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JULIA EXTRA BAND 0264

JULIA EXTRA BAND 0264

Titel: JULIA EXTRA BAND 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Kate Walker , Michelle Reid , Trish Morey
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…“
    â€žNur vom westlichen Standpunkt aus betrachtet, als Strafe und patriarchalische Machtausübung“, unterbrach er ihren Protest. „Es kann aber auch eine Form von Schutz bedeuten. Du bist nicht mehr in London oder einer anderen westlichen Stadt. Hier arbeiten die Männer nicht als Bankangestellte und Buchhalter. Hier sind die Männer Söhne der Wüste und stolz auf ihre Art zu leben und ihre Traditionen. Für sie ist die abaya ein Schutz – und für dich wird sie das auch sein. Wenn du auch nur einen Funken Verstand hast, wirst du tun, was ich dir sage.“
    Noch immer brannte Widerstand in ihren Augen, und Malik seufzte.
    â€žAbbie, wir haben keine Zeit für Verzögerungen.“
    â€žDann …“
    â€žDu wirst den Wagen nicht verlassen, bevor du nicht die Kleider angezogen hast! Also, entscheide dich. Bevor ich es für dich tue.“
    Daraufhin bedachte sie ihn mit einem bitterbösen Blick, hob aber die Hand, die er wieder umklammerte.
    â€žZuerst wirst du mich loslassen müssen.“
    Weil er sie weiterhin zweifelnd ansah, unsicher, ob das der Auftakt zu einem weiteren Protest oder Fluchtversuch war, hob sie ihre andere Hand wie zu einem Schwur.
    â€žIch gebe dir mein Wort“, versprach sie, „ich werde nicht länger streiten …, zumindest nicht über dieses Thema.“
    Maliks Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
    â€žDas wäre ein Anfang.“
    Langsam und zögernd ließ er sie los. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er nicht zögerte, weil er an ihrem Versprechen zweifelte. Nein, es war viel einfacher und viel komplizierter als das. Er wollte ihre Hand nicht loslassen.
    In Wahrheit wollte er sie noch viel, viel länger festhalten. Wollte noch mehr von dieser hellen Haut entblößen, wollte ihre Zartheit unter seinen liebkosenden Händen spüren, unter seinen Küssen …
    Aber wenn er sie jetzt nicht losließ, ahnte sie, auf welchem sinnlichen Pfad seine Gedanken wandelten, und er konnte sich vorstellen, wie ihre Reaktion darauf aussehen würde.
    Also gab er sie frei und zog seine Hand zurück. Den Blick jedoch konnte er nicht abwenden. Stumm beobachtete er, wie sie mit eleganten flüssigen Bewegungen in die abaya schlüpfte und die hijab über ihren blonden Haaren befestigte.
    Den Schleier hielt sie noch in den Händen, als sie sich zu ihm umwandte.
    â€žGut so?“, fragte sie „Bist du jetzt zufrieden?“ Zustimmend neigte Malik den Kopf.
    â€žAber glaub nicht, dass du mir von nun an Befehle erteilen kannst, nur weil ich dieses Mal nachgegeben habe.“
    â€žDieser Gedanke würde mir niemals kommen“, versicherte er ihr ernst – musste jedoch gleich darauf wieder lächeln. Dass Abbie sein Lächeln mit einem kurzen Zucken der Mundwinkel erwiderte, überraschte ihn sehr. „Warum hast du eigentlich nachgegeben?“, fragte er neugierig.
    Abbie dachte einen Moment über die Frage nach, dann sah sie ihm direkt in die Augen. „Weil ich keine andere Wahl habe. Schließlich muss ich einigermaßen mit dir zurechtkommen, weil du dich um mich kümmerst. Ich muss mich auf dich verlassen, denn du beschützt mich und bringst mich zu Jalil in Sicherheit.“
    Damit legte sie den Schleier an und stieg aus dem Wagen, sodass sie nicht sah, wie Maliks Lächeln verschwand.

11. KAPITEL
    Sehr, sehr langsam wachte Abbie auf. Gähnend rekelte sie sich, zuckte aber gleich darauf zusammen, weil ihre Muskeln schmerzhaft protestierten. Ihre Beine taten weh, ihr Nacken und die Schultern. Für einige verträumte Sekunden wusste sie nicht, warum.
    Doch dann kehrte die Erinnerung schlagartig zurück und damit auch das Wissen, was in der letzten Nacht passiert war.
    Beim Gedanken daran setzte sie sich hektisch auf. Voller Unruhe sah sie sich im Zimmer um und suchte nach dem Mann, der sie hergebracht hatte. Malik.
    Er war nicht da.
    Und es war auch kein Zimmer, in dem sie lag. An ihre Ankunft hatte Abbie nur verschwommene Erinnerungen, nur eines wusste sie ganz genau. Nach einem stundenlangen Ritt in absoluter Finsternis, bei dem der Wind beständig Sandkörner in ihr Gesicht wehte, die auch der Schleier nicht abhalten konnte, hatten sie dieses Lager in einer Oase erreicht.
    Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich kaum noch auf den Beinen halten können. Tatsächlich hatte sie einen Teil des Ritts verschlafen. Die anstrengende Reise und die

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