Julia Extra Band 0292
weggefahren, ohne mir Bescheid zu sagen. Ich dachte, irgendetwas sei nicht in Ordnung.“
„Mit dem Baby?“
Eduard nickte. „Bist du deshalb in aller Eile aufgebrochen?“
„Ich wollte mir ein Haus ansehen. Dasjenige, das ich besichtigen wollte, bevor ich Dominic Hass getroffen habe.“
„Dann ist es dir wirklich ernst damit, mich zu verlassen?“
Sie wünschte, sie müsste die brennende Enttäuschung in seinem Blick nicht ertragen. Aber ihm ging es um das Kind. „Es tut mir leid, Eduard. Ich weiß, was du für mich empfindest, und deshalb kann ich nicht bei dir bleiben.“
„Ich habe gehofft, dass du anfängst, genauso zu empfinden.“
Verständnislos sah Carissa ihn an. „Wie bitte?“
„Ich versuche, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Hast du das nicht damit gemeint, du wüsstest, was ich empfinde?“ Sonst hätte er es nicht offen ausgesprochen.
„Du liebst mich, weil ich schwanger bin, Eduard.“
„Glaubst du, ich habe dir deshalb den Heiratsantrag gemacht?“
„Etwa nicht?“
„Ja, in gewissem Sinne schon. Bevor ich von dem Baby wusste, hatte ich nicht das Recht, um deine Hand anzuhalten. Schließlich können wir keine eigenen Kinder bekommen.“
„Und wenn wir es könnten?“, fragte Carissa.
Seine Augen wurden dunkler. „Nichts auf der Welt hätte mich daran gehindert, dir meine Liebe zu erklären. Ich habe mich schon zu dir hingezogen gefühlt, als wir noch Teenager waren. Damals wusste ich nicht, wie ich es dir zeigen sollte. Jetzt weiß ich es.“
Eduard nahm sie in die Arme. Noch immer war Carissa nicht sicher, was zwischen ihnen vorging. Trotzdem war sie bereit, ihm zu vertrauen.
„Sag, dass du mich heiratest, Cris. Ich liebe dich. Was geschehen ist, tut mir furchtbar leid. Du hast dieses Baby so sehr gewollt. Aber gemeinsam werden wir mit dem Verlust fertig werden.“
Glück durchflutete sie. Eduard glaubte, sie hätte das Baby verloren. Dennoch liebte er sie und wollte sie heiraten. „Am schlimmsten in der Höhle war der Gedanke, dich vielleicht nie wiederzusehen und dir nicht mehr gestehen zu können, wie sehr ich dich liebe.“
Strahlend blickte Eduard sie an. „Dann ist deine Antwort Ja?“
„Ja, oh ja! Nur ist da etwas, was du wissen solltest.“ Während er sie fester an sich zog, um ihr beizustehen, sagte Carissa: „Ich bin noch immer schwanger.“
Er brauchte einen Moment, um ihre Worte zu begreifen. Dann stieß er einen Freudenschrei aus. „Du meinst, es ist alles …?“
„Ich warte auf die Testergebnisse. Aber die Ärztin hat mir versichert, dass ich keine Fehlgeburt hatte.“
Nachdem er ihr Gesicht mit Küssen bedeckt hatte, sah Eduard mit verdächtig glänzenden Augen auf. „Liebling, du hast mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt gemacht.“
Und wie glücklich er sie erst gemacht hatte! Er liebte sie. Er wollte sie um ihrer selbst willen. Zärtlich umfasste Carissa sein Gesicht.
Ein taktvolles Hüsteln veranlasste Eduard, sich umzudrehen. „Ja, bitte?“, fragte er ohne jede Verlegenheit.
Das Gesicht der Ärztin war gerötet. „Entschuldigen Sie, wenn ich störe. Ich habe Ihre Testergebnisse.“
Carissa nahm Eduards Hand. „Ist mit dem Baby etwas nicht in Ordnung?“
„Babys“, sagte die Ärztin. „Ich wollte eine zweite Meinung einholen, um sicher zu sein. Sie bekommen Drillinge, und alle sind gesund.“
„Drei Babys? Du meine Güte.“ Carissa war schwindlig.
„Wir werden drei Kinder haben?“, fragte Eduard begeistert.
Die Ärztin nickte. „Eine fertige Familie.“
Als die Tür hinter der Ärztin zufiel, zog er Carissa wieder an sich. „In diesem Moment gibt es bestimmt keinen glücklicheren Menschen als mich im Fürstentum Carramer.“
Lachend schüttelte Carissa den Kopf. „Mir fällt einer ein. Oder sollte ich eher sagen: ‚vier‘?“
EPILOG
Eine Dreifachtaufe muss für die Fürstenfamilie eine Premiere sein, dachte Carissa, als sie den Gang der schönen Kapelle auf Merrisand Castle entlangging. In ihren Armen hielt sie ihren Sohn Jamet, um wenige Minuten das älteste der Kinder. Eduard trug ihre gemeinsame Tochter Michelle. Neben ihm gingen die Pateneltern der Babys, Prinzessin Sarina und Prinz Josquin, der vorsichtig den kleinen Henry trug.
Alle drei Babys schliefen. Wenn eins aufwachte, würden alle aufwachen, und dann würde das totale Chaos ausbrechen, wie Carissa aus Erfahrung wusste.
„Sag Josquin, er wird Henry nicht kaputtmachen, wenn er ihn ein bisschen fester hält“, flüsterte sie Eduard
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