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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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Vorratsdosen im Küchenschrank hatte sie alphabetisch sortiert.
    Dennoch wuchs der pochende Schmerz in ihrem Kopf. Ihr Magen zog sich zusammen.
    „Ich kann das schaffen.“ Stephanie ging weiter, durch den weiß gekachelten Flur zu ihrem Schlafzimmer. Dort überprüfte sie zum wiederholten Mal ihr Aussehen im Spiegel. „Warum mutet John mir das zu?“
    Gerade jetzt, wo es im Restaurant diese Probleme gab. Bis das verschwundene Geld wieder aufgetaucht war, wollte sich Stephanie voll und ganz darauf konzentrieren. Schließlich trug sie als Managerin die Hauptverantwortung. Doch dank ihres Arbeitsgebers hatte sie jetzt noch ein zusätzliches Problem. Einen unerwünschten männlichen Mitbewohner.
    Sie schauderte.
    Natürlich ahnte John Valentine nicht, dass er sie an den Rand eines Nervenzusammenbruchs brachte, indem er ihr diesen Mitbewohner aufhalste. Genauso wenig wie alle anderen, wusste John etwas von ihrem düsteren Geheimnis.
    Selbstverständlich war Stephanie zu allen freundlich. Schließlich hatte sie sehr früh gelernt zu lächeln und ihren Mund zu halten. So wahrte sie seit Jahren den schönen Schein nach außen und verschleierte die Wahrheit.
    Und genau aus diesem Grund hatte sie immer allein gewohnt. Einzig die kurzen Besuche ihrer Freundin Rebecca Valentine bildeten eine Ausnahme. Doch selbst bei ihnen fiel es ihr schwer, auch nur für wenige Tage jemanden so eng um sich zu haben, ganz gleich, wie gern sie Rebecca hatte. Bei der Vorstellung, ihre Wohnung dauerhaft mit einem anderen Menschen, noch dazu einem Mann, zu teilen, bekam sie Panik.
    Jeder, der sich in ihrer Nähe aufhielt, konnte die Wahrheit entdecken. Dabei vermied sie es selbst, sich der Wahrheit stellen.
    Seit einem Jahr arbeitete Stephanie als Managerin des Bella Lucia in Knightsbridge, und die Valentines ließen ihr vollkommen freie Hand in der Gestaltung und Führung des exklusiven Restaurants. So hatten sogar ihre geliebten modernen Malereien Einzug in die Räumlichkeiten gehalten. Ihr Vorgesetzter mischte sich selten ein. Genau deshalb war es ihr unmöglich, ihm die Bitte abzuschlagen, seinen Sohn aufzunehmen. Nochdazu, da dieser Sohn in Afrika schon jahrelang wohltätige Arbeit leistete.
    Das beeindruckte Stephanie und weckte die Hoffnung in ihr, dass Daniel Stephens ebenso nobel war, wie seine Arbeit vermuten ließ. Glaubte man den Worten ihres Arbeitgebers, stand er nur eine Stufe unter einem Heiligen.
    Stephanie lachte, doch ihr Lachen klang freudlos.
    „Ein Heiliger. Natürlich. Wie alle Männer.“
    Und noch etwas bereitete ihr Sorgen. In ihrer Panik hatte sie vergessen zu fragen, wie lange Daniel bleiben würde. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass er schnell eine andere Bleibe fand. Wenn er lange blieb, stieg das Risiko einfach zu sehr.
    Sie drehte sich vor dem Spiegel und betrachtete ihre schlanke Gestalt in dem eleganten hellgrünen Kleid. Nichts war zu sehen, alles war gut verborgen. Wenn allerdings jemand ständig mit in der Wohnung lebte, müsste sie doppelt vorsichtig sein. Sie hasste die eigene Angst davor, dass jemand das Geheimnis, das sie unter den Designerlabels verbarg, lüften könnte.
    Es klopfte leise an der Tür.
    Stephanie machte einen erschrockenen Satz und biss die Zähne zusammen. Nein, sie würde der Angst nicht erlauben, Besitz von ihr zu ergreifen. Die schlanke Rothaarige, die ihr aus dem Spiegel entgegensah, wirkte, als hätte sie alles unter Kontrolle. Gut. Solange sie Kühle und Ruhe ausstrahlte, konnte sie den inneren Tumult ertragen.
    Ein letztes Mal strich sie sich mit den perfekt manikürten Händen das Kostüm glatt, rückte die Toilettenartikel vor dem Spiegel zurecht und ging dann zur Tür.
    Ein einziger Blick auf den großen, dunklen, ungezähmt aussehenden Mann vor der Tür genügte, und Stephanies Herz schlug noch wilder. Der Schweiß brach ihr aus. Jetzt blieb ihr nur zu fliehen oder zu kämpfen. Und eine Flucht kam nicht infrage, dafür müsste sie an ihm vorbei zum Aufzug und durch das Restaurant. Also blieb ihr nur eines: kämpfen.
    Doch es konnte sich nur um ein Missverständnis handeln. Auf keinen Fall war das Daniel Stephens. Mr. Valentine hatte ihn als Jungen bezeichnet, und selbst wenn sie einen erwachsenen Mann erwartet hatte, dann doch nicht so einen … Barbaren.
    „Mein Junge“, hatte John ihr schmunzelnd erklärt, „ist ein wenig rau. Er hat einfach zu lange in der unzivilisiertenWelt gelebt.“
    Ein wenig rau? Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Vor ihr stand kein

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