmte Leo ihm zu. „Glücklicherweise liebe ich sie, und sie liebt mich, also ist das in Ordnung.“ Er sah Anna an. „Du liebst mich doch, oder, yineka mou?“ , fragte er leise.
    „Ja!“, rief sie und weinte noch mehr Tränen des Glücks.
    – ENDE –

Renee Roszel
    Im Schatten der anderen

     
     
    S eit Susan auf Merit Island arbeitet, lebt sie in einem Zwiespalt der Gefühle. Unendlich sehnt sie sich nach Jakes Zärtlichkeiten und weist ihn dennoch ab. Sie will mehr als Verlangen, aber das Herz des eleganten Minenbesitzers scheint vergeben: an seine verstorbene Verlobte. Überall in seiner Traumvilla am Atlantik stehen Fotos von Tatiana. Susan glaubt, keine Chance zu haben, jemals ihren Platz einzunehmen. Doch als Jake sie eines Nachts aus einer gefährlichen Situation rettet, brechen sich ihre heftigen Gefühle Bahn ...

1. KAPITEL
    „Mr. Merit wartet schon auf Sie“, sagte der Butler und legte die Hand auf den verschnörkelten silbernen Türknauf. Dabei verbeugte er sich leicht.
    Susan schluckte. Weil sie vor Aufregung nicht sprechen konnte, nickte sie nur. Krieg dich wieder ein!, ermahnte sie sich im Stillen. In wenigen Minuten würde sie Jake Merit gegenüberstehen. Na und? Was war schon dabei?
    Dreizehn Jahre hatte sie ihn nicht gesehen. Damals war sie fünfzehn Jahre alt gewesen und so verliebt, wie man es als Teenager nur sein konnte! Kein Mann aus Fleisch und Blut hatte an das Bild heranreichen können, dass sie sich von Jake Merit gemacht hatte. In ihrer Fantasie war er ungefähr so beeindruckend gewesen wie die Chinesische Mauer, die man bekanntlich ja sogar vom Mond aus sehen konnte.
    Sie hörte ein Geräusch und sah, dass der Butler die Eichentür geöffnet hatte. „Mr. Merit, Miss O’Connor“, sagte er und zog sich geräuschlos zurück. Mit klopfendem Herzen stand Susan nun in der Empfangshalle und starrte in das riesige Arbeitszimmer. Von ihrer Position aus konnte sie weder Jake noch seinen Schreibtisch sehen. Nur ein hohes Fenster mit einem malerischen Ausblick. In der Ferne schimmerte der Atlantik. Ein friedlicher Anblick. Er passte nicht ganz zu dem Gefühlswirrwarr, in dem sie sich befand.
    „Miss O’Connor?“, vernahm sie eine tiefe Stimme. „Sind Sie da draußen?“
    Sie zuckte zusammen. „Ja, Mr. Merit.“
    Reg dich bloß nicht auf, wenn er sich nicht mehr an dich erinnert!, ermahnte sie sich. Du willst hier deinen Job machen. Du bist nicht mehr das kleine Schulmädchen, das den Verehrer seiner Schwester anhimmelt. Sie hatte sich sowieso nur einige wenige Male mit ihm unterhalten, wenn er eigentlich auf Yvette gewartet hatte. Warum sollte er sich daran noch erinnern?
    Susan nahm Haltung an, atmete noch einmal tief durch und betrat den Raum.
    „Oh!“ Das kurze Aufkeuchen war herausgerutscht, bevor sie irgendetwas dagegen unternehmen konnte. Ärgerlich biss sie sich auf die Lippe. Jake sah von den Papieren auf, die vor ihm lagen, und hob überrascht die Brauen.
    Er legte seinen goldenen Füllfederhalter beiseite und fragte: „Stimmt irgendetwas nicht, Miss O’Connor?“
    Schweigend schüttelte sie den Kopf. Obwohl er älter geworden war, sah er immer noch sagenhaft gut aus. Dass sie Jake Merit damals so vergöttert hatte, war sicher übertrieben gewesen. Aber eins stand fest – angesichts eines solchen Traummannes konnte man auch als gestandene Frau noch ins Schwärmen geraten. Er hatte immer noch diesen magischen Blick und diese faszinierende Augenfarbe – sie waren grün wie Smaragde.
    Jetzt hob sie das Kinn und sagte: „Ja.“ Peinlich. Das war die falsche Antwort! Stotternd korrigierte sie sich. „Ich wollte sagen: Nein. Mir fiel gerade eben ein, dass ich meinen Haartrockner vergessen habe.“ So eine unmögliche Ausrede! Innerlich krümmte sie sich vor Scham.
    „Keine Sorge“, beruhigte er sie und grinste breit. „Da finden wir schon eine Lösung!“ Er stand auf, und sie

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