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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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nur.“
    „Könnte sein“, stimmte Brady ihm zu. „Trotzdem werde ich mich weiter umhören.“
    „Tun Sie das.“
    Zwei Wochen, nachdem Laurel die Stelle angetreten hatte, erzählte Penny ihr eines Abends, dass sie gern zu einem Halloween-Fest gehen würde, über das ihre Mitschüler gesprochen hatten. Laurels Ansicht nach war das ein ziemlicher Fortschritt, denn bisher hatte Penny keinerlei Interesse daran gezeigt, mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen.
    „Es heißt ‚River Witch Festival‘“, erzählte Penny. „Und es ist in Chapo… Chap…“
    „In Chapawpa?“, fragte Laurel. Chapawpa war die nächste, nicht sonderlich wohlhabende Stadt, am Hudson River gelegen.
    Penny nickte eifrig. „Ja, ich glaube, so hieß die Stadt.“
    „Komm, wir sehen einfach mal nach“, schlug Laurel vor. Sie gingen in das kleine Arbeitszimmer, das von Pennys Zimmer abging. Laurel loggte sich ein und suchte im Internet nach Informationen.
    Schon bald wurde sie fündig. Das Fest wurde in erster Linie für Familien mit Kindern ausgerichtet: Man konnte auf Ponys reiten, zwischen den kleinen Läden umherziehen, um Süßigkeiten zu erbeuten, und viele andere Dinge tun, die Kindern Spaß machten – eine fröhliche, kindgerechte Veranstaltung. Dass Penny daran Interesse zeigte, freute Laurel sehr. Sie kümmerte sich zwar erst seit kurzer Zeit um die Kleine, war jedoch ein wenig besorgt, weil das Mädchen so zurückgezogen und distanziert war.
    Auch ihrem neuen Kindermädchen schien sie sich nur langsam zu öffnen. Dann und wann fragte sie Laurel nach ihrer Meinung, doch sobald diese geantwortet hatte, zog Penny sich wieder zurück – im konkreten wie im übertragenen Sinne. Manchmal bat sie Laurel auch ganz unvermittelt, ihr bei etwas zu helfen, doch darüber hinaus schien sich die Kleine nicht für sie zu interessieren. Zumindest wirkte es so. Deshalb empfand Laurel es als ermutigend, als Penny das Halloween-Fest ansprach.
    „Eine Freundin hat mir in der Schule davon erzählt“, berichtetesie, während sie gemeinsam im Internet surften.
    „Wirklich? Wer denn?“, fragte Laurel.
    „Maggie“, antwortete Penny so beiläufig, als hätte sie schon unzählige Male von dieser Freundin gesprochen, was natürlich nicht der Fall war.
    Trotzdem sagte Laurel nur: „Ach so, Maggie.“ Sie nickte, als wüsste sie ganz genau, um wen es ging. „Will sie auch zu dem Fest?“
    „Ja, Maggie wohnt in Chapawpa. Sie geht jedes Jahr hin und sagt, es wäre ganz, ganz toll.“
    Laurel freute sich sehr, dass Penny sich mit jemandem angefreundet hatte und schon einiges über ihre neue Freundin wusste. „Wenn das so ist, sollten wir uns das Fest auf jeden Fall auch ansehen.“
    „Wirklich?“ Penny schien völlig überwältigt zu sein.
    „Na klar! Warum denn nicht?“
    Penny wirkte unsicher, viel zu unsicher für ein Kind ihres Alters. „Ich weiß nicht, ob mein Vater das erlauben wird.“
    Wie könnte ein Vater etwas dagegen haben, dass seine Tochter bei einem Halloween-Fest in der nächsten Kleinstadt Spaß hat, dachte Laurel.
    „Was hältst du davon, wenn ich mal mit ihm darüber spreche?“, erwiderte sie.
    „Das wäre toll!“, juchzte die Kleine begeistert und warf die Arme um Laurel. „Vielen Dank!“
    Laurel war so gerührt, dass sie beschloss, auf jeden Fall mit Penny zum River Witch Festival zu gehen – koste es, was es wolle.
    „Nein, auf gar keinen Fall“, sagte Charles Gray in einem Ton, der keine Widerrede zuließ.
    Sie waren in der Bibliothek. Der Anblick von Charles, der am Kamin saß und das Wall Street Journal las, erinnerte Laurel an ein Mode-Foto aus GQ. In ihrer einfachen Kleidung und mit ihrem, wie sie fand, eher durchschnittlichen Aussehen kam sie sich sehr unscheinbar vor.
    „Nein?“, wiederholte sie, von seiner Antwort wie vor den Kopf gestoßen. Denn sie konnte einfach nicht nachvollziehen, warum jemand seinem Kind verbieten würde, zu einem fröhlichen kleinen Halloween-Festival in der Nachbarstadt zu gehen.
    „Nein.“
    „Aber …“ Laurel wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Mit dieser rigorosen Ablehnung hatte sie nicht gerechnet. „Warum denn nicht?“
    Als Charles den Blick seiner wunderschönen grünen Augen auf ihr ruhen ließ, spürte sie förmlich einen kalten Hauch von ihm herüberwehen.
    „Erstens sind die Straßen hier sehr schmal und kurvig. Ich möchte nicht, dass Sie einen Unfall haben.“
    Das ist einfach lächerlich, dachte Laurel. „Ich fahre schon seit vielen Jahren Auto“,

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