Julia Extra Band 0292
widerstreitenden Gefühle und seinem andauernden inneren Kampf zu erzählen, der in dem Moment begann, als Luca sie ihm als seine Braut vorstellte.
„Jetzt kannst du vielleicht ermessen, durch welche Hölle ich gegangen bin“, murmelte er gepresst. „Bis vor Kurzem habe ich nicht gewagt zu glauben, dass ich je glücklich werden kann … Aber meine Liebe zu dir …“
„Deine Liebe zu mir?“, fragte Libby unter Tränen. „Bist du dir auch ganz sicher, dass du mich wirklich liebst?“
Als sie das Aufblitzen in seinen schönen dunklen Augen sah, konnte sie es plötzlich glauben.
„Soll ich es dir beweisen, carissima ? Hältst du das überhaupt aus?“
Libby wischte sich die Tränen von den Wangen und lachte wie befreit. „Und ob!“, versicherte sie ihrem Gatten. „Ich bin nicht krank, nur schwanger. Ich sehne mich so sehr nach dir … Und jetzt lass mich nicht länger warten!“
Mehr Ermutigung brauchte Romano nicht, und dann versank die Welt um die beiden Liebenden herum in einem rosaroten Nebel …
EPILOG
Während sie Baby Angelina in die Wiege legte, dachte Libby an das letzte Jahr zurück.
Mit Romano und Giorgio in ihrem Leben war sie so glücklich wie nie zuvor, und seit ihr kleines Töchterchen unter tapferer Assistenz ihres Vaters vor wenigen Wochen gesund das Licht der Welt erblickt hatte, blieb für sie alle kein Wunsch mehr offen.
Giorgio war von seiner kleinen Schwester absolut hingerissen, und nachdem Libby die winzige Angelina Vincenzo in den Arm ihrer Großmutter gelegt hatte, war auch die schwierigste Hürde gemeistert.
„Sie braucht ihre nonna … sehr sogar“, hatte Libby ihrer Schwiegermutter freundlich erklärt und die alte Dame damit zu Tränen gerührt. „Besonders wenn sie später zu dir gerannt kommt, weil sie bei mir nicht ihren Willen durchsetzen konnte.“
„Du hast ein sehr großes Herz, das auch vergeben kann“, flüsterte Romano seiner Frau später ins Ohr, als sie Hand in Hand die Treppe hinauf ins Obergeschoss gingen. „Das ist eine ganz besondere Gabe.“
Libby hob wieder einmal in der ihr eigenen Art die Schultern und lächelte. „Sofia ist die zweite Chance zur Liebe, die wir bekommen haben, verwehrt geblieben. Da ist es doch nur selbstverständlich, sie so viel wie möglich an unserem Glück teilhaben zu lassen.“
„Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe, cariss ima …“
„Ich ahne es, aber um sicherzugehen, kannst du es mir ja beweisen …“
– ENDE –
Barbara Hannay
Tagebuch meines Herzens
PROLOG
Simones Tagebuch. Erster Tag
Bin um halb elf in Bangkok eingetroffen. Hier ist es drü ckend heiß. Morgen geht es weiter nach China, und ich bin schon ganz kribbelig vor Aufregung.
Bin ich fit genug für die Tour? Waren die langen Rad touren an den Wochenenden und die täglichen Trainings einheiten im Schwimmbad Vorbereitung genug für vier hundertfünfzig Kilometer durch den Himalaja – auf einem Fahrrad?
Was, wenn ich mit den anderen nicht mithalten kann?
Meine Kolleginnen halten mich für verrückt. Sie können nicht verstehen, was ich ihnen nicht verübeln kann, wa rum ich diese Strapazen auf mich nehme, warum ich mein komfortables Leben für eine Weile verlassen möchte.
Das Problem ist nur, dass ich ihnen heute Abend ins geheim recht gebe und mich frage, ob ich tatsächlich den Verstand verloren habe. Na schön, es geht bei der Tour um einen guten Zweck, und ich hoffe, es kommt viel Geld für das Projekt zur Unterstützung von Straßenkindern zu sammen, aber abgesehen davon … Was versuche ich mir eigentlich zu beweisen?
Es wäre schön, wenn ich innerhalb der nächsten zwölf Tage eine Antwort darauf finde.
Ein Uhr nachts: Weil ich nicht schlafen konnte, bin ich noch einmal ausgegangen und habe mich auf der Suche nach einer netten kleinen Bar total verlaufen. (Kein Wun der!) Ich wurde sogar von einem Touristen mittleren Al ters angesprochen, der mich für eine Professionelle hielt.
Schließlich habe ich ins Hotel zurückgefunden und bin jetzt noch gestresster als vorher. Und ich kann immer noch nicht schlafen! Das Bett ist so hart, dass ich mich gleich auf den Boden legen könnte, der dürfte bequemer sein.
Wie soll das erst bei der Tour werden, auf der wir in Zel ten übernachten?
Morgen bin ich ganz bestimmt unausgeschlafen, miss mutig und völlig schlapp. Nicht gerade die ideale Verfas sung für den Start zu einem Radmarathon im Himalaja!
Es ist eine Katastrophe!
1. KAPITEL
Zum ersten Mal fiel Ryan Tanner die
Weitere Kostenlose Bücher