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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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ich erkläre Ihrem Team, was genau Sie planen.“ Vielsagend blickte er auf den Bildschirm.
    Simone wäre beinah zusammengezuckt. Sicher, sein Ärger war verständlich. Er wäre bloßgestellt, wenn seine Geschichte und dieses Foto im Magazin veröffentlicht würden. Trotzdem durfte sie sich nicht von Mitgefühl für ihn von ihrem Plan ablenken lassen. Dieser Mann hatte ihr Tagebuch gelesen! Was er nun mit seinem Wissen anfangen wollte, war ihr allerdings noch immer nicht klar.
    Zwischen ihm und ihr herrschte Krieg, und sie hatte das Recht auf ihrer Seite!
    Wenigstens wusste Ryan Tanner jetzt, dass es ihr ernst war und sie vor nichts zurückschrecken würde, um ihre Interessen zu wahren – und die ihrer Freundinnen.
    Wie schön wäre es, wenn sie Belle und Claire schon heute schreiben könnte, dass sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchten.
    Ryan schien sie mit seinem Blick förmlich durchbohren zu wollen. „Ich bin mir sicher, Sie können jetzt gleich etwas Zeit erübrigen, um die Angelegenheit mit mir zu diskutieren. Andernfalls …“ Er machte eine dramatische Pause.
    Simone schauderte vor Unbehagen. Trotzdem sagte sie bewusst lässig: „Sie wollen mir doch nicht drohen, oder?“
    Nun lächelte er … natürlich nur, um sie zu provozieren!
    „Miss Gray, ich finde, wir besprechen das lieber unter vier Augen.“
    Sie spürte, wie sie heftig errötete. „Ich könnte Ihnen fünf Minuten in meinem Büro opfern“, erklärte sie von oben herab.
    „Fünf Minuten allein mit Ihnen in Ihrem Büro dürften reichen“, stimmte er gespielt liebenswürdig zu.
    Donna gab ein Geräusch von sich, das verdächtig nach unterdrücktem Lachen klang, auch wenn sie es als Hüsteln zu tarnen versuchte.
    Simone warf ihrer Mitarbeiterin einen vernichtenden Blick zu. Dann ging sie, den Kopf hoch erhoben, zur Tür. „Hier entlang, Mr. Tanner!“
    Ohne den anderen noch einen Blick zu gönnen, eilte sie in ihr Büro und verschanzte sich dort sofort hinter dem Schreibtisch.
    Ryan folgte ihr, und plötzlich kam ihr in seiner Gegenwart der Raum fast zu klein vor. Dieser Mann hatte wirklich eine überwältigende Präsenz! Er nahm auf dem Besuchersessel vor dem Schreibtisch Platz und streckte lässig die Beine aus.
    Simone schluckte mühsam. „Was genau möchten Sie mit mir besprechen?“
    Er lächelte nicht länger. „Sie wissen doch, warum ich hier bin. Weil wir am Telefon nicht zu Ende reden konnten, da Sie einfach aufgelegt haben.“
    „Wir hatten aber doch alles Wichtige erledigt, oder nicht?“
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf. „Ihnen ist anscheinend nicht klar, dass Sie mit Ihrer Drohung, meine Verbindung mit den Tanners öffentlich zu machen, bei mir einen sehr wunden Punkt berührt haben. Ich habe nichts mit dem Familienbetrieb zu tun. Und meine Privatsphäre ist mir heilig.“
    „Eine faszinierende Story, Ryan. So etwas wird immer gern gelesen.“
    „Ja, aber vielleicht unterschätzen Sie die Reaktion meines Vaters in dieser Angelegenheit“, gab er zu bedenken. Sein Blick war plötzlich kalt und herausfordernd. „Er könnte Sie gerichtlich belangen, wenn ihm der Artikel über mich und meine Familie missfällt. Und er hätte nichts dagegen, den Prozess so lange hinzuziehen, bis die Gerichtskosten derartig enorm wären, dass Ihr Magazin sie sich nicht mehr leisten könnte.“
    Ihr war plötzlich so schwindelig, dass sie sich an den Armlehnen des Stuhls festklammern musste. „Das meinen Sie nicht ernst, oder? Ich habe doch nur ein bisschen recherchiert, wie jede gute Journalistin das tut. Dabei habe ich eine faszinierende Geschichte aufgetan, die keineswegs ehrenrührig ist, aber eine Menge junger Frauen interessieren würde.“
    „Nicht schlecht, Simone … aber Sie können Ihren Erpressungsversuch nicht schönreden.“
    „Erpressung?“
    „Darauf läuft es doch hinaus. Sie sind von panischer Angst besessen, ich könnte Ihr Tagebuch veröffentlichen, also haben Sie nach einem Druckmittel gesucht, um mich in die Enge zu treiben.“
    „Wie du mir, so ich dir“, erwiderte Simone trotzig.
    Ryan seufzte. „Was muss ich tun, um Sie zu überzeugen, dass ich Ihr Tagebuch nicht gelesen habe?“
    Der Blick seiner dunkelbraunen Augen war so offen und ehrlich, dass Simone ihm nicht standhielt und sich abwenden musste.
    Sagte Ryan Tanner etwa die Wahrheit?
    War ihr Verdacht gegen ihn unbegründet? Konnte sie ihm, entgegen ihrer Befürchtungen, vertrauen? Oder war sie drauf und dran, sozusagen ohne Fallschirm aus einem

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