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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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so wenig über ihre Herkunft wusste. Manchmal erschien es ihr, als gleiche ihr Leben einem Buch, in dem das erste Kapitel fehlte. Woher kam sie? Wer waren ihre Eltern? Hatten sie sich geliebt? Ob sie glücklich gewesen waren, wusste sie genauso wenig. Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie ihre Eltern aussahen. Hatte er gern Spinat gegessen oder sie Schokolade? Ob Rose ihre Begabung fürs Kochen von ihnen geerbt hatte? Das war immerhin möglich. Eine Tatsache gab Lily noch mehr Rätsel auf: Wo war ihre Schwester Laurel?
    So viele Fragen und keine Antworten. Oft fühlte sie sich, als hätte sie keine Wurzeln.
    Und jetzt lernte sie diesen jungen Prinzen kennen, demsein Erbe letztendlich mehr bedeutete als sein Vergnügen.
    Lily gefiel das sehr.
    Vielleicht sollte sie sich seinen Vorschlag wirklich noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Wenn sie mit dazu beitrug, das Interesse der Öffentlichkeit auf das Problem der Erkrankung Jugendlicher zu lenken anstatt auf Brittany Olivers Karriere oder – Gott behüte! – auf die Allüren einer Kiki von Elsbon …
    Unschlüssig wählte sie die Nummer ihrer Schwester. Rose fand Conrads Angebot wundervoll.
    „Du wirst sehen, es macht Spaß“, behauptete sie. „Wann hat man schon die Gelegenheit, mit einem richtigen Prinzen auszugehen und so viele berühmte Leute zu treffen?“
    „Dafür habe ich dich, Rose“, erwiderte Lily spöttisch.
    Ihre Schwester war mit Warren Harker verheiratet, einem der reichsten Männer von New York, und sie luden Lily oft zu exklusiven Partys ein.
    „Ein Rendezvous mit einem Kronprinzen kann ich dir beim besten Willen nicht bieten“, wehrte Rose lachend ab.
    Vielleicht hat sie recht, dachte Lily, nachdem sie aufgelegt hatte. Ein Rendezvous mit einem Prinzen! Davon könnte ich später einmal meinen Enkelkindern erzählen. Oder zumindest Rose und Warrens Enkelkindern – die beiden sprachen in letzter Zeit häufiger über dieses Thema.
    Am nächsten Morgen bat Lily Gerard in seinem Büro um ein Gespräch. In kurzen Worten erzählte sie ihm von Prinz Conrads Vorschlag.
    „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich sein Angebot annehme, Gerard?“, schloss Lily.
    „Im Gegenteil, ich fände es großartig! Ich will Sie natürlich nicht dazu überreden, es gehört nicht zu Ihren Pflichten. Aber ich bin durchaus dafür, dass Sie ihm diesen Gefallen erweisen – natürlich nur, wenn Sie möchten. Wegen der Arbeit im Hotel machen Sie sich keine Gedanken. Karen und Andy kommen bestimmt zurecht.“
    „Vielleicht könnte das Montclair auch davon profitieren.“
    „Gut möglich. Ich würde Sie jedoch nie darum bitten, dass Sie sich meinetwegen auf etwas einlassen, das Ihnen nicht behagt.“
    „Das weiß ich, Gerard“, sagte Lily. „Aber wenn ich Ihnendamit helfen könnte – ich meine, dem Hotel –, dann denke ich vielleicht noch mal darüber nach.“
    Dazu blieb ihr an diesem Morgen allerdings keine Zeit. Lily war so beschäftigt, dass sie nicht wusste, wo ihr der Kopf stand. Neue Gäste trafen ein, jemand brauchte Hilfe beim Reservieren von Flugtickets nach Washington. Das Töchterchen eines Gastes vergaß seinen geliebten Teddybären in der U-Bahn, der erst nach zahlreichen Anrufen gefunden und seiner kleinen Besitzerin gebracht werden konnte. Und als wäre das nicht genug, gab Kiki von Elsbon den ganzen Morgen über keine Ruhe. Wie üblich wollte sie herausfinden, wann und in welchem Restaurant Prinz Conrad zu Abend essen würde.
    Lily gefiel ihre Arbeit, wenn sie Menschen helfen konnte. Wenn nur das Gemunkel um den Prinzen aufhören könnte …
    Gerade wollte Lily eine wohlverdiente Pause einlegen, als eine Frau einen Jungen im Rollstuhl in die Lobby schob. Allem Anschein nach handelte es sich um die Mutter.
    Lily ging ihnen entgegen. „Willkommen im Montclair. Kann ich Ihnen helfen?“
    „Wir wollen den König besuchen“, verkündete der Junge aufgeregt.
    „Den König?“, fragte Lily lächelnd. Mit seinen blonden Locken und den klaren blauen Augen wirkte der höchstens Siebenjährige wie ein kleiner Engel.
    „Er meint den Kronprinzen von Belorien“, erklärte die junge Frau errötend. „Das ist mein Sohn Jeff Parker. Der Prinz hat uns eingeladen, er möchte Jeff kennenlernen.“
    Niemand hatte Lily über diesen Besuch informiert. Nach dem Gespräch von gestern fiel es ihr jedoch nicht schwer, zu erraten, warum die beiden hier waren.
    „Sie kommen wegen der Prinz-Frederick-Stiftung, nicht wahr?“, fragte sie die Mutter.
    „Ja. Jeff

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