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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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bedauerte, dass Flynn ihr seine Gefühle immer noch nicht anvertrauen wollte. Auch sie erhob sich und dachte daran, wie Flynn sie einmal mitgenommen hatte, um ihr die heruntergekommene Behausung zu zeigen, die der Makler als „Steinhaufen mit zugehörigem Ziegenbock“ bezeichnet hatte. Caitlin war damals sehr von dem Cottage angetan gewesen und hatte in dem wirklich völlig heruntergewirtschafteten Gebäude viel Potenzial gesehen – wie auch in dem Ziegenbock.
    Jetzt gestattete sich Flynn ein Lächeln. „Ich habe es nicht nur gekauft, sondern auch komplett renovieren lassen.“
    „Ehrlich? Wie schön! Und da schreibst du deine Bücher?“
    „Ja, genau.“
    „Kein Wunder, dass es dir nie an Inspiration fehlt. Man muss schon lange suchen, um einen eindrucksvolleren Platz zu finden.“
    „Ja, es ist ein ganz besonderer Ort.“ Einen Augenblick dachte Flynn nicht mehr daran, dass er eigentlich sauer auf Caitlin war. Er vergaß, dass sie ihn hatte sitzen lassen, mit seinem Kind im Bauch – und anstelle der Verärgerung stahl sich ein Anflug von Liebe und Zuneigung in sein Herz. Caitlin war einmal der einzige Mensch gewesen, bei dem er Frieden finden konnte. Ihre Unschuld und Begeisterung für die einfachen Dinge des Lebens hatten ihm viel Freude bereitet. Aber das war nun schon lange her … Trotzdem drängte es ihn, sie in die Arme zu schließen. Doch unter den gegebenen Umständen wäre das keine gute Idee. Er brauchte einen kühlen Kopf, um die neue Wendung in seinem Leben zu überdenken.
    „Und was ist mit dem Ziegenbock passiert?“, riss ihn Caitlin aus seinen Gedanken.
    „Ich habe ihn einem Landwirt aus der Gegend geschenkt.“
    „Du hättest ihn behalten sollen. Er war ein echtes Original.“
    Flynn schnitt ein Gesicht. „Ich komme morgen so gegen ein Uhr vorbei, um euch abzuholen. Wäre schön, wenn ihr dann fertig seid. Und packt euch richtig warm ein. Bei diesen arktischen Temperaturen und den Schneeschauern ist es nicht ganz ungefährlich, da hochzufahren. Besser, man ist für eine Panne ausgerüstet.“ Als Caitlin Anstalten machte, ihn hinauszubegleiten, sagte er: „Danke, ich finde schon selbst raus. Bis morgen.“ Dann eilte er geradezu zur Tür.
    Um sich gegen den starken Wind und die Schneeflocken zu schützen, ging Flynn mit gesenktem Kopf den vereisten Fußweg zu seinem Wagen entlang. Dabei dachte er daran, dass er jetzt tatsächlich ein Kind hatte und erst einmal wieder lernen musste, wie man sich als Vater verhielt. Womöglich würde er Sorcha lieb gewinnen und riskierte dann erneut, sein Herz zu verlieren. Eigentlich war er immer davon ausgegangen, dass ihm das kein zweites Mal passieren würde.
    Als es am nächsten Tag Zeit war, wusste Caitlin nicht, ob ihre Beine sie tatsächlich bis zu dem Geländewagen tragen würden, in dem Flynn am Ende der Straße auf sie wartete. Caitlin hatte die erste Hürde genommen und ihm gesagt, dass sie eine gemeinsame Tochter hatten, aber zweifellos warteten da noch einige Herausforderungen auf sie. So hatte sie in der vergangenen Nacht lange darüber nachgedacht, ob Flynn möglicherweise ein gemeinsames Sorgerecht wünschte. Diese Vorstellung machte Caitlin aus verschiedenen Gründen Angst – dabei beunruhigte sie noch am wenigsten, dass sie in zwei unterschiedlichen Ländern wohnten. Womöglich wäre sie in Zukunft länger von ihrer Tochter getrennt, als ihr lieb war …
    Die Kleine ging neben ihr, aber das übliche fröhliche Geplapper war verstummt, und die erwartungsvolle Stille rührte Caitlin an, zumal Sorcha jetzt ungewöhnlich fest ihre Hand drückte. Gestern, nach dem Mittagsschlaf, hatte Caitlin ihr erzählt, dass der Mann, den sie kennengelernt hatte, ihr Vater war.
    Sorcha hatte sie mit ihren hellgrünen Augen verwundert angesehen und zweifelnd nachgefragt: „Wirklich?“, dann hatte sie geflüstert: „Ich wusste ja gar nicht, dass ich einen richtigen Daddy habe.“
    „Doch, den hast du, Süße. Nur als Mummy dich bekommen hat, waren dein Dad und ich nicht mehr zusammen.“
    „Dann … dann ist also Flynn – der Mann, der mir beim Puzzeln geholfen hat – mein Daddy?“
    „Ja, und er heißt mit Nachnamen MacCormac.“
    „Genauso wie die Leute, denen die hübschen Pferde gehören?“, rief Sorcha aufgeregt, und Caitlin antwortete: „Das stimmt.“
    „Aber, Mummy, wieso hat er so lange gewartet, bis er mich besuchen gekommen ist? Was, wenn er kein kleines Mädchen haben will?“ Dabei hatte sie die zarten Augenbrauen gerunzelt, und

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