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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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Unterricht gegeben, oder war es nur Spaß?“
    Sie stürzte sich mit Enthusiasmus darauf, weil das ein wesentlich unverfänglicheres Thema war als seine Haare.
    „Unterricht und Spaß sollten für eine Vierjährige miteinander gekoppelt sein, besonders bei etwas wie Musik – zumindest wenn man das Kind nicht gleich vergraulen will. Also war es beides. Und sie hat sehr stark darauf reagiert. Sie war großartig!“
    „Wirklich?“ Er klang skeptisch, so als wolle er nicht zu große Hoffnungen in seine Tochter setzen. Was vollkommen lächerlich war!
    „Gino, sie ist ein sehr aufgewecktes, kreatives kleines Mädchen. Begierig darauf zu lernen. Sie hat das, was ich mit ihr getan habe, so schnell aufgenommen, und sie war mit Begeisterung dabei. Ich denke, Sie sollten darüber nachdenken, sie einInstrument lernen zu lassen.“
    Er dachte kurz darüber nach, dann schüttelte er den Kopf. „Wenn sie älter ist.“
    Oh, okay.
    Älter.
    Warum hatte sie den Vorschlag eigentlich gemacht? Sie sollte sich wirklich heraushalten.
    „Sie sind musikalisch übrigens sehr talentiert“, bemerkte er und lenkte sie damit ab.
    „Oh … leider nicht halb so talentiert, wie ich immer geglaubt habe. Ich liebe die Musik, aber mittlerweile erkenne ich, dass …“
    Dass Harlan vermutlich recht hat, was meine Stimme angeht.
    Aber Harlan hatte nichts mit alledem zu tun, weil sie schließlich vorgab, ihre Schwester zu sein.
    „… Gärten meine wahre Leidenschaft sind, natürlich“, fügte sie rasch hinzu.
    „Erklären Sie mir den ganzen Plan“, forderte er sie auf.
    Prüfungszeit.
    Eine halbe Stunde später war sie ziemlich sicher, dass sie eine akzeptable Vorstellung abgeliefert hatte. Wenn man die ganze Prüfungsvorbereitung am Abend vorher machen musste, konnte ein Jetlag durchaus hilfreich sein. Während sie durch die weitläufigen, schönen, aber vernachlässigten und überwucherten alten Gärten geschlendert waren, hatte Gino sie gefragt, warum sie sich für dieses Fachgebiet entschieden hatte. Die Kombination aus trockener historischer Forschung und der Arbeit draußen war doch ein wenig ungewöhnlich, oder?
    Da Roxanna ihre Zwillingsschwester so gut kannte, fand sie eine Antwort, die sowohl für Rowie als auch für sie selbst der Wahrheit entsprach. Sie sagte etwas in der Art, dass man alles stärker genießen könne, wenn man mehr als eine Facette darin sah. Ein fast zwei Meter hoher „Harrison’s Yellow“-Rosenbusch in voller Blüte war natürlich an sich wunderschön, zumal an einem sonnigen Tag, aber wie war es erst, wenn man wusste, dass die Pioniere, die den Oregon-Treck benutzt hatten, dieselbe Rose in ihren Wagen mitgeführt hatten, um sie im Westen zu pflanzen? Das fügte der Empfindung doch eine ganzbesondere Note bei, oder?
    Sie drückte es nicht gerade gut aus. Sie plapperte ein oder zwei Sätze zu viel, ohne Zweifel. Gründe Nummer eins und zwei übrigens: „Du bist immer so nervtötend enthusiastisch.“ Und: „Du weißt nie, wann du besser aufhören solltest zu reden.“
    Doch an diesem Morgen erwartete man von ihr, dass sie redete, und Gino hörte zu, während Pia im Sonnenschein spielte.
    „Beeindruckend“, sagte Gino, nachdem Rox geendet hatte.
    War das eine Eins?
    Klang so.
    Sie entspannte sich ein wenig zu sehr, und ihr dummer Mund redete schon wieder weiter: „Natürlich würde ich es genau anders herum machen, wenn es nach mir ginge.“
    Gino starrte sie verwundert an. „Aber es geht nach Ihnen.“
    „Ich meinte, wenn es mein Garten wäre, wenn ich nicht für Sie arbeiten würde, den Kunden. Und Ihre Wünsche erfüllen …“
    Hilfe, Hilfe, Hilfe!
    Warum hatte sie das gesagt?
    „Was meinen Sie damit?“ Er runzelte die Stirn und klang ungeduldig. „Anders herum?“
    Sie standen am Ende einer langen Südmauer, die die eine Seite des formellen Teils des Gartens abschloss, gesäumt von einem Kiesweg und einer großen Wiese, die die Weinreben abschirmte, die das erste Grün zeigten. Es war eine sehr hübsche Stelle, aber da sie sich am äußersten Ende der Mauer befanden, waren sie hier weder vom Hauptgarten noch von der Terrasse oder vom Haus aus zu sehen.
    Rox hatte gerade die letzten Vorhaben ihrer Schwester erläutert, da platzte sie mit ihrer eigenen Meinung heraus.
    Harlans Grund Nummer drei: „Du hast zu absolut allem eine Meinung.“
    „Nun …“, begann sie vorsichtig. Kam sie irgendwie wieder raus aus dem Schlamassel? Konnte sie Gino von diesem Thema ablenken? Nein. Sie hatte sich

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