Julia Extra Band 0292
sie wie erstarrt liegen. Dann versuchte sie sich behutsam zu befreien.
Doch der Arm schlang sich fester um sie, und sein warmer Atem streifte ihr Haar. „Du gehst nirgendwo hin.“
„Bitte“, flüsterte sie erstickt. „Was ist, wenn …“
Aufreizend presste Manolo die Lippen auf ihren Nacken. „Du sorgst dich um Nicki?“
Beschämt gestand sie sich ein, dass sie überhaupt nicht an Nicki gedacht hatte, aber sie erwiderte: „Wenn sie nun aufwacht und ich nicht da bin?“
„Keine Angst. Das Babyphon ist doch eingeschaltet.“ Sanft nahm er ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie ausgiebig.
Er zog sie so dicht an sich, dass sie einander von Kopf bis Fuß berührten. Sein Körper spannte sich vor Verlangen, und schon bald spürte er, dass ihrer nicht weniger heftig reagierte. Aufreizend streichelten sie sich gegenseitig, bis sie erneut von einer verzehrenden Leidenschaft überwältigt wurden, die alles übertraf, was sie bisher erlebt hatten.
8. KAPITEL
Shannay erwachte von dem gedämpften Rauschen einer Dusche. Sie registrierte ein breites Bett mit zerwühlten Laken und schloss unwillkürlich die Augen, als die Erinnerungen auf sie einstürmten. Sehr lebhaft stand ihr wieder vor Augen, was in der Nacht geschehen war – und mit wem.
Sie streckte eine Hand nach ihrer Armbanduhr auf dem Nachttisch aus und atmete erleichtert auf. Es war erst sechs. Gewiss schlief Nicki noch. Sie wachte selten vor sieben Uhr auf.
Die Dusche verstummte. Hastig warf Shannay die Bettdecke zurück und schlüpfte aus dem Bett. Wo war ihr Nachthemd? Mit einem raschen Blick durch den Raum war es nirgends zu entdecken.
Sie brauchte dringend irgendetwas, um ihre Nacktheit zu bedecken. Kurz entschlossen betrat sie den begehbaren Kleiderschrank, schnappte sich das erstbeste Hemd und schlüpfte hinein. Sie kehrte im selben Moment in das Schlafzimmer zurück, in dem Manolo aus dem Bad kam. Er trug nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt. Sie konnte nicht umhin, die kraftvollen Schenkel, die breite Brust und das geschmeidige Spiel seiner Muskeln zu bewundern, während er sich mit einem zweiten Handtuch die Haare trocknete.
Einen Moment später erblickte er Shannay und fing ihren verklärten Blick auf. Mit einem sinnlichen Lächeln trat er dicht zu ihr. „ Buenos días “ , murmelte er in verführerisch rauem Ton. Dann senkte er den Kopf und gab ihr einen innigen Kuss auf die Lippen, der die Empfindungen der vergangenen Nacht wachrief.
Mit großen Augen und voll widerstreitender Gefühle sah sie ihn an, als er den Mund von ihrem löste. „Manolo, ich …“ Er brachte sie zum Schweigen, indem er sie erneut küsste.
Schließlich wich er ein wenig zurück und musterte ihren Anblick in dem offenen Herrenhemd. „Eine sehr reizvolle Aufmachung, mi esposa .“ Mit funkelnden Augen strich er genüsslich über die nackte Haut, die der Stoff nicht verhüllte. „Aber noch besser gefällst du mir ganz ohne.“
Hastig schloss Shannay das Hemd und wandte sich ab.
Manolo wartete, bis sie die Tür erreichte, bevor er erklärte: „Von jetzt an schläfst du hier bei mir.“
Wortlos verließ sie den Raum, denn sie war hin- und hergerissen zwischen glückseliger Aufregung und entsetzter Empörung.
Zum Glück schlief Nicki noch tief und fest und wachte erst auf, nachdem Shannay sich geduscht und angezogen hatte.
Beim Frühstück auf der verglasten Terrasse erklärte Manolo, dass er nach dem allmorgendlichen Besuch bei Ramón einen Ausflug in das Erlebnisbad Aquopolis plante. Natürlich war Nicki sofort hellauf begeistert.
Shannay fiel es schwer, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, denn Manolo, der ihr direkt gegenübersaß, fesselte sie zu sehr. Ein Blick auf seinen sinnlichen Mund, und sie erinnerte sich sofort lebhaft an seine erotischen Liebkosungen.
Er hatte eine überwältigende Leidenschaft in ihr entfacht, die sie viel mehr an ihn band, als alle Schwüre es vermochten.
Es hätte nicht passieren dürfen. Sie hätte seinen Verführungskünsten nicht erliegen sollen, schon gar nicht mehrfach.
Doch noch immer spürte sie dieses verzehrende Pochen tief im Innern, das ihr überdeutlich bewusst machte, was zwischen ihnen geschehen war – und wieder geschehen würde.
Es sei denn, es gelang ihr, sich ihm zu entziehen. Doch das bedeutete, sich selbst zu verleugnen …
„Mummy, du hörst ja gar nicht zu!“
„Doch, doch.“ Shannay brachte ein Lächeln zustande und mied Manolos Blick, um zu verhindern, dass er ihre
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