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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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bitter.
    Er machte sich nicht die Mühe zu antworten.
    Als Kate sich an den Frühstückstisch setzte, scherzte Santino scheinbar gutgelaunt mit Meredith und Francesca. Meredith wollte gerade den Kaffeelöffel zurücklegen. Während sie beobachtete, wie Kate und Santino miteinander umgingen, schien der Löffel auf halbem Weg in der Luft zu hängen. Francesca wurde sofort wachsam.
    Wie konnte ich mich so weit vergessen, dass ich Francescas Gemütsverfassung ignoriere? fragte sich Kate erschrocken. Bin ich blind? Das Arrangement würde niemals funktionieren. Sie hätte gar nicht erst herkommen dürfen. Obwohl Francesca noch so klein war, spürte sie doch ganz genau die Spannungen, die in der Luft lagen.
    Kate atmete auf, als Santino ans Telefon gerufen wurde.
    „Geht’s dir gut?“, fragte Meredith leise. „Hast du ihm alles erzählt?“
    Kate konnte kaum sprechen, so aufgewühlt war sie noch immer.In den Augen brannten ihr Tränen. Sie hatte sich falschen Hoffnungen hingegeben. Jetzt musste sie sich der bitteren Tatsache stellen: Santino liebte sie nicht und würde sie auch nie lieben. Er wollte nur Sex. Aber das war ihr zu wenig.
    Da Kate nicht antwortete, schüttelte Meredith besorgt den Kopf. „Du hast Santino also noch nichts erzählt. So ist es doch, Kate, oder?“
    Meredith klang so enttäuscht, dass Kate es kaum ertragen konnte. Gerade wollte sie ihrer Tante tröstlich die Hand auf den Arm legen, da stand Santino wieder im Raum.
    „Was hat sie mir nicht erzählt?“, fragte er, sofort argwöhnisch geworden. „Kate? Verheimlichst du mir noch mehr?“
    Weil Kate schwieg, sagte er zu Meredith: „Dürfte ich Sie vielleicht bitten, sich kurz um Francesca zu kümmern? Ich möchte mit Kate reden.“ An Francesca gewandt fügte er hinzu: „Du kannst nach dem Frühstück mit deiner Großtante in den Stall gehen. Ich muss mit deiner Mutter sprechen.“
    Diesmal bemühte er sich nicht, einen möglichst sanften Ton anzuschlagen. Als Kate sah, wie Francesca unglücklich das Gesicht verzog, wusste sie, dass alle Mühe vergebens gewesen war. Santino glaubte, etwas Vertrauliches aufgeschnappt zu haben. Bestimmt bastelte er sich eine neue Verschwörungstheorie zusammen, in der wieder einmal er das Opfer und sie die Täterin spielte.
    „Kate …“, sagte er schroff und deutete mit dem Kopf auf die Tür.
    Er wollte, dass sie mit ihm das Zimmer verließ. Kate hatte keine andere Wahl, als seinem Wunsch nachzukommen. Sie durfte es Francesca nicht noch schwerer machen, als es ohnehin war.
    „Nun?“, hakte Santino nach, während er die Tür seines Arbeitszimmers hinter sich schloss. „Erzählst du mir, worum es ging? Oder muss ich Meredith fragen?“
    „Lass Meredith aus dem Spiel.“
    „Warum sollte ich?“ Misstrauisch kniff er die dunklen Augen zusammen.
    „Weil ich dich darum bitte.“
    „Also, verheimlichst du mir noch mehr, Kate?“
    „Es ist nicht so, wie du denkst.“
    „Woher weißt du, was ich denke?“
    „Ich weiß es eben“, sagte sie leise. „Du denkst immer nur das Schlechteste von mir.“
    „Wo du es einem doch so leicht machst, dir zu vertrauen“, entgegnete er mit beißendem Spott.
    „Es gibt Dinge, die kann man nicht so einfach erzählen.“
    „Wenn du es mir nicht sagst, werde ich es auf anderem Weg herausfinden. Verlass dich drauf“, erklärte Santino verbittert.
    „Daran kann ich dich nicht hindern. Ich kann dir nur sagen, dass ich für meine Zurückhaltung gute Gründe habe.“
    „Zurückhaltung? So nennst du es also?“
    Ihr entging seine Anspannung nicht. Kate wünschte sich so sehr, ihn beruhigen zu können. Doch solange er wütend auf und ab ging, war das unmöglich. Andererseits bekäme sie vielleicht keine bessere Gelegenheit, es ihm zu gestehen. Kate selbst hatte es die längste Zeit verdrängt.
    „Nun?“, wiederholte er. „Wie viel meiner Zeit willst du noch verplempern? Hättest du vielleicht endlich die Güte, mir zu erklären, was das soll?“
    Plötzlich spürte sie eine große Ruhe über sich kommen. Kate blieb keine andere Wahl. Sie musste ihm erzählen, was sie so fest in sich verschlossen hatte, dass sie selbst kaum drankam. Und zwar musste sie es jetzt sofort tun.
    Entschlossen griff sie nach dem Silbermedaillon, das sie stets um den Hals trug. Unglücklicherweise wählte Santino genau diesen Moment, um verärgert zur Tür zu gehen.
    „Es ist genug, Kate.“
    „Nein … bitte. Santino … warte …“
    Zu spät. Die Tür fiel bereits hinter ihm ins Schloss.

15.

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