JULIA EXTRA BAND 0273
Handtüchern. Für das Gesicht, die Hände, den ganzen Körper. Aus feinster ägyptischer Baumwolle. Bestickt oder mit Bordüren versehen. Dazu elegante Flaschen und Gefäße aus Kristall. Alles edel und von erlesenem Geschmack.
Duardos Herz zog sich zusammen, als er ihren verträumten, schwärmerischen Gesichtsausdruck beobachtete. „Na, raus mit der Sprache, verrate mir, was dir vorschwebt.“
Sie räusperte sich. Er würde sich bestimmt nicht für ihre Idee erwärmen. Abgesehen davon, dass sie keine Mittel hatte, sie umzusetzen. „Es wird wohl nicht gehen.“
Er strich ihr über die zitternde Unterlippe. „Und warum nicht?“
„Fehlendes Kapital.“
„Ich bin nicht abgeneigt, stiller Teilhaber zu werden, wenn die Geschäftsidee vielversprechend ist.“
Plötzlich war sie da, die Aufregung, die Begeisterung, die Lust zu planen. Und alles sprudelte aus ihr heraus. Was für Räumlichkeiten sie brauchte, an welche Ware sie dachte, wie sie das Ganze aufziehen wollte.
„Bring dein Konzept zu Papier, stell die Zahlen zusammen, finde Lieferanten und mach mir ein Angebot“, sagte er.
Einfach so? Sie konnte es nicht fassen. „Du willst mich aufziehen,oder?“
„Nein, ich will Nägel mit Köpfen machen. Und deshalb brauchst du ein Büro. Josef wird dir unten einen Raum mit der nötigen Ausstattung herrichten.“
Sie dachte eine Weile nach. „Ich stelle aber eine Bedingung“, sagte sie schließlich. „Wenn dir mein Angebot gefällt, dann kann ich deine Investitionen nur als Darlehen annehmen. Eines mit Brief und Siegel. Ich möchte die volle Verantwortung für mein Geschäft.“
„Einverstanden.“
„Danke.“
Er lächelte. „Und wenn du einverstanden bist, gehen wir jetzt ins Bett. Und zwar zum Schlafen. Ich muss morgen sehr früh aufstehen.“
Als Kayla erwachte, war sie allein. Noch völlig verschlafen schaute sie zur Uhr. Duardo saß wahrscheinlich schon im Flugzeug. Sie stöhnte auf und sprang ins Badezimmer.
In bequemer Kleidung ging sie zum Frühstück. Kurz darauf klopfte Spence an der Esszimmertür. „Ich stehe Ihnen zur Verfügung, damit Sie sich einige Geschäftsräume ansehen können. Danach sollten Sie Ihre Pläne mit dem Innenarchitekten besprechen. Er sollte rasch erfahren, welche Vorstellungen Sie haben und was Sie benötigen.“
„Heute schon?“
„Wundert Sie das?“
Sie hob die Schultern. „Mit so einem Tempo habe ich nicht gerechnet.“
Spence grinste. „Duardo ist für seine Spontaneität bekannt. Wussten Sie das nicht?“
„An die Innenstadt habe ich nicht gedacht“, sagte Kayla, als Spence in die New South Head Road einbog. „Mit den großen Geschäften hier kann und will ich nicht konkurrieren.“
„Einverstanden. Ich habe Ihnen noch zwei Objekte anzubieten. Eines liegt in Double Bay. Duardo hat es erst kürzlich erstanden.“
Double Bay wäre der ideale Standort. Als einer der schönsten und lebendigsten Stadtteile Sydneys, führte er die Spitze ihrer Wunschliste an.
„Das kann ich nicht glauben“, rief Kayla aus, sobald SpenceAnstalten machte, den Wagen genau in einer der beliebtesten Einkaufsstraßen zu parken. „Eine bessere Lage gibt es nicht. Aber …“ Sie breitete die Arme aus, „Ich hatte doch nur an einen kleinen Verkaufsraum gedacht.“
„Der Mietvertrag ist ausgelaufen, der Besitzer des Hauses verstorben, die Erbin wollte verkaufen.“
Wahrscheinlich für eine horrende Summe. Das Haus war entzückend und gepflegt.
„Schauen wir es uns von innen an“, sagte Spence.
Zu ebener Erde lagen zwei ineinandergehende Räume mit Holzdielen, aus dem sich auch ein einziger großer Raum machen ließe. Dahinter eine kleine Küche und ein altmodisches Bad.
Perfekt. Das konnte sie erkennen, obwohl in den Zimmern noch einige Möbel der Vorbesitzer herumstanden. Doch Kayla zwang sich, nicht in Begeisterung auszubrechen, sondern vernünftig zu kalkulieren.
Dieses Objekt erhöhte das Geschäftsrisiko, denn es hatte immense Mietkosten.
Und wenn ihr Konzept nicht aufginge? Wenn es in dieser Gegend keinen Bedarf an luxuriösen Badezimmer-Accessoires gab?
Spence musste ihre Gedanken erraten haben. „Bestehen noch irgendwelche Zweifel?“, fragte er, nachdem sie das Haus besichtigt hatten.
„Schöne Räume in idealer Lage“, begann sie.
„Hervorragend.“ Er zog das Handy aus der Tasche. „Möchten Sie noch das zweite Objekt ansehen? Sonst würde ich nämlich jetzt den Innenarchitekten anrufen und ihm sagen, dass wir gleich kommen.“
Etwas
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