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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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sein zu dürfen.
    Ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter.
    Sie hatte die Scheidung emotional nicht unbeschadet überstanden. Wie konnte sie darauf hoffen, in einer lieblosen Ehe zu überleben?
    Plötzlich bemerkte Kayla die Stille. Der Wagen stand bereits mit abgeschaltetem Motor in der Garage.
    Sobald sie das Haus betraten, lockerte Duardo die Krawatte und legte sich das Jackett über die Schulter. „Ich muss noch ein paar E-Mails schreiben und ins Ausland telefonieren“, sagte er.
    „In Ordnung.“ Kayla wandte sich zur Treppe. Oben in ihrem Zimmer zog sie sich rasch aus, duschte, kuschelte sich danach in den flauschigen Morgenrock und setzte sich in die Fernsehecke.
    Als Duardo nach oben kam, fand er sie in einem der großen Ledersessel zusammengerollt. Im Schlaf war ihr Kopf auf die Lehne gerutscht, das Haar floss wie ein seidiger heller Vorhang darüber.
    Einige Minuten betrachtete er sie fasziniert, horchte auf ihre tiefen Atemzüge und dachte darüber nach, weshalb diese starke Frau manchmal so zerbrechlich wirkte.
    Als er sie hochhob, lag sie leicht wie eine Feder in seinen Armen. Sie wurde unruhig, er musste sie fester umfassen. Davon wachte sie auf.
    „Was hast du vor?“, fragte Kayla und bestand darauf, weiter fernzusehen.
    „Ich bringe dich ins Bett.“
    „Nein.“
    Da lag sie schon, und er hielt sie immer noch.
    „Bitte“, flüsterte sie. Sein Gesicht war dicht über ihrem. Auch Duardo hatte offenbar schon geduscht, denn er trug einen Bademantel. Dann merkte sie, dass sich ihr Morgenrock geöffnet hatte. „Lass mich los.“
    Duardo richtete sich auf und beobachtete mit schmalen Augen, wie sie aufsprang und mit geröteten Wangen hastig den Morgenrock zusammenzog.
    Sie standen sich gegenüber, schauten einander an und schwiegen.
    Kayla begann zu zittern. Längst vergessen geglaubte Erinnerungen stiegen in ihr auf.
    Früher hatte Duardo es genossen, ihren Körper zu erforschen, ihr intime Küsse zu schenken, sie in wilde Leidenschaft zu versetzen, sie dazu zu bringen, um Erfüllung zu bitten. Er hatte mir ihr gespielt und sie schließlich zu den Gipfeln der Lust getrieben.
    Ihr fehlten die Worte, wenn es um die exquisiten, fast magischen erotischen Erlebnisse mit Duardo ging.
    Damals hatte sie ihn geliebt. Mit Herz und Seele. Und sie hatte sich von ihm geliebt gefühlt.
    Das war nun anders. Es gab keine Liebe mehr zwischen ihnen.
    Und deshalb musste sie jetzt unumwunden zur Sprache bringen, was sie beschäftigte. „Ich möchte, dass du verhütest, wenn wir miteinander schlafen.“
    In Duardos Gesicht regte sich nichts, obwohl sie fühlte, wie sehr sie ihn verärgert hatte. „Sag mir, warum!“
    Sie hielt seinem Blick stand. „Ich halte es für unverantwortlich, eine Schwangerschaft zu riskieren.“
    „Habe ich dich denn um ein Kind gebeten?“
    „Nein“, sagte sie, und sofort tauchte in ihrer Fantasie das Bild eines kleinen Jungen auf, der Duardo ähnlich sah: ein dunkelhaariger, kräftiger und wilder Lausbub.
    „Machst du dir aus gesundheitlichen Gründen Sorgen?“
    „Nicht, was mich betrifft.“ Das klang schnippischer als beabsichtigt.
    Duardos Mund wurde schmal. „Dann befürchtest du also, dass ich leichtsinnig war und ungeschützt mit Frauen verkehrt habe.“
    So weit wollte sie gar nicht denken. Dass er mit anderenFrauen das Gleiche wie mit ihr geteilt hatte, war unerträglich genug. „Du hast in den vergangenen Jahren gewiss nicht wie ein Mönch gelebt.“
    „Warst du eine Nonne, Kayla?“
    Verflucht. Er sollte die Wahrheit nicht erfahren. Diesen Triumph gönnte sie ihm nicht. „Eine Scheidung beendet die Verpflichtung zur Treue.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    Sie schaute ihn trotzig an. „Du hattest nicht einmal das Recht, sie zu stellen.“
    Duardo trat näher. Sie hielt seinem warnenden Blick stand und wich nicht zurück.
    „Deshalb verlange ich …“ Sie versuchte, sich von seinem versteinerten Gesicht nicht einschüchtern zu lassen. „Deshalb verlange ich Blutuntersuchungen.“
    Die Provokation bereitete ihr Genugtuung, befreite sie jedoch nicht von der unheilvollen Gefühlsmischung aus Ärger und Begehren.
    Sie wollte ihn doch gar nicht. Sie brauchte ihn nicht einmal. Und trotzdem ließ sich den Regungen ihres Körpers nicht einmal mit Vernunft beikommen. Sie hasste Duardo dafür. Und am meisten hasste sie sich selbst.
    „Mein Wort reicht also nicht.“
    Sie wusste selbst nicht mehr, was und ob sie ihm vertrauen durfte.
    Als sie

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