JULIA EXTRA BAND 0263
sehr gut aus.“
„Obwohl er anscheinend eine harte Nuss ist – es ist nicht leicht, ihn sich zu angeln. Ich kenne eine Menge Frauen, die versucht haben, ihn festzunageln, aber keiner ist es gelungen. Doch das macht ihn nur zu einer noch größeren Herausforderung, findest du nicht?“
„Kann schon sein.“
„Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass er kurz davor ist, mich zum Abendessen einzuladen.“ Amber warf ihr einen verschwörerischen Blick zu. „Ich arbeite daran.“
Irgendwie gelang es Nicole, ein Lächeln zustande zu bringen. Sie war schon daran gewöhnt, dass die meisten Frauen Luke zu Füßen lagen. Und es ging sie nichts an, wenn er mit anderen Frauen ausgehen wollte. Trotzdem konnte sie ein Verlustgefühl nicht unterdrücken. Hör auf, Nicole, ermahnte sie sich streng. Du musst ihn loslassen.
Schnell wechselte sie das Thema. „Ich stecke bis zum Hals in dieser RJ-Übernahme.“
„Ich habe gehört, dass es Probleme gibt und Ron Johnson den Vertrag nicht unterzeichnet hat.“
„Ach, das hat nichts zu bedeuten“, antwortete Nicole zuversichtlich. „Das kennen wir schon.“
„Aaron Williams ist der Meinung, dass dieser Deal nicht zustande kommen wird.“
Insgeheim hatte Nicole dieselben Befürchtungen, hatte abernicht die Absicht, diese öffentlich zu äußern. Sie würde bis zum Letzten um diesen Abschluss kämpfen. „Wir werden die Firma bekommen“, sagte sie entschieden. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit.“ Der Fahrstuhl hielt in Nicoles Etage. „Man sieht sich, Amber.“
In ihrem Büro angekommen, wandte sie sich entschlossen der Arbeit zu. Als sie ihren Computer gerade hochgefahren hatte, kam eine E-Mail von Luke.
Du solltest schleunigst herkommen, damit wir eine Lösung für das RJ-Problem finden.
Kein „Guten Morgen, Nicole, wie geht es dir?“, dachte sie bitter, während sie sich mit der Hand die Haare glatt strich und versuchte, sich für das Zusammentreffen zu wappnen. Sie hätte gern darauf verzichtet. Als sie widerstrebend aufstand, bemerkte sie, dass ihr immer noch übel war – offensichtlich war die Lebensmittelvergiftung noch nicht vollkommen überstanden.
In Lukes Büro musste sie feststellen, dass er nicht nur sie zu sich beordert hatte. Sein Anwalt Aaron Williams war auch da, genauso wie der Hauptbuchhalter der Firma, John Sorenson. Luke lief im Zimmer umher wie ein Löwe im Käfig.
Wie war es nur möglich, dass Luke sogar sexy aussah, wenn er wütend war? Er strahlte eine kraftvolle Energie aus, die unwiderstehlich wirkte.
„Warum hat das so lange gedauert, Nicole?“, fragte er kurz angebunden. „Rons Anwälte haben angerufen und …“ Luke hörte auf zu sprechen und musterte sie eingehend. „Geht es Ihnen gut? Sie sind ziemlich blass.“
„Alles in Ordnung“, log sie, überrascht, dass ihm das aufgefallen war.
Er sah sie noch ein paar Sekunden prüfend an, und ihr Herzschlag schien auszusetzen. Bilde dir nicht ein, dass er um dich besorgt ist, ermahnte sie sich. „Mir geht es gut“, bestätigte sie noch einmal.
Er nickte. „Nun, das hoffe ich auch. Denn wir haben ein paar sehr geschäftige Tage vor uns. Wir haben einen kritischen Punkt in diesem Geschäft erreicht.“
Na bitte – nicht ihr Wohlergehen lag ihm am Herzen, sondern er befürchtete, dass sie aus Krankheitsgründen nicht zur Arbeitkommen konnte.
„Dann zum Thema zurück. Es läuft darauf hinaus, dass Ron mich persönlich kennenlernen will, bevor er den Vertrag unterzeichnet.“
„Dann wird er also unterzeichnen?“ Nicole ließ sich auf einen Stuhl sinken.
Luke zuckte mit den Schultern. „Darüber können wir nur Vermutungen anstellen.“
„Ich habe alle Zahlen noch einmal ganz genau überprüft: Er wäre wahnsinnig, dieses Angebot nicht anzunehmen“, mischte John sich ein. Er schenkte sich gerade einen Kaffee ein. „Möchten Sie auch etwas trinken, Nicole?“
Sie schüttelte den Kopf. Beim bloßen Gedanken an Kaffee protestierte ihr Magen.
Mit Mühe konzentrierte sie sich wieder auf das, was Luke sagte.
„Ich glaube nicht, dass Geld hier das Problem ist. Offensichtlich will er noch andere Zusicherungen haben, bevor er unterschreibt.“
„Was für Zusicherungen?“ Nicole hatte plötzlich die Befürchtung, dass das etwas mit Lukes Lüge bezüglich ihrer Verlobung zu tun haben könnte.
„Weiß der Himmel, was es dieses Mal ist. Aber wir müssen ihn noch heute treffen – sonst fällt das Geschäft in sich zusammen wie ein Kartenhaus.“
„Heute?“ Nicole war
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