JULIA EXTRA BAND 0272
ihr das Blut in die Wangen trieb. „Bellissima!“ Begleitet wurde das Kompliment von einem hauchzarten Kuss auf die Fingerspitzen.
Wunderschön. Wenigstens ein Mann hielt sie für mehr als ein austauschbares Möbelstück. Sie lächelte und errötete dabei noch ein wenig mehr.
„Ah, dieses schüchterne kleine Lächeln, das charmante Erröten! Zusammen mit Ihrem zauberhaften Aussehen ist es leicht verständlich, was meinen Freund so gefangen genommen hat.“
„Vielen Dank“, entgegnete sie, entzog ihm aber ihre Hand.
Giuseppe ließ sie mit einem komischen Ausdruck des Bedauerns los. „Sind Sie aus einem bestimmten Grund insHaus gekommen?“, fragte er. „Vielleicht wollen Sie diese wunderschöne bleiche Haut vor unserer sizilianischen Sonne schützen?“
„Etwas in der Art.“ Sie wollte nicht einem kompletten Fremden gegenüber zugeben, dass sie vor dem Anblick von Luciano mit seiner alten Freundin weggelaufen war.
„Dann kommen Sie. Ich werde Ihnen einen Drink besorgen und Ihnen in der Sala Gesellschaft leisten. Sie sind ein Gast meiner Familie. Es ist meine Pflicht, Sie zu unterhalten.“
Da sie sich nicht mehr am Rande von Tränen bewegte, folgte sie dem attraktiven Mann, der ihre Gesellschaft wollte und nicht die einer anderen Frau, mehr als willig ins Innere des Hauses.
Sobald sie im Salon waren, wandte sich Giuseppe zu einer Minibar an der Wand. „Ich werde Ihnen jetzt einen Drink besorgen. Machen Sie es sich doch bitte in der Zwischenzeit bequem.“
Hope ließ sich auf das kühle Ledersofa sinken. Sie erwartete etwas Harmloses wie eine Limonade oder Ähnliches, doch er öffnete eine Flasche Champagner.
„Lassen Sie uns darauf anstoßen, dass mein Freund von der schönen Amerikanerin gefangen wurde!“
„Nun ja, gefangen ist nicht unbedingt richtig.“ Dennoch nahm sie gehorsam das Glas entgegen und nippte daran.
„Ah, dann besteht ja noch Hoffnung für mich“, meinte Giuseppe mit übertriebener Erleichterung, woraufhin Hope kicherte. „Wollen Sie Musik hören oder vielleicht fernsehen?“
Er war wirklich ein furchtbarer Charmeur. „Sie spielen nicht zufälligerweise Rommé?“ Ganz plötzlich hatte sie Lust auf das Kartenspiel, das sie jeden Tag mit ihrem Kollegen Edward bei der Arbeit spielte.
„Ich bin besser im Pokern“, gab Giuseppe mit einem Augenzwinkern zurück. „Aber wenn Sie möchten, suche ich nach einem Kartenspiel, um Sie zu unterhalten.“
Hope nahm einen weiteren Schluck Champagner. „Das würde mir gefallen. Wenn Sie ein wenig Rommé mit mir spielen, revanchiere ich mich nachher mit einer Runde Poker“, versprach sie.
„Dann können wir ja beide unserem Laster frönen.“
Giuseppe war innerhalb einer Minute mit einem Kartenspiel zurück und setzte sich zu ihr. Während er sie mit Geschichten über Lucianos Freunde unterhielt, spielten sie eine Runde Rommé. Schon nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass sie gewinnen würde und dass Giuseppe das nicht unbedingt gefiel. Nach ihrem zweiten Glas Champagner fühlte sie sich selbstbewusst genug, ihm das Pokern anzubieten. „Darin bin ich ganz furchtbar, sodass Sie sicher gewinnen werden“, meinte sie tröstend.
Er lachte laut. „Sie kennen sich gut mit sizilianischen Männern aus, wie? Sie wissen, dass sie nicht gern verlieren.“
„Das stimmt allerdings. Vor allem verlieren sie ihre Frau nicht gern an einen anderen Mann.“ Lucianos frostiger Tonfall kam von der Tür zur Sala her.
7. KAPITEL
Giuseppe schaute mit nachsichtigem Lächeln auf. „Ah, der unaufmerksame Liebhaber. Ein Mann muss sich über die Risiken im Klaren sein, wenn er seine Begleitung sich selbst überlässt, mein Freund.“
Hope sagte nichts, denn insgeheim stimmte sie Giuseppe zu. Außerdem war sie ein wenig beschwipst vom Champagner, und in dieser Stimmung hatte sie keine Lust, Lucianos dummes männliches Ego zu besänftigen, während er ihr eigenes mit Füßen trat. Nur zu gut erinnerte sie sich an Zias Lippen, die fest mit den seinen verschmolzen waren.
„Hast du nichts dazu zu sagen?“, fragte er sie.
„Ich wollte gerade eine Partie Poker mit Giuseppe spielen, aber ich habe kein Geld dabei.“ Sie deutete mit der Hand auf ihren Körper, der lediglich von dem Bikini bedeckt war. „Kannst du mir welches leihen?“
Lucianos Gesichtsausdruck versteinerte. „Nein.“
Hope seufzte und wandte sich an Giuseppe. „Wären Sie vielleicht damit einverstanden, dass ich etwas anderes setze als Geld?“
Giuseppes Augen weiteten sich,
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