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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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vor.
    Der Mann trug schwarze Jeans, einen schwarzen Rollkragenpullover und eine schwarze Lederjacke. Sein Haar war ebenfalls schwarz, tiefschwarz. Es sah so weich und glänzend aus, dass man es am liebsten angefasst hätte.
    Natürlich fasste Emilia es nicht an.
    Für Männer – auch nicht für gut aussehende mit schwarzen Haaren – war in ihrem Leben kein Platz.
    Sie wandte sich an die Kinder und lächelte. „Wer will zuerst bestellen?“
    „Ich hätte gern Kakao und einen Blaubeermuffin“, sagte das Mädchen höflich.
    Emilia notierte, dann fragte sie den Jungen: „Und du?“
    „Kakao und einen Schokoladenkrapfen.“
    Der Mann räusperte sich.
    „Bitte“, fügte der Junge hinzu und dann, mit einem Blick auf den Mann: „Entschuldige, Onkel Jace.“
    Onkel, nicht Dad, ging es Emilia durch den Kopf. Seltsamerweise machte ihr Herz bei dem Gedanken einen Satz.
    Onkel Jace wandte sich von dem Neffen ab und sah Emilia voll ins Gesicht.
    Seine Augen waren ebenso schwarz wie die Haare und der Blick seltsam durchdringend. Emilia hatte den Eindruck, als sehe er mehr als nur ihre verwaschenen Jeans und den blonden Pferdeschwanz, als wisse er Dinge über sie, die eigentlich niemand wissen sollte.
    „Kaffee, bitte.“ Seine Stimme hörte sich an, als habe man die Stimmbänder mit Sandpapier geschmirgelt. Ihr Klang verursachte Emilia ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend.
    „Milch und Zucker?“, fragte sie ein wenig atemlos.
    „Schwarz.“
    Sie verkniff sich ein Lächeln. Mr. Traumhaft, schwarzhaarig und ganz in Schwarz, trank seinen Kaffee natürlich auch schwarz.
    „Kommt sofort.“
    Sie drehte sich um und ging zur Theke, warf aber noch schnell einen Blick über die Schulter. Onkel Jace war anscheinend dabei, den Kindern ins Gewissen zu reden: Beide machten betretene Gesichter.
    „Wow! Der ist ganz schön sexy“, sagte Shey, während Emilia die Bestellung auf einem Tablett zusammenstellte. „Schade, dass er Kinder hat. Die Besten sind immer schon vergeben.“
    „Er ist ihr Onkel, nicht der Vater.“
    „Das hört sich schon besser an. Ich sehe auch keinen Ehering.“ Shey musterte den Fremden von Kopf bis Fuß. „Kennst du ihn? Er lässt dich nicht aus den Augen.“
    Emilia sah auf und bemerkte, wie der Mann schnell den Kopf zur Seite drehte. „Ich bin mir nicht sicher, aber irgendwie kommt er mir bekannt vor.“
    „Warum fragst du nicht, ob ihr euch schon einmal begegnet seid?“
    Das war typisch für Shey – ohne um den heißen Brei herumzureden,kam sie sofort zur Sache. Sie kannte nur ein Motto: volle Kraft voraus.
    Shey war es auch gewesen, die Emilia und Cara eine Partnerschaft vorgeschlagen hatte, um das Café und die Buchhandlung zu eröffnen.
    Emilia wurde mit der allgemeinen Geschäftsleitung betraut. Sie hatte gerade ihr Diplom in Internationaler Betriebswirtschaftslehre gemacht, und obwohl man Perry Square nicht gerade als international bezeichnen konnte, halfen ihre frisch erworbenen Kenntnisse bei der Planung des jungen Unternehmens. Da sie außerdem über ein gut gefülltes Bankkonto verfügte, war sie gleichzeitig die Geldgeberin.
    Shey, die Unermüdliche, leitete Monarch’s, und Cara, die Ruhigste des Dreiergespanns, kümmerte sich um Titles, die Buchhandlung gleich neben dem Café. Es war eine ideale Partnerschaft – jede von ihnen tat genau das, was sie am besten konnte.
    Bis jetzt erzielten die beiden Läden noch keine nennenswerten Gewinne, was die Mädchen zunächst nicht weiter beunruhigt hatte, bis Emilias Vater seiner Tochter das Bankkonto sperren ließ. Das war auch der Grund, weshalb sie jetzt als Kellnerin arbeitete. Es half, die Geschäftsunkosten zu verringern.
    Beide Freundinnen hatten ihr davon abgeraten, aber die Arbeit machte Emilia meistens viel Spaß. Vor allem an Tagen wie heute, dachte sie mit einem Blick auf Onkel Jace.
    Shey gab ihr einen kleinen Schubs. „Worauf wartest du? Geh und frag ihn.“
    „Ach, so wichtig ist das nicht“, sagte Emilia, während sie Kakao einschenkte.
    „Stell dich nicht so an. Er sieht fantastisch aus. An deiner Stelle würde ich mir so jemanden nicht entgehen lassen. Schwerer, als deinem Vater Kontra zu geben, kann es auch nicht sein. Dabei fällt mir ein – er hat wieder angerufen oder vielmehr seine Sekretärin. Du sollst zurückrufen. Sie sagte, es sei wichtig.“
    „Das glaube ich nicht.“ Vorsichtig krönte Emilia die zwei Tassen Kakao mit Sahnehäubchen.
    „Trotzdem solltest du anrufen“, beharrte Shey. „Was kann er

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