JULIA EXTRA Band 0287
wundervolle Tage miteinander verbracht. Er hatte sich schließlich die ganze Woche freigenommen, um jeden erdenklichen Moment mit Jordan zusammen sein zu können. Sie waren gemeinsam shoppen gegangen, und Jordan hatte schließlich nachgegeben und ihn ein paar wunderschöne Kleider für sie kaufen lassen. Mittags gingen sie zum Lunch aus, aber abends blieben sie zu Hause, und er kochte. Danach sahen sie entweder fern, oder sie saßen zusammen und führten lange Gespräche.
Gino hatte das Gefühl, dass er in den vergangenen Tagen mehr geredet hatte als in den ganzen letzten Jahren zusammen. Er hielt nichts mehr zurück und erzählte Jordan ausgiebig von seinem Leben und seiner Familie.
Aber was er nicht tat, war, sie zu lieben.
Mit jeder Nacht fiel es ihm schwerer, einzuschlafen. Nicht nur wegen der sexuellen Frustration, sondern auch weil die Aussicht auf ihre gemeinsame Zukunft ihm zu schaffen machte. Er wollte Jordan bitten, seine Frau zu werden. Aber wie sollte er das tun, ohne sein Wort zu brechen? Hätte er seinem Vater doch niemals dieses idiotische Versprechen gegeben! Doch damals hatte er natürlich nicht klar denken können.
Als Konsequenz sah er sich nun in einer Situation gefangen, aus der es keinen Ausweg zu geben schien. Zumindest keinen, der Jordan glücklich machen würde. Sie war in einem Alter, in dem sie heiraten und Mutter werden wollte.
Ihr nur eine Quasibeziehung anzubieten wurde ihr nicht gerecht.
Andererseits stand es außer Frage, sie noch einmal gehen zu lassen. Das hatte er einmal getan und würde es nicht wiederholen.
Er liebte sie. Und er begehrte sie wie verrückt.
Vielleicht war es an der Zeit, mit dem Reden aufzuhören und ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte.
„Ich hoffe, es schmeckt so gut, wie es riecht“, sagte Jordan, während sie ein dampfendes Thai-Gericht ins Esszimmer trug.
Nachdem Gino so oft für sie gekocht hatte, hatte sie entschieden, dass nun sie an der Reihe war.
Das Kochen gehörte nicht unbedingt zu ihren Stärken, aber über die Jahre hinweg hatte sie sich ein Repertoire zugelegt, das sie mit Anstand hinbekam.
Sie stellte das verführerisch duftende Curry in der Mitte des von ihr liebevoll gedeckten Tisches ab, doch Gino sprach noch immer kein Wort – was ihm gar nicht ähnlich sah. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, so hatte er sich während des Kochens auch nicht zu ihr in die Küche gesellt, sondern sich mit der Entschuldigung zurückgezogen, dass er die Nachrichten sehen wollte.
Irgendetwas stimmt nicht, dachte Jordan beunruhigt. Allerdings wollte ihr beim besten Willen nicht einfallen, was es sein könnte, denn sie waren in den vergangenen Tagen unheimlich glücklich gewesen.
„Du bist heute Abend sehr still“, bemerkte sie, während sie sich ihm gegenübersetzte und ihre Serviette ausbreitete.
„Hm“, entgegnete er wenig aussagekräftig. Stumm löffelte er eine Portion Curry auf seinen Teller. Sein Gesichtsausdruck wirkte nachdenklich, beinahe abwesend.
Jordan nahm zuerst einen Schluck Wein, ehe sie ebenfalls nach dem Löffel griff. Urplötzlich war ihr der Appetit vergangen.
„Worüber denkst du nach?“, fragte sie, nachdem sie ein paar Bissen hinuntergezwungen hatte.
Ihre Frage schien ihn zu überraschen. Er runzelte die Stirn, legte die Gabel ab und schaute zu ihr auf.
„Über uns.“
„Was ist mit uns?“
„Ich denke, mit diesem Gespräch sollten wir bis nach dem Essen warten.“
„Das sehe ich anders.“
Ginos Augen weiteten sich, als er ihren scharfen Ton vernahm. „Also gut. Ich habe darüber nachgedacht, wie sehr ich dich liebe.“
Jordan starrte ihn mit offenem Mund an. Es war nicht unbedingt die romantischste Liebeserklärung, die man sich vorstellen konnte.
„Es ist nicht nur Verlangen“, betonte er fest. „Es ist Liebe. Das war es schon immer.“
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Er hatte sie völlig überrumpelt mit seiner Aussage.
„Was ist mit dir?“, wollte er wissen. „Was fühlst du für mich?“
Zuerst blinzelte sie, dann fuhr sie sich rasch mit der Zunge über die Lippen. „Ich denke, du weißt, was ich für dich empfinde, Gino.“
„Ich möchte die Worte hören.“
„Ich liebe dich“, erklärte sie sanft. „Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
Gino stöhnte. Im nächsten Moment war er aufgestanden, und seine schwarzen Augen glühten vor Begierde. „Du kannst nicht erwarten, dass ich weiter ruhig hier sitze und esse, nachdem du mir das gesagt hast, oder?“
„Nein“,
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