JULIA EXTRA BAND 0273
„Bitte wiederhole es noch einmal für mich.“
„Die Frau, die ich liebe“, sagte er und sah sie dabei zärtlich an. Er hätte sie gerne in die Arme genommen und geküsst. Bald, bald würde er das auch tun. Aber vorher musste er ihr einiges erklären. Es wurde Zeit, alle Zweifel auszuräumen.
„Zwischen Marlena und mir bestand nie eine private oder gar intime Beziehung. Was immer sie auch andeutete, war frei erfunden.“
Kayla sah ihn mit zitternden Lippen und großen blauen Augen an.
„Ich bewunderte lediglich ihre Schauspielkunst. Aber ihre Spiele außerhalb des Theaters stießen mich ab.“
Plötzlich ging ihr ein Licht auf. „Max hat sie mit Männern versorgt?“, fragte sie.
„Ja.“
„Aber dich hat sie nicht bekommen“, stellte sie fest.
„Genau.“
Sie benetzte die Lippen und schaute ihn fragend an.
„Ich wollte nur dich. Und als du endlich zurück warst an meiner Seite, in meinem Bett, haben die beiden auf grausame Weise versucht, uns zu trennen.“
Kaylas Augen füllten sich mit Tränen. Sie drängte sie tapfer zurück. „Ich war so dumm“, gab sie zu. „Es war der größte Fehler in meinem Leben, dich fortgehen zu lassen.“
„Benjamin …“
„… war ein hinterhältiger Mistkerl.“ Sie hob die Hand. „Das sind Jacobs Worte, aber dem Inhalt schließe ich mich an.“
Duardo nickte.
Doch nun musste sie die Frage stellen, die sie schon so lange quälte. „Hast du mit Rachegedanken gespielt oder Genugtuung empfunden?“
„Als ich sah, wie du tiefer und tiefer ins Elend rutschtest? Die Schulden dir über den Kopf wuchsen?“
„Ja.“
„Hättest du von mir denn Hilfe angenommen, wenn ich sie dir angeboten hätte?“
Sie wäre lieber in den Schuldturm gewandert, so groß war ihr Stolz gewesen. Sie hätte abgelehnt. Und das gab sie ehrlich zu. „Nein.“
„Du hättest mich jederzeit um alles bitten können, Kayla. Ich hätte dir gegeben, was in meiner Macht stand.“
Stattdessen hatte sie lieber geschuftet, wollte allein mit den Schulden fertig werden. Und hätte sich niemals an ihn gewandt, wenn man Jacob in Ruhe gelassen hätte. „Als ich dann doch kam, hast du Bedingungen gestellt …“, sagte sie vorsichtig.
Er lächelte entschuldigend. „Ich sah es als meine letzte Chance, dich zurückzugewinnen. Der Einsatz war hoch und riskant. Darf ich hoffen, dass er sich gelohnt hat?“
Nun liefen ihr doch Tränen über die Wangen. Aber es waren Tränen der Erleichterung.
„Komm her“, sagte er und küsste sie ihr fort.
„Ich liebe dich“, gestand sie. „Und habe wohl nie aufgehört, dich zu lieben, obwohl ich dich manchmal hasste.“
Duardo legte die Hand unter ihr Kinn, so dass sie ihm in die Augen schauen musste. „Du bist die Liebe meines Lebens“, erklärte er feierlich. „Ich liebe dich mit Herz und mit Seele. Und brauche dich wie die Luft zum Atmen.“ Er küsste ihre Nasenspitze, dann ihren Mund.
Es war ein besitzergreifender Kuss und gleichzeitig ein Versprechen für die Zukunft. Kayla erwiderte ihn leidenschaftlich und hingebungsvoll.
„Kannst du nicht ein bisschen eher Schluss machen mit der Arbeit?“, flüsterte sie atemlos.
„Ist das ein Vorschlag, querida? Soll ich den Schreibtisch leerfegen für uns?“
Sie knabberte an seiner Unterlippen. „Ich möchte nicht deinen Ruf ruinieren. Du giltst doch als nervenstarker Geschäftsmann. Wenn jemand von deinen Mitarbeitern erfährt, wie unbeherrscht du sein kannst …“
„Schon überzeugt.“ Er drückte auf die Taste der Gegensprechanlage. „Bitte sagen Sie alle Verabredungen und Termine für heute ab und leiten Sie nur die wichtigen Anrufe auf mein Handy weiter. Ich werde sie später beantworten“, sagteer zu seiner Assistentin, griff nach seiner Aktentasche und dem Laptop, nahm Kaylas Hand und verließ mit ihr das Büro.
Sie wartete, bis er das Auto in den Straßenverkehr eingefädelt hatte. „Da ist nur noch eines, was ich wissen möchte?“
Duardo warf ihr einen neugierigen Seitenblick zu, entdeckte ihr spitzbübisches Lächeln und wartete ab.
„Was hältst du von Kindern?“
Mit dieser heftigen Reaktion hatte Kayla nicht gerechnet. Duardo wechselte die Spur, trat auf die Bremse und hielt am Straßenrand. „Was soll das?“, rief sie.
Aber da nahm er schon ihr Gesicht in beide Hände und bedeckte es mit Küssen.
„Darf ich das als Zustimmung nehmen?“, fragte sie lachend.
Den glücklichen Ausdruck in seinen Augen würde sie nie vergessen. „Das wirst du zu Hause erfahren,
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