Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
Ich will für einige Tage nach Antwerpen fliegen.“
    Sie wurde blass. Was sagte er da?
    „Ich bin jetzt eine Woche fort“, erzählte er und holte einen Lederkoffer aus dem Schrank. Bevor er ihn auf das Bett legte, sah er sie aufmerksam an. „Tut mir Leid, aber wenn ich das jetzt nicht erledige, kann ich meinen Händler erst in vier Wochen wieder treffen. So viel Zeit habe ich nicht.“
    Jake sah sie freundlich an, sein Blick verriet nichts. „Kannst du mir mein Rasierzeug aus dem Badezimmer holen?“, bat er sie.
    Susan fühlte auf einmal bleierne Müdigkeit in sich aufsteigen. Wollte er tatsächlich einfach so gehen? Damit fiel ihr Plan ins Wasser. Wortlos holte sie seine Rasierutensilien und versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Hat sich das überraschend ergeben?“
    „Nicht direkt“, meinte er und nahm sich Unterwäsche aus der Kommode, um sie in den Koffer zu packen. „Ich schiebe dieses Treffen schon eine Weile vor mir her.“ Jetzt holte er sichHemden, Pullover und Anzüge, um auch sie in den Koffer zu legen.
    Sie sah ihm zu, versuchte seine Miene zu deuten. Sie drückte Entschlossenheit aus.
    Alles war fertig. Er schloss den Koffer und hob ihn vom Bett. Dann küsste er sie kurz auf die Stirn.
    „Auf meinem Schreibtisch liegt eine Karte mit der Anschrift und der Telefonnummer des Hotels“, verabschiedete er sich. „Ruf mich an, wenn irgendetwas ist. Wir sehen uns in einer Woche.“
    Susan war zutiefst enttäuscht. Unglücklich ging sie zum Fenster, legte die Stirn gegen die kühle Scheibe und sah ihm nach. Tränen liefen ihr über die Wangen. Warum ließ er sie nur allein?

12. KAPITEL
    Jake war erst seit fünf Tagen fort, aber Susan kam es wie eine Ewigkeit vor.
    Ihre Gedanken waren bisher ausschließlich darum gekreist, wie sie zu ihm eine vernünftige Beziehung aufbauen konnte, sodass sie schwanger wurde. Das war schließlich der Zweck ihrer Verbindung.
    Aber das war nun alles zunichte gemacht worden. Seit dem heutigen Tag wusste sie, dass sie Jake nichts zu bieten hatte. Dr. Fleet hatte sie gründlich untersucht und war zu einem niederschmetternden Ergebnis gekommen. Sie würde niemals Kinder bekommen können. Er hatte versucht, ihr das so schonend wie möglich beizubringen.
    Vier Stunden war das nun her. Sie war so benommen gewesen, dass ihr die volle Tragweite dieser Diagnose erst jetzt klar wurde.
    Die Verzweiflung saß tief. Schließlich hatte Jake sie geheiratet, damit sie Kinder bekam. Und was war nun?
    Die bittere Wahrheit war so schmerzlich, dass sie sie kaum ertragen konnte. Sie nahm ihr geradezu die Luft zum Atmen.
    Dass sie Jake so innig liebte, spielte schließlich keine Rolle.Es ging um Kinder. Das war der Sinn und Zweck ihrer Verbindung. Da sie keine bekommen konnte, war die ganze Ehe sinnlos. Es machte auch keinen Sinn, zu weinen und mit dem Schicksal zu hadern.
    Sie wusste nicht, wann Jake aus Antwerpen zurückkehren würde. Sie hatte ihn nicht angerufen. Er sie allerdings – an den ersten Abenden. Es waren schwierige Gespräche gewesen, weil dabei jedes Mal lange, unangenehme Pausen entstanden. Deswegen war sie an den letzten beiden Abenden rechtzeitig zu langen Spaziergängen aus dem Haus gegangen. Sie schaffte es einfach nicht, mit ihm über Belanglosigkeiten zu plaudern – oder ihm gar zu erzählen, dass sie sich routinemäßig von Dr. Fleet untersuchen lassen hatte.
    Nun war alles ans Licht gekommen. Alle Pläne waren zunichte gemacht. Es würde kein romantisches Picknick mehr geben.
    Ihr Entschluss stand fest. Sie musste fort von hier. In Windeseile packte sie einen Koffer. Auch für Jake würde es so viel leichter sein, redete sie sich ein. Er war ihr bestimmt dankbar, wenn sie einfach ging und ihm damit ersparte, ihr das Ende ihrer Ehe zu verkünden. Sie konnte ihren Teil der Vereinbarung nicht erfüllen, also wurde alles andere hinfällig.
    Mit zitternden Händen verschloss sie den Koffer. Den Rest konnte sie sich nach Hause schicken lassen. Ihr Blick fiel auf ihren Ehering, an dem die Diamanten funkelten – Jakes Hochzeitsgeschenk. Sie ließ ihn nur ungern zurück. Dabei ging es ihr gar nicht um den materiellen Wert. Es tat ihr mehr weh, dass an diesem Ring so viele Träume und Wünsche hingen, die sich nun nicht erfüllen würden. Vorsichtig streifte sie ihn ab und legte ihn auf das Bett.
    Und dann hob sie den Koffer vom Bett herunter und trug ihn zur Tür.
    Sie hatte sie fast erreicht, als sie sich auf einmal öffnete. Überrascht blieb

Weitere Kostenlose Bücher