Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
dann straffte er sich. Nein, alles war richtig.
    Schau deine Braut an, Dummkopf!, schalt er sich. Zeig ihr, dass du sie gern hast. Dass du sie nicht nur heiratest, damit dein Vater endlich Enkelkinder bekommt. Sie hat doch wohl einen richtigen Ehemann verdient.
    Er riss sich zusammen, drehte sich um und lächelte sie an. Da kam sie. Ihr Gang war geschmeidig, ihr Haar leuchtete feuerrot im Sonnenlicht. Darin funkelte der Haarreif seiner Mutter mit all den Diamanten und Smaragden. Sie sah so wunderschön – und dabei so natürlich aus, dass alle seine Zweifel im Nu verflogen.
    Am liebsten hätte er laut über seine albernen Zweifel gelacht.
    Susan sah traumhaft aus in ihrem Kleid aus Seide und Spitze. Diese Schönheit, die da so anmutig auf ihn zukam, war dieselbe sommersprossige Frau, die ihn mit Orangensaft übergossen und fast k.o. geschlagen hatte – und die er halbnackt aus dem Wasser hatte retten müssen.
    Mit schimmernden blauen Augen blickte sie ihn unsicher an. Aber als sein Lächeln sich in ein strahlendes Lachen verwandelte, schienen auch ihre Zweifel zu verschwinden, und sie errötete. Prompt spürte er erotisches Verlangen. Sie standjetzt neben ihm. Ihr Vater setzte sich, er nahm ihre Hand und verschlang ihre Finger mit seinen. Auf einmal wurde es ihm richtig bewusst: Sie war jetzt sein Besitz! Und das war gut so. Sachte streichelte er ihre Finger.
    Als er sein Treueversprechen gab, fühlte er einen Moment so etwas wie Schuld. Tatiana spukte offenbar immer noch in seinem Herzen herum. Sei geduldig mit dir selbst, sagte sich Jake. Dies ist ja immerhin ein Anfang.
    „Sie dürfen die Braut küssen!“ Susan sah Jake erwartungsvoll an. Er umfasste sanft ihre Arme und beugte sich über ihre Lippen …
    Und in dem Moment verlor Susan den Bezug zu Raum und Zeit. Alles rauschte an ihr vorbei: Farben, Bilder, Eindrücke. Als sie wieder in der Wirklichkeit ankam, standen sie und Jake bereits im Foyer und nahmen Glückwünsche entgegen. Im Moment griff ein gut aussehender Mann nach ihrer Hand, um sie zu schütteln.
    „Darf ich die Braut küssen?“, fragte er jetzt. Er sah Jake auffallend ähnlich, hatte ebenso schwarzes Haar wie er, aber braune Augen. Er trug eine Marine-Uniform und roch frisch nach Seife. Offenbar hatte er erst kurz vor der Feier geduscht.
    Ihre Wangen röteten sich, als er sie anlächelte. „Sie sind doch garantiert mit Jake verwandt“, sagte sie.
    „Den sehe ich heute zum ersten Mal“, scherzte er, gab ihr einen Kuss auf die Wange und nahm ihre Hand jetzt in beide Hände. „Nun ja“, setzte er hinzu. „Ehrlich gesagt, ich bin der gut aussehende, umwerfende jüngere Bruder, von dem Jake dir bestimmt schon viel erzählt hat.“
    Sie fand seine frische Art unwiderstehlich. Die Leichtigkeit lag offenbar in der Familie. Jake hatte einen Bruder? Das war ihr neu. Zum Spaß sagte sie: „Ja, ich habe schon gehört, dass du der gut Aussehende der Merits bist.“
    Sie nahm zur Kenntnis, dass Jake sehr genau zuhörte.
    „Vergiss nicht, dass ich auch der Umwerfende bei den Merits bin“, erwiderte er.
    „Und so bescheiden“, mischte sich Jake ein und trennte die Hände der beiden. „Das ist Marc“, stellte er seinen Bruder Susan vor. „Der jüngste Merit. An dem ist nichts Besonderes. Wir haben ihn deshalb schon vor Jahren rausgeworfen. Aber irgendwie taucht er immer wieder bei uns auf.“
    Marc lachte und meinte: „Tu doch nicht so. Ich komme doch immer zu deinen Hochzeiten – obwohl ich dringender als Arzt gebraucht werden würde.“
    „Der neigt zum Größenwahnsinn, weil er ab und an mal jemandem das Leben rettet“, erklärte Jake seiner Frau. Dann umarmte er Marc herzlich. „Schön, dass du kommen konntest, Kleiner!“
    „Ich habe mein Soll heute Morgen schon erfüllt“, behauptete Marc, „da kann ich jetzt mal etwas Zeit vergeuden.“
    „Ich bin gerührt“, gab Jake fröhlich zurück.
    „Der jüngste Bruder?“, überlegte Susan.
    „Ja, da gibt es auch noch Zachary“, erklärte Jake ihr. „Aber der hat den Kontakt zu uns vor langer Zeit abgebrochen.“
    „Ihr hört gar nichts von ihm?“
    „Zack ist der Rebell der Familie.“
    Susan spürte, dass sie da einen wunden Punkt berührt hatte.
    Scherzend fügte sie deshalb hinzu: „Dann habt ihr ja vielleicht doch einen Piraten in der Familie.“
    „Das würde mich nicht wundern“, erwiderte Jake und lächelte halbherzig.
    Jake legte Marc eine Hand auf die Schulter. „Kleiner, bleibst du ein paar Tage?“
    Marc seufzte:

Weitere Kostenlose Bücher