Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
ihr um und sah sie an. Sie hatte sich wie ertappt gefühlt und instinktiv weggeschaut …
    Als die Männer vorbeigegangen waren, atmete sie angespannt aus. Jetzt erst fiel ihr auf, dass sie die ganze Zeit über den Atem angehalten hatte.
    Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit hatte Clare sich wieder lebendig gefühlt. Als wäre sie aus einem sehr tiefen Traum erwacht …
    Heute wusste sie, dass alles, was sie danach getan hatte, dumm gewesen war. Damals aber konnte sie nicht anders, denn ihr Verstand war wie ausgeschaltet: Sie hatte zugelassen, dass Xander Anaketos sie verführte.
    Und das in einer Geschwindigkeit, die ihr den Boden unter den Füßen wegzog. Noch bevor sich die Woche dem Ende neigte, war sie mit ihm nach Genf geflogen. Wie er sie dazu gekriegt hatte, das wusste sie noch immer nicht.
    Sie hatte sich bemüht, nicht auf ihn zu reagieren. Wenn er an der Anmeldung stehen blieb, um mit dem Wachmann zu sprechen, hatte sie geflissentlich ihren Computerbildschirm fixiert. Aber an ihrem letzten Tag war sie telefonisch in Xanders Büro ins oberste Stockwerk bestellt worden. Dort hatte er sie unverblümt eingeladen, mit ihm abends essen zu gehen.
    Verblüfft hatte sie ihn angesehen. „Ich fürchte … Ich glaube nicht …“, hatte sie begonnen. Aber weiter kam sie nicht. Xander Anaketos sah sie mit einem Blick an, der ihr den Atem verschlug, der ihre Beine ganz weich werden ließ.
    Also hatte sie seine Einladung angenommen und war mit ihm essen gegangen – und ihm danach in seine Wohnung gefolgt.
    War es richtig gewesen, etwas zu tun, was sie noch nie zuvor getan hatte? Am allerersten Abend mit einem Mann zu schlafen? Nun war es zu spät, sich all diese Fragen zu stellen. Sie hatte es getan. Sie war mit ihm mitgegangen, hatte mit ihm geschlafen, hatte sich überhaupt keine Gedanken gemacht. Es war ein Instinkt, ein Drang, ein überwältigender, unwiderstehlicher Wunsch gewesen, dem sie folgen musste. Es war ihr ganz und gar unmöglich gewesen, den Abend abzubrechen, um Abstand zu diesem faszinierenden Mann zu gewinnen.
    Also hatte sie es gar nicht erst versucht. Damals, in seinem großzügigen Wohnzimmer, befand sie sich in einer Art Schwebezustand. Sie schien Xander willenlos und wie gebannt ausgeliefert zu sein. Ein geradezu unverschämt herrliches Gefühl. Ihr Körper zitterte vor Begierde, einer Begierde, die völlig neu für sie war.
    Xander Anaketos kam langsam auf sie zu und legte seine Hand in ihren Nacken. Leicht, ganz sanft streichelte er sie, während seine langen, erfahrenen Finger in ihr Haar glitten und sie an sich zogen.
    Wie durch einen Zauber war sie ihm verfallen.
    In jenem Augenblick tauchte sie tief ein in eine wunderbare, herrliche Welt, aus der sie bis heute noch nicht aufgetaucht war.
    Oder etwa doch? Der angespannte Ausdruck kehrte in ihre Augen zurück. Das Leben mit Xander war herrlich, aber es hatte auch seinen Preis. Clare hatte schnell gelernt, diesen Preis zu bezahlen. Als sie das erste Mal in einem Anflug von Liebe Xanders Hand in der Öffentlichkeit ergreifen wollte, hatte er sie losgelassen und sich einfach weiter mit seinem Gesprächspartner unterhalten. So als wäre nichts geschehen. So als wäre sie Luft gewesen.
    Clare hatte es nie wieder getan. Sie legte nie ihre Hand auf seinen Arm, lehnte sich nie an ihn und zeigte auch sonst nie ein Zeichen der Zuneigung. Sie hatte gelernt, es zu unterlassen. Stattdessen trug sie die kühle Fassade zur Schau, die er zu bevorzugen schien.
    Wenn sie alleine waren, war er aufregend leidenschaftlich. Er nahm sie immer und immer wieder in einem Sturm der Sinne, dass sie ganz überwältigt war. Doch sie hütete sich davor, ihm ihre Gefühle zu offenbaren. Weder auf dem Gipfel der Lust noch danach, wenn sie erschöpft, aber befriedigt in seinen Armen lag. Sie wünschte sich so sehr, ihm sagen zu können, dass sie hoffnungslos in ihn verliebt war, und zwar seit sie das allererste Mal zusammen gewesen waren.
    Doch das konnte sie ihm niemals sagen! Das hatte sie akzeptiert, weil sie erkennen musste, dass er im Grunde seines Wesens ein Einzelgänger war. Xander war immer seinen eigenen Weg gegangen, hatte sich durch Können, Wagemut und ausgezeichnete unternehmerische Fähigkeiten ein Vermögen aufgebaut. Ein betagter Onkel, der Mathematikprofessor an einer griechischen Provinzuniversität war, hatte ihn aufgezogen. Als dieser vor einigen Jahren verstarb, hatte Xander all seine Energie in seine Arbeit gesteckt. Frauen waren für ihn lediglich

Weitere Kostenlose Bücher