JULIA EXTRA BAND 0263
ist keineswegs eine Lappalie für einen Mann, wenn er in den Augen seiner Frau unzulänglich erscheint.“
„In meinen Augen würdest du das nie.“ Das soeben Erlebte hatte sie bis in die Tiefen ihres Seins aufgewühlt, sie achtete daher nicht auf ihre Wortwahl und hielt nichts zurück. „Du bist alles, was ich mir von einem Mann je erträumt habe, Tomasso.“
Er lächelte zufrieden. „Dann wirst du also zustimmen, mich zu heiraten?“
„Ich …“
Mehr brachte Maggie nicht heraus, denn sein Mund hatte bereits wieder Besitz von ihren Lippen ergriffen und entfachte erneut die Glut in ihr.
Als Maggie aufwachte, lag sie allein im Bett. Sie trug Tomassos T-Shirt, er musste es ihr übergestreift haben, während sie schlief, denn sie erinnerte sich nicht daran, es selbst getan zu haben. Woran sie sich allerdings erinnerte, war das Liebesspiel mit ihm. Und in welche Ekstase Tomasso sie versetzt hatte – scheinbar hielt er immer seine Versprechen.
Ob er jetzt auch davon ausging, dass sie ihn heiraten würde?
Ganz so sicher war sie da noch nicht. Allerdings freundete sie sich mehr und mehr mit dem Gedanken an. Vor allem nach dieser Nacht. Es war etwas Besonderes gewesen.
Dennoch … Sie würden schließlich nicht den Rest ihres Lebens im Bett verbringen. Und wie lange würde der Sex gut bleiben, wenn es da keine Liebe gab, um ihn zu etwas Besonderem zu machen? Sie liebte Tomasso … war das genug?
Maggie duschte und zog eine saubere Jeans und ein pinkfarbenes T-Shirt an. Für ein Kindermädchen das richtige Outfit, Kinder liebten fröhliche Farben. Aber für eine Prinzessin? Wie konnte Tomasso so sicher sein, dass sie in sein Leben passte? Oder irrte sie sich, wenn sie meinte, nicht an seine Seite zu gehören?
Diese beiden Fragen ließen sie nicht los, auch nicht, als sie sich zu ihm und den Kindern in der Passagierkabine an den Frühstückstisch gesellte.
„Guten Morgen zusammen.“ Maggie setzte sich auf den freien Platz neben Anna. „Oder ist es vielleicht schon Nachmittag in Peking?“
„Nein, der Morgen bricht gerade an, allerdings ist es schon der nächste Tag“, klärte Tomasso sie auf.
Anna begrüßte Maggie mit einem Kuss auf die Wange. „Du hast so fest geschlafen. Wir haben uns ganz allein angezogen.“
„Du musst etwas frühstücken, Maggie“, sagte Gianni altklug. „Wir landen nämlich bald.“
„Oh, ist das aufregend.“ Maggie dankte der Flugbegleiterin, die ihr eine Schüssel mit Obstsalat hinstellte. „Ich war noch nie in China.“
Anna rutschte auf ihrem Sitz hin und her und sah zu ihremVater. „ Papa war schon oft dort, nicht wahr?“
„Ja, das stimmt. Es wird mir Spaß machen, euch alles zu zeigen.“ Sein forschender Blick lag auf Maggie. „Hast du gut geschlafen?“
Ein Hauch von Röte stahl sich auf ihre Wangen. „Sehr gut, danke.“
„Und fest, wie es scheint.“
„Ich muss wohl sehr müde gewesen sein.“
„Ja, Maggie“, fiel Gianni nun ein. „Du hast gar nicht gehört, als Anna und ich in die Kabine kamen und papa aufgeweckt haben. Er sagte, er musste das Bett mit dir teilen, weil er zu groß ist, um in den Sitzen zu schlafen. Aber du bist doch nicht zu groß dafür, oder?“
„Wir haben Maggie ja gar nicht wach gemacht“, meldete sich Anna, „nur papa. Wieso bist du nicht auch wach geworden, Maggie?“
Maggie wusste nicht, welche Frage sie zuerst beantworten sollte, und blickte Hilfe suchend zu Tomasso, doch sein amüsiertwissender Blick brachte sie nur noch mehr in Verlegenheit.
„Sie hat doch gesagt, dass sie müde war“, kam Gianni ihr unbewusst zu Hilfe. „Sie hat bestimmt Jetlag.“
Maggie würde den Jungen nicht aufklären, dass Jetlag erst nach dem Flug auftrat, nicht während!
„Ach so“, murmelte Anna. „Ich habe aber keinen Jetlag.“
„Ich auch nicht.“ Gianni hatte seine Frage nicht vergessen. „Wieso hast du in papas Bett geschlafen, Maggie?“
Sie hatte nicht in Tomassos Bett geschlafen – er war zu ihr ins Bett gekommen. Doch Gianni war sicher nicht an solch feinen Unterschieden interessiert. „Es war bequemer, und das Bett ist groß genug, dass zwei Leute darin schlafen können“, redete sie sich heraus.
„Ich dachte, nur Mommys und Daddys schlafen in einem Bett“, stellte Anna mit gerunzelter Stirn fest.
„Das stimmt nicht.“ Gianni war ganz großer Bruder. „ Zia Therese und Zio Claudio schlafen in einem Bett, und sie haben keine Kinder.“
„Aber sie sind verheiratet“, behauptete sich Anna. „Das ist
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