JULIA EXTRA BAND 0273
sein.
Penny kam hereingestürmt. „Daddy!“, rief sie und warf sichihm in die Arme. Laurel hatte noch nie erlebt, dass sie so etwas tat.
Charles umarmte seine kleine Tochter und hob sie hoch. „Thanksgiving-Dinner zu Hause, wie findest du das?“
„Toll!“, jauchzte Penny. „Laurel kann so gut kochen!“
„Das glaube ich gern.“ Er drückte sie noch einmal und setzte sie dann wieder ab.
„Kann ich jetzt ‚The Sound of Musik‘ zu Ende sehen?“, fragte Penny. „Es kommt gerade im Fernsehen.“
„Na klar.“ Charles strich ihr durchs Haar.
Als Penny hinausgerannt war, drehte er sich zu Laurel um. „Du scheinst in den wenigen Wochen seit deiner Ankunft ein wahres Wunder vollbracht zu haben.“
„Das ist übertrieben“, wiegelte sie ab, wünschte jedoch, er würde weiterreden. „Aber ich habe tatsächlich das Gefühl, dass Penny ruhiger und selbstbewusster wird.“
Charles ging auf sie zu, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. „Du bist wirklich unglaublich.“
Sie schluckte. „Du hast deine Sache aber auch nicht schlecht gemacht.“
„Es ist an der Zeit, über etwas anderes zu sprechen als über deine Arbeit“, sagte er und neigte sich hinunter, um sie zu küssen. Sanft streiften seine Lippen ihren Mund, dann hob er den Kopf und sah ihr in die Augen.
Laurels Herz schlug so heftig, dass sie Angst hatte, es würde zerspringen. Während sie sich an ihn schmiegte und ihn erneut küsste, legte Charles die Arme um sie und zog sie noch enger an sich.
Als ihre Zungen sich liebkosten, erschauerte Laurel und wurde von Verlangen und einer wilden Freude erfüllt. Das erste Mal, dass er sie geküsst hatte, mochte es aus Neugier geschehen sein, beim zweiten Mal in einem Moment der Schwäche. Doch diesmal gab es nur eine einzige Erklärung: Charles wollte sie.
Laurel legte ihm die Arme um den Nacken, zog ihn noch näher zu sich und begann, seinen Mund zu erforschen. Voller Leidenschaft erwiderte sie all seine Bewegungen und Zärtlichkeiten. So kommunizierten sie miteinander, ohne ein Wort zu sagen.
Charles strich ihr mit den Fingerspitzen über den Rückenund die Hüften, sodass Laurel wohlige Schauer über die Haut liefen und sie sich nach mehr sehnte. Tief in ihrem Innern begann es heftig zu pulsieren. Sie begehrte Charles und wollte mit ihm zusammen sein. Nicht nur eine Nacht lang, sondern für immer.
Als plötzlich sein Handy klingelte, wich Laurel erschrocken einen Schritt zurück und strich sich über den Mund.
Charles lachte. „Es ist doch nur das Telefon.“
„Du sollest lieber drangehen.“
„Im Moment ist so etwas völlig nebensächlich“, antwortete er und streckte erneut die Arme nach ihr aus.
Am liebsten hätte Laurel sich wieder an ihn geschmiegt, doch sie war verwirrt und brauchte Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Was genau bedeutete das alles, und wie sollte sie sich verhalten?
„Nimm den Anruf lieber entgegen. Womöglich geht es um einen Notfall!“
„Alle Menschen, um die ich mir Sorgen machen würde, befinden sich in diesem Haus und in Sicherheit“, erwiderte Charles.
Lächelnd nickte sie. „Ich sollte jetzt lieber nach Penny sehen.“ In Wirklichkeit sehnte sie sich danach, in Charles’ Nähe zu sein. Doch sie wollte sicherstellen, dass Penny zufrieden und beschäftigt war – und nicht lauschend vor der Tür stand und sich fragte, was da drinnen vor sich ging.
Charles schüttelte den Kopf. „Das hier ist noch nicht vorbei“, sagte er und zog das klingelnde Handy aus der Tasche.
„Ich zähle darauf.“ Bevor Laurel hinausging, schenkte sie ihm ein kurzes Lächeln.
„Ich hoffe sehr, dass Sie gute Nachrichten haben“, sagte Charles ein wenig grimmig, als er den Anruf entgegennahm.
„Zumindest ist es wichtig“, erwiderte Brendan Brady. „Verdammt wichtig.“
Charles setzte sich. Brady hatte also neue Informationen über Laurel. Auch wenn er nicht unbedingt in der Stimmung war, sie zu hören, fragte er: „Worum geht es?“
„Laurel Midland“, begann Brady.
Charles’ Magen krampfte sich zusammen. „Was ist mit ihr?“
„Sie ist tot“, erwiderte Brady nur. „Laurel Midland ist tot.“
16. KAPITEL
Da Penny noch immer ganz in den Film versunken war, ging Laurel zurück in die Küche. Sie hatte das Gefühl, vor Glück förmlich zu schweben, denn vor ihr lagen Charles Grays verheißungsvolle Küsse und Liebkosungen – und vielleicht sogar eine gemeinsame Zukunft mit ihm.
Noch vor zwei Monaten hätte sie das nie für möglich
Weitere Kostenlose Bücher