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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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blickte ihn aber nicht an. „Habe ich das?“
    „Ja. Also fühlen Sie sich von mir hiermit unter Druck gesetzt. Da ich aber finde, dass Sie ohnehin schon zu viel Kaffee trinken und deshalb nicht schlafen können, will ich nicht übertreiben. Anders gesagt: In zwei Jahren bin ich garantiert noch hier. Wenn Sie also so lange brauchen, um Ihr Werk zu vollenden, soll es mir auch recht sein.“
    Maggie blinzelte. Sie konnte sich so gerade eben vorstellen, wo sie zwei Wochen später sein würde, aber zwei Jahre später? Zwei Jahre zuvor hatte sie jedenfalls in einer ganz anderen Welt gelebt, war der Liebling der Kunstszene gewesen, ihre Bilder hatten sich besser und schneller verkauft als die aller anderen Maler in Australien – und sie war glücklich verheiratet gewesen.
    Das hatte sie jedenfalls gedacht.
    Sie atmete tief die salzige Meeresluft ein und sah sich um. Ihr großes, unkonventionelles, wunderschönes Haus verfiel langsam vor ihren Augen, während ein beunruhigend charismatischer Mann dicht neben ihr saß. Ihr jetziges Leben schien das einer ganz anderen Frau zu sein als der früheren Maggie.
    Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich von der Ladefläche gleiten und ging einige Schritte aufs Haus zu.
    „Suchen Sie weitere Ablenkungen?“, fragte Tom, und seine Augen funkelten herausfordernd.
    „Ja, natürlich. Das tue ich immer. Und Sie glauben wirklich, ich könnte das Bild in zwei Wochen fertig malen?“ Über die Schulter blickte sie zu ihm und sagte sich, dass er jedenfalls eine Ablenkung darstellte, die sie sich nicht zu oft gönnen durfte.
    Er nickte lächelnd. „Ja. Mir hat mal jemand gesagt, ein fester Termin sei die beste Inspiration für einen Künstler.“
    Maggie erwiderte sein Lächeln strahlend, dann eilte sie ins Haus, wobei sie eine fröhliche Melodie summte.

    „Ich weiß nicht, was Sie daran auszusetzen haben, Maggie! Ich finde es jetzt schon großartig.“
    Sie war in die Betrachtung des Bilds ganz vertieft gewesen und blickte nun hoch. Tom kam auf sie zu, einen Becher frisch gebrühten Kaffee in der Hand.
    „Wie bitte?“, fragte sie.
    „ Big Blue, wie ich es inzwischen getauft habe. Ihr Bild, Maggie! Es macht sich doch schon ganz gut.“
    Sie ließ einen trockenen Pinsel zwischen den Fingern kreisen, während sie Tom musterte, der wiederum kritisch das Bild betrachtete. Sie hatte an diesem Nachmittag einige Farbtupfer in der oberen Hälfte eingearbeitet, was man durchaus als Fortschritt werten konnte, wenn schon nicht als Verbesserung.
    Tom stellte sich neben sie, und sie hatte den Eindruck, seine Haut würde die gespeicherte Sonnenwärme abstrahlen. Als er einen Schluck Kaffee trank, ohne den Blick von dem Bild zu lösen, freute sie sich.
    Es war für sie immer faszinierend zu beobachten, wie jemand sozusagen die Beziehung zu ihren Werken aufnahm.
    „Es gefällt mir immer besser“, kommentierte Tom schließlich. „Ja, es wird sich sehr gut an der einen Wand in meinem Badezimmer machen.“
    Überrascht lachte Maggie auf. „Wenn Sie das ernsthaft vorhaben, bekommen Sie das Bild nicht.“
    „Na gut, dann suche ich ihm einen anderen Platz. Obwohl es im Bad mehr Leute sehen würden als in meinem Schlafzimmer.“
    „Dass meine Galeristin es überhaupt nicht zu sehen bekommt, freut mich jedenfalls“, gestand Maggie.
    „Ach, Sie haben eine Galeristin?“
    Sie funkelte ihn an. „Warum so überrascht? Ich dachte, Sie würden mich für talentiert halten.“
    „Das tue ich durchaus“, sagte er und lächelte entschuldigend. „Nur haben wir hier im Sommer immer sehr viele Hobbymaler, die meistens den Sonnenuntergang abbilden. Jemanden, der tatsächlich Bilder verkauft, habe ich bisher noch nicht gekannt.“
    „Jetzt tun Sie’s“, meinte sie beiläufig und ließ wieder den Pinsel zwischen den Fingern kreisen.
    „Wie machen Sie das?“, fragte Tom fasziniert. „Es sieht schwer aus.“
    „Aber es ist einfacher als Malen und für mich eine der beliebtesten Ablenkungen.“
    Er streckte die Hand aus. „Zeigen Sie mir, wie es geht?“
    „Ja.“ Sie reichte ihm den Pinsel und vermied bewusst, seine Hand zu berühren.
    Zuerst versuchte er es ohne Anleitung, gab es aber bald auf. „Es geht nicht! Der Pinsel ist doch viel zu groß.“
    „Unsinn!“ Sie nahm einen noch größeren und steckte ihn zwischen die Finger. „Es ist keine Frage der Physik, sondern des Glaubens“, erklärte sie und sah ihm in die Augen.
    Das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn plötzlich erfüllte sie ein

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