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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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dich nicht verletzen zu wollen. Und wenn du bei mir bleibst, wird genau das passieren.“
    Er hatte recht, tief in ihrem Inneren wusste sie das. Er würde sie verletzen. Eigentlich müsste sie ihm dankbar sein, dass er versuchte, sie davor zu bewahren. Sie sollte davonlaufen, so schnell sie nur konnte, und niemals zurückschauen.
    Doch das konnte sie nicht. Es gelang ihr nicht einmal, sich jetzt von der Stelle zu rühren. Sie liebte Marcos Ramirez. So einfach und so schwer war es …
    „Der Scheich ist der Auffassung, dass ich seine Familienehre beleidigt habe“, erklärte Marcos grimmig. „Und wenn ich mich nicht innerhalb von zwei Tagen rehabilitieren kann, falle ich bei ihm in Ungnade. Und das bedeutet Krieg. Ich wünschte, ich könnte dich bis auf den Mond schicken, aber London wird es auch tun.“
    „Dann versuchst du nur, mich vor ihm zu beschützen?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Er schüttelte den Kopf. „Nicht nur vor ihm oder Aziz. Jeder, der mich liebt, wird unglücklich, oder es passiert noch Schlimmeres …“ Marcos trat auf Tamsin zu und strich ihr sanft über die Wange. In seinen Augen stand ein Ausdruck, der ihr erneut Tränen in die Augen trieb. „Aber das lasse ich nicht zu. Nicht bei dir … leb wohl, querida.“
    „Und was ist, wenn ich schwanger bin?“
    Marcos hob müde den Blick. „Dann werde ich selbstverständlich dafür sorgen, dass es dem Kind und dir niemals an etwas fehlen wird. Aber ihr beiden seid besser dran ohne mich.“
    Als er sich abwandte, presste Tamsin die Hände an die feuchten Wangen und biss sich verzweifelt auf die Lippe. Dann riss sie sich zusammen, stürmte hinter ihm her und blockierte die Tür. „Ich komme mit dir!“
    Marcos ließ einen unwilligen Laut hören. „Tamsin …!“
    „Nur zu dem Treffen mit meinem Bruder, und mir ist völlig egal, was du dazu sagst. Meine oberste Priorität war stets Nicoles Wohlergehen, und das wird es auch immer sein. Wenn du Sheldon erst gegenüberstehst, vergisst du womöglich alle Versprechungen, wirfst ihn einfach aus dem Fenster und …“
    „Aus dem Fenster werfen …?“, echote Marcos verblüfft. „Dafür habe ich wohl etwas zu viel Selbstkontrolle und …“
    „Ist mir egal!“, unterbrach sie ihn heftig. „Ich gehe erst, wenn Nicole in Sicherheit ist.“
    Marcos’ Augen leuchteten in einem kalten Grau, wie ein arktischer Winter. „Sie ist völlig sicher. Sheldon und seine Frau haben sie gestern in einen Flieger nach London gesetzt, wo sie von ihrer alten Nanny in Empfang genommen wurde. Allison …“
    „Allison Holland?“ Tamsin seufzte vor Erleichterung. Wenn Nicole bei Allison war, dann durfte sie sich endlich entspannen. Dort wusste sie ihre Schwester behütet und geliebt, so wie sie sich auch als kleines Kind bei ihrer alten Nanny gefühlt hatte.
    „Anscheinend ahnt dein Bruder bereits, was auf ihn zukommt, und versucht, auf den letzten Metern noch den treu sorgenden Vormund zu spielen“, sagte Marcos grimmig. „Doch das wird mich nicht davon abhalten, alles so durchzuziehen, wie ich es geplant habe.“
    „Ein Grund mehr, an deiner Seite zu bleiben, um zu helfen, das ganze Chaos endlich aufzulösen.“
    „Du vergeudest deine Zeit, Tamsin. Ich werde meine Meinung über uns beide nicht ändern.“
    „Fein, ich habe verstanden. Keine Heirat. Außerdem war das schließlich ganz allein deine Idee, nicht meine.“ Wozu sich Träumen und Hoffnungen hingeben? Stolz hob sie das Kinn und raffte ihr Hochzeitskleid um sich wie eine Palastrobe. „Es hat absolut nichts mit dir zu tun. Ich bleibe um Nicoles willen, das bin ich ihr schuldig.“
    Nur zögerlich stimmte er zu: „Okay.“ Er wandte sich zum Gehen.
    „Marcos?“
    „Was?“
    „Ich möchte dir noch danken.“
    „Wofür?“
    „Dass du mich nicht liebst.“

    Tamsin saß in Marcos’ ultramodernem Büro im Herzen des Finanzviertels von Madrid. Die bis zum Boden reichenden Fenster hinter dem Schreibtisch boten einen fantastischen Blick auf den Paseo de la Castellana.
    In der Ferne, über viele Dächer hinweg, glaubte sie sogar, sein Penthouse ausmachen zu können, und wünschte sich dorthin zurück … in sein Schlafzimmer, in Marcos’ Arme …
    Als sie seine Hand auf der Schulter spürte, wäre Tamsin fast die Teetasse entglitten, die sie seit Minuten gedankenverloren in der Hand hielt.
    „Entspann dich, dein Bruder kann dir und Nicole nichts mehr tun.“
    Mühsam versuchte Tamsin ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und nahm einen Schluck

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