JULIA EXTRA BAND 0264
würde er bekommen, was er wollte.
Und was er von Abbie wollte, wusste er genau: eine lange Nacht voller Leidenschaft. Entspannung nach einem Tag in der Hölle. Nach ihrer leidenschaftlichen Reaktion vom Nachmittag hatte er allerdings angenommen, es würde wesentlich leichter werden. Aber er konnte warten. SchlieÃlich gehörte ihnen die ganze Nacht.
Zuerst musste er jedoch etwas an der Atmosphäre ändern, sie leichter und angenehmer für sie beide machen.
âLasst uns allein.â
Mit einer kleinen Geste zur Tür bedeutete er Ahmed und dem Sicherheitsbeamten zu gehen. Allein mit ihm wäre Abbie sicher entspannter.
âJetztâ, sagte er, als er sich ihr schräg gegenüber in einen Sessel setzte, âsind wir unter uns.â
âSie ⦠sind rückwärts gegangenâ, brachte sie mit zitternder Stimme hervor.
âHmm? Ahmed und Ishaq?â
In Wahrheit hatte er nicht darauf geachtet, wie die beiden Männer den Raum verlassen hatten. Denn all seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Frau in dem blau-weiÃen Kleid. Auf die Frau, die ihre blonden Haare zu einem, für seinen Geschmack viel zu strengen Zopf zusammengebunden hatte.
âSo ist es Brauch in Barakhara.â
âAlso müssen sie das immer tun?â
Ein knappes Nicken war die Antwort. Unglücklicherweise bestand sein Halbbruder nun einmal auf den altmodischen Ritualen. Und da Malik hier in England als sein offizieller Repräsentant fungierte, wurde ihm dieselbe Ehrerbietung zuteil, auch wenn er in seinem eigenen Königreich schon längst auf diesen Unsinn verzichtete. Dass dieses Verhalten auf Abbie sonderbar, wenn nicht schockierend wirken musste, verstand Malik gut.
âMach dir keine Sorgen, von dir erwarte ich das nicht.â
Was hatte er jetzt nur wieder getan, was diesen Ausdruck in ihre Augen brachte? Sie hob den Kopf und musterte ihn eingehend. Dann griff sie hastig nach ihrem Glas, erwischte jedoch das Weinglas. Trotzdem trank sie einen groÃen Schluck.
Er wollte nicht, dass sie so auf dem Sofa kauerte, ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Was er wollte, war die Frau von heute Nachmittag. Die Frau, die sein Blut so zum Kochen gebracht hatte, dass es sich wie eine Explosion angefühlt hatte.
Was er wollte, war, die Formalitäten überspringen und sofort zu den Intimitäten übergehen, die sie ihm am Nachmittag versprochen hatte. Er wollte sie aus dem Kleid befreien und aus der winzigen Spitzenunterwäsche, die sie wahrscheinlich trug. Wollte sie nackt und ihn willkommen heiÃend â entweder hier oder in dem luxuriösen Bett nebenan.
Und sie wollte dasselbe. Sonst säÃe sie nicht hier.
Als Allererstes musste dieser wenig verführerische Zopf verschwinden.
Er beugte sich vor und griff nach dem Gummiband in ihren Haaren, löste es sanft und geschickt und lieà es achtlos zu Boden fallen.
Nun galt seine gesamte Aufmerksamkeit ihrem Gesicht. Den geweiteten grauen Augen und der Art und Weise, wie sie ihre rosa Lippen vor Ãberraschung öffnete. Immer noch hielt sie das Weinglas fest umklammert.
âDas ist viel besser.â
Mit den Fingern strich er durch die seidigen Strähnen, kämmte sie locker um ihr Gesicht und über ihre Schulter. Eigentlich hatte er nur ihre strenge Aufmachung lockern wollen, doch kaum berührte er die blonden Haare, vergaà er seine ursprüngliche Absicht.
Jetzt wollte er mit den Händen durch diese weiche Pracht streicheln, den Duft des blumigen Shampoos riechen, der zusammen mit der Wärme ihrer Haut ein Parfüm ergab, das so verführerisch war, dass ihm das Atmen schwerfiel.
âViel besserâ, wiederholte er, und das Verlangen, das in ihm aufstieg, lieà seine Stimme plötzlich tiefer und rauer klingen.
Abbie stieà einen Laut aus, der möglicherweise Zustimmung bedeutete, dann aber in ein schwaches Seufzen überging.
Unsicher befeuchtete sie die Lippen und hielt entsetzt inne, als sie erkannte, mit welchem Interesse er diese Bewegung verfolgte.
âMalik â¦â, flüsterte sie, und ihre Stimme klang ganz wie seine â rau und heiser. Er lachte leise, ein Lachen, das einem wohligen Seufzen glich.
Langsam wanderten seine Hände von ihren Haaren zu ihrem Kopf, streichelten über ihre Stirn und ihren Nacken. Dann verhakte er seine Finger in einigen Haarsträhnen, nahm sie so auf sanfte Weise gefangen und zog ihren Kopf zu
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